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Bewusstseinsstörungen Wenn das Ich ins Wanken gerät: Von Menschen, die in ihrer ganz eigenen Welt leben

Frau sitzt auf Stuhl und ist doppelt zu sehen
Wahrnehmungsstörungen können bisweilen dazu führen, dass Menschen glauben, eine leibhaftige Doppelgängerin vor sich zu sehen
© Aurelia Frey / plainpicture
Eine eingebildete Doppelgängerin, eine Lügnerin mit Kindheitstrauma, ein 49-Jähriger, der im Geist eines 19-Jährigen gefangen ist: Manche Störungen führen dazu, dass Menschen die Wirklichkeit verzerrt wahrnehmen. Sechs faszinierende Fallgeschichten über die Fragilität des menschlichen Bewusstseins

I. Der verlorene Matrose: Ein alter Mann ist in der Vergangenheit gefangen. Doch warum ist sein Ich wie versteinert?

Als Jimmie Hedwin* Mitte der 1970er-Jahre in ein New Yorker Seniorenheim zieht, ist er bärenstark, blitzgescheit – und glaubt, erst 19 Jahre alt zu sein. Mühelos nimmt er alle Treppen. Kein Detail seiner Aus­bildung bei der Marine, das ihm entfallen wäre. Rechenaufgaben erledigt er wie immer: schnell und mit Leichtigkeit. Im Spiegel aber sieht er einen Mann mit Falten. Er wendet sich ab – und vergisst sein Antlitz im nächsten Moment.

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