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Langzeit-Studie Gute Nachrichten für Koffein-Junkies: Kaffee und Tee schützen vor Alterserscheinungen

Espresso hat – so erkennt die Wissenschaft zunehmend – gleich mehrere positive gesundheitliche Effekte
Espresso hat – so erkennt die Wissenschaft zunehmend – gleich mehrere positive gesundheitliche Effekte
© M. Gann / McPHOTO / blickwinkel / picture alliance
Wer in der Lebensmitte viel Koffein konsumiert, verfügt im höheren Alter über eine höhere körperliche Leistungsfähigkeit

Eine unmittelbar leistungsfördernde Wirkung von Koffein ist bereits lange bekannt. Die Substanz stand bis vor einigen Jahren sogar auf der Liste der verbotenen Mittel der Welt-Anti-Doping-Agentur. Nun gibt es auch Hinweise darauf, dass Koffein langfristige Vorteile für den Alterungsprozess mit sich bringt. 

Wie steht es um Handgriffstärke und Mobilität?

Ein Forscherteam der Yong Loo Lin School of Medicine der National University of Singapore verfolgte dafür über zwei Jahrzehnte den Gesundheitsstatus von mehr als 12.000 Frauen und Männern. Die Teilnehmer wurden zum ersten Mal in der Lebensmitte, im Durchschnittsalter von 53 Jahren, ausführlich befragt: unter anderem nach ihrer Gewohnheit, koffeinhaltige Getränke zu konsumieren, hinsichtlich Häufigkeit und Portionsgröße. Hinzu kamen Angaben zu ihren Krankheiten, zu Größe und Gewicht, den Ernährungsgewohnheiten, körperlichen Aktivitäten und der Schlafdauer.

Bei einer Folgebefragung im Mittel 20 Jahre später wurden die Teilnehmer, die inzwischen ein Durchschnittsalter von 73 Jahren hatten, wiederum befragt. Unter anderem danach, ob sie sich voller Energie fühlen. Außerdem wurden sie körperlich untersucht: etwa auf ihre Handgriffstärke, was ein bewährtes Maß für die Muskelkraft ist. Und sie absolvierten einen Mobilitätstest, der Rückschlüsse auf Gelenkfunktion und Gleichgewichtsinn zulässt.

Positive Effekte unabhängig von der Koffeinquelle

Zudem wurden die Frauen und Männer anhand ihres Kaffeekonsums in vier Kategorien eingeteilt: nicht-tägliche Trinker, eine Tasse pro Tag, zwei bis drei Tassen pro Tag und vier oder mehr Tassen pro Tag. Ähnlich bei den Teetrinkern: mindestens einmal im Monat, mindestens einmal in der Woche und tägliche Trinker.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass das häufige Trinken von Kaffee, schwarzem Tee oder grünem Tee mit einer deutlich verringerten Wahrscheinlichkeit körperlicher Gebrechlichkeit verbunden war. Eine höhere Koffeinaufnahme wirkte sich dabei unabhängig von der Koffeinquelle positiv aus. 

Polyphenole in Kaffee und Tee wirken entzündungshemmend

Das ist auch insofern plausibel, als es aus experimentellen Untersuchungen bekannt ist, dass Koffein das Wachstum von Muskelzellen steigert und das Muskelgewicht etwa bei Mäusen verbessert. Neben Koffein enthalten Kaffee und Tee zudem bioaktive Polyphenole, denen antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Das wiederum wird mit einem verringerten Risiko für Krankheiten in Verbindung gebracht, die die Gebrechlichkeit erhöhen, darunter Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und neurodegenerative Leiden. 

Seit einiger Zeit gibt es häufig Forschungsarbeiten, die auf positive gesundheitliche Effekte von Koffein hinweisen. So hat beispielsweise eine Studie aus dem vergangenen Jahr gezeigt, dass zwei bis drei Tassen koffeinhaltiger Kaffee pro Tag nachweislich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren und die Lebenserwartung erhöhen. 

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