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Nachhaltigkeit Zehn einfache Tipps für ein plastikarmes Zuhause

Beautyprodukte Holz
© mauritius images / Zoonar GmbH / Alamy
Plastik ist überall! Es landet nicht nur im Meer und an den Stränden dieser Welt, sondern als Mikropartikel auch in den Mägen von Tier und Mensch. Hier kommen zehn einfache Tipps, wie Sie Ihr Zuhause plastikärmer zu gestalten

Inhaltsverzeichnis

Plastik ist praktisch - und deswegen ist es überall: es verpackt unser Essen, unser Duschgel, es steckt in unseren Kleidern, unseren Computer, unseren Putzmitteln.

Doch das hat Folgen - für die Umwelt und die Gesundheit. Plastik wird mit viel Energie aus Erdöl gemacht. Und: Plastik verrottet nicht. Vielmehr sammeln sich unsere Zahnbürsten, Mülltüten, Plastikgabeln und -eimer in riesigen Müllstrudeln in den Weltmeeren, landen an unberührten Stränden und verkleinern sich zu kleinsten Mikroplastik-Partikeln. Kaum ein Seevogel hat noch einen plastikfreien Magen, viele verenden daran.

Und: Wenn Plastik im Meer ist, landet es auch auf unserem Teller. Nachgewiesen wurde Mikroplastik zum Beispiel in Fisch, Muscheln, Mineralwasser, Bier, Honig und vielen anderen Lebensmitteln. Plastik zu essen, ist nicht nur unappetitlich, sondern auch schädlich: Denn an den Mikropartikeln können Keime haften oder Schadstoffe wie Cadmium oder Blei. Und plastikverpackte Lebensmittel können hormonell wirksame Phthalate enthalten, sogenannte Weichmacher, die unfruchtbar machen können.

Der Ursprung dieses Plastik-Übels sind: wir. Das ist eine gute Nachricht - denn wir können auch etwas daran ändern! Hier sind zehn einfache Tipps für ein plastikärmeres Zuhause - von der Küche über’s Bad und dem Vorratsschrank bis zum Balkon.

1. Geschirrspülen mit Holz statt mit Plastik

Die allermeisten Spülbürsten sind aus Plastik - warum eigentlich? In fast jedem Drogeriemarkt gibt es auch die Variante aus Holz und Naturborsten, oft sogar mit Bürstenkopf zum Auswechseln. Falls Sie im Eckladen wider Erwarten nicht fündig werden: Hier gibt es die Holzspülbürsten auch online zu kaufen, sogar aus FSC-zertifiziertem Holz und tierhaarfreien Agaven-Borsten.

2. Glasflaschen statt Plastikflaschen

Leitungswasser ist streng überwacht, ist unschlagbar günstig und enthält weniger chemische Rückstände als Mineralwasser. Transport- und Energiebilanz: praktisch null. Und wer lieber Wasser mit Bitzel trinkt: Hier finden Sie Tipps zum besten Sprudel-Gerät! Alternativ: Einfach zur guten alten Glasflasche greifen.

3. Ein Kehrblech, das den Namen verdient

Das Kehrblech heißt so, weil es früher aus Blech war - und das hält auch heute noch länger als die weit verbreiteten Plastikdinger. Mit großer Wahrscheinlichkeit sogar das ganze Leben. Die Bandbreite ist auch hier, man glaubt es kaum, groß: verzinkt, aus rostfreiem Edelstahl mit geöltem Buchenholzgriff oder ganz simpel. Was garantiert immer fehlt: die Gummilippe.

4. Strohhalme - aus Papier

Strohhalm aus Stroh
Strohhalme gibt es nicht nur aus Plastik! Sondern, wie der Name schon sagt, auch aus Stroh... Oder Pappe
© monomeer

Ganz früher waren Strohhalme, genau, aus Stroh. Da kaum jemand noch einen Getreideacker vor der Tür hat, gibt es diese jetzt zu kaufen. Oder, wer ein bisschen Farbe will, aus Pappe. Beide Sorten sind viel schöner ist als die Plastikröhrchen: naturgemäß goldgelb-strohfarben - oder gestreift, gescheckt, gepunktet oder mit Bambusdeko. Keine Angst, sie lösen sich im Kalt- oder Warmgetränk nicht auf. Die Papphalme sind dank ihres größeren Durchmessers auch für Smoothies geeignet und blei-, chlor- und weichmacherfrei. In Deutschland hergestellt - und kompostierbar.

5. Wasch die Hände - aber mit Seife!

Das gute alte Seifenstück ist aus vielen Haushalten verschwunden - zugunsten von Duschgel und Flüssigseife. Bedies kommt fast immer in Plastikflaschen - und enthälten in etlichen Fällen auch selbst Kunststoff. Seife dagegen ist, wenn überhaupt, oft in Pappe verpackt und besteht im Wesentlichen aus Fetten, Lauge und Kochsalz. Alle Drogeriemärkte führen inzwischen Naturkosmetik - mit natürlichen Seifen.

6. Haushaltsreiniger selber machen

Essig und Waschsoda reichen für 90 Prozent der Putzaufgaben im Haus, schreibt die Plastikfrei-Bloggerin Zora. Und liefert das plastikfreie Rezept für einen einfachen, selbstgemachten Zitrus-Essigreiniger gleich mit. Die wichtigste Zutat: Orangenschalen, die sonst in der Tonne landen. Und der Vorteil: die Wohnung stinkt nach dem Putzen nicht nach Essig, sondern duftet nach Orange. Garantiert ohne dubiose Inhaltsstoffe - und ohne Plastikflasche!

7. Stoff-Slipeinlagen

Geht das, gibt es das, muss das sein? Klar ist: Bis vor wenigen Generationen gab es nichts anderes, es geht also. Auf dem Markt gibt es Stoffbinden und -slipeinlagen auch, zum Beispiel hier. Und ob das sein muss - tja, immerhin sind Hygieneartikel für einen beträchtlichen Teil unseres Haushaltsmülls verantwortlich. Und Plastik ist häufig dran oder drin verklebt. Also, warum nicht mal ausprobieren? Pflegehinweise gibt es hier: www.blumenkinder.eu

8. Plastik kommt nicht in die Tüte!

Das Einkaufstüten-Sparen ist ja fast schon ein alter Hut, seit etliche Geschäfte die Tüten ganz verbannt haben und sie nur noch verkauft. Bedenkenlos greifen wir aber noch zur Plastiküte, wenn wir loses Obst und Gemüse einpacken. Auch dafür gibt es jetzt eine Lösung: das Netz aus (Bio-)Baumwolle. Kalt waschbar, endlos wiederverwendbar.

9. Balkonkasten aus Pappe

Blumenkasten aus Pappe
Balkonkästen aus recyceltem Altpapier, das zu Brei aufgelöst und anschließend in Form gebracht und getrocknet wird
© heimgruen

Der hält die Form, auch bei Nässe - garantiert! Hergestellt aus recyceltem Altpapier, das zu sogenanntem Pulp, also Brei, aufgelöst und anschließend zu Balkonkästen geformt und getrocknet wird. Papier isoliert auch gegen Wärme - damit überhitzen die Wurzeln im Sommer nicht so schnell wie im Plastikkasten. Und zum Herbst entsorgen Sie den biologisch abbaubaren Kasten gleich mit - ab auf den Kompost! Noch ein angenehmer Nebeneffekt: kein Gerümpel auf dem Balkon im Winter.

10. Geräte aus Altpapier

Auch Technik kommt ohne Plastik aus - wie dieses Radio aus Altpapier, das sogar selbst recycelbar ist. Auch ein MP3-Player oder ein Smartphone können Sie anschließen. Wenn Sie die Batterien vermeiden wollen, können Sie einen Stromadapter dazu kaufen.

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