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Bienenfreundlicher Garten So gelingt die Wildblumenwiese im eigenen Garten

Wildwiese
Die Wildwiese ist nicht nur bunter als neumodische Beton- und Schotter-Gärten, sie hilft auch bestäubenden Insekten
© alexandersw / Fotolia
Sie haben einen Garten? Machen Sie ihn zum Paradies für Insekten - mit einer Wildblumenwiese! Ein wenig Fläche, etwas Saatgut und ein guter Boden ist alles, was Sie dazu brauchen

Als der traditionelle deutsche Vorgarten entstand, hatte vom Insektensterben noch niemand eine Ahnung: kurz gehaltene Rasenfläche, drumherum sauber geharkte Rabatten. Die Steigerung davon sind der superkurz gehaltene Golfrasen – und die neumodischen Beton- und Schotter-Gärten.

Für die immer seltener werdenden Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge sind solche Flächen Wüsten. Denn Nahrung bietet ein großer Rasen den Insekten keine.

Wer sich selbst eine Freude machen und Insekten helfen möchte, kann seinen Rasen – oder einen Teil davon – mit dem richtigen Saatgut in eine wild blühende Wiese verwandeln, die den ungezählten Sechsbeinern während der ganzen Vegetationsperiode einen reich gedeckten Tisch bietet.

Eine Wildblumenwiese anzulegen, ist denkbar einfach:

  • Besorgen Sie sich zunächst im Fachhandel oder per Internet eine Wildblumen-Mischung. Achten Sie aber darauf, dass es sich um heimische Arten aus biologischer Produktion handelt. Der NABU hat eine Liste mit Bezugsquellen zusammengestellt.
  • Tragen Sie vorhandene Grassoden dünn ab – eventuell auch nur auf einem abgesteckten Stück, zum Beispiel als kreisrundes „Schmuckbeet“ mitten in der Rasenfläche. Sie können die Erde mit etwas Sand „abmagern“, denn Wildblumen mögen es meist nährstoffarm. Wer die Arbeit mit dem Spaten scheut, kann auch eine dicke Mulchschicht (10 bis 15 Zentimeter) auf den Rasen auftragen, sodass das Gras darunter abstirbt.
  • Lockern und mischen Sie Boden und Sand, bringen Sie die Saatmischung nach den Anweisungen auf der Packung auf und harken Sie sie leicht ein.
  • Gut andrücken mit einer Walze, einer Schaufel oder Brettern unter den Schuhen (Marke Eigenbau). Mindestens vier Wochen feucht halten, damit die Saat keimen kann.

Einmal mähen im Jahr reicht

Schon im ersten Jahr erfreut die bunte Vielfalt das Auge und lockt zahllose Insekten an. Nicht wundern: Im darauffolgenden Jahr wird die Wiese anders aussehen, denn manche Arten der Mischung werden sich etablieren, andere nicht. Oft zeigt eine Blumenwiese erst nach einigen Jahren ihr schönstes Gesicht.

Bis dahin ist – im Vergleich zu einem Golfrasen – nur wenig Arbeit erforderlich. Denn gemäht werden muss die Wiese nur ein oder zwei Mal im Jahr – am besten von Hand.

Foto. stgrafix/Fotolia, Biene

Mit welchen Balkon- und Gartenpflanzen kann ich Bienen helfen?

01:50 min
  • Wer Lust hat, kann sich im traditionellen Mähen mit der Sense üben. Motorsense geht aber auch. Der Rasenmäher ist eher ungünstig, weil er zu tief und zu gleichmäßig mäht.
  • Wenn Sie einmal mähen, dann zwischen Juli und September. Bei zwei Terminen am besten Ende Juni und Ende August.
  • Mähen Sie – vor allem bei größeren Flächen – nicht alles auf einmal, sondern lassen Sie für eine Woche die Hälfte stehen. Das schont die Muskeln und erfreut Auge und Insekten (wegen der verbliebenen Blüten).
  • Lassen Sie das Schnittgut zum Trocknen einige Tage liegen und wenden Sie es zwischendurch, damit sich die reifen Samenkapseln öffnen können. So ist die Aussaat für das nächste Jahr gewährleistet.

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