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Sonnenschutz Unscheinbarer Wert in der Wetter-App: Warum der UV-Index wichtiger ist, als viele denken

Liegende Frau schirmt Sonnenstrahlen mit der Hand vom Gesicht ab
Sonnenlicht wärmt und tut uns gut, doch vor der schädlichen UV-Strahlung müssen wir uns schützen
© Ilona / stock.adobe.com
Die meisten achten beim Blick in die Wetter-App vor allem auf die Temperaturprognose, die angekündigten Sonnenstunden und die Regenwahrscheinlichkeit. Einen sehr wichtigen und nützlichen Wert aber kennen viele nicht: den UV-Index

Die warmen Sonnentage lösen überall im Land Begeisterung aus. Viele zieht es nach draußen – in die Gärten und auf die Balkone, an die Seen und Parks, die Küsten und Strände. Das Bad in der Sonne hebt unsere Stimmung, und das Sonnenlicht versorgt uns mit Vitamin D, das für unser Immunsystem und unsere Gesundheit unverzichtbar ist.

Doch so sehr wir uns über viele Sonnenstunden freuen und so gut sie uns tun, so gefährlich und schädlich kann die Strahlung auch sein. Denn neben dem sichtbaren Licht gibt die Sonne auch unsichtbare UV-Strahlung ab. Die ultraviolette Strahlung der Sonne kann die Haut verbrennen und beschleunigt die Hautalterung. Derzeit warnt der Deutsche Wetterdienst vor einer hohen Wärmelastung und einem sehr hohen UV-Gefahrenindex. Kinder sind gegenüber UV-Strahlung empfindlicher als Erwachsene. UV-Strahlung kann Augen und Haut schädigen und ist die Hauptursache für Hautkrebs. 

UV-Strahlung: Welche Strahlen sind besonders schädlich?

Besonders relevant für unsere Körperhülle ist die kurzwellige Ultraviolettstrahlung, die wir nicht mit den Augen wahrnehmen können. Sie wird in die UV-A-Strahlung und die UV-B-Strahlung unterteilt.

Die UV-A-Strahlung dringt bis in die mittlere Hautschicht vor und wirkt dort auf das Bindegewebe: Die Strahlen sind für die Alterungseffekte der Haut verantwortlich. Ihre Folgen zeigen sich eher langfristig.

Die UV-B-Strahlung dringt nur in die äußere Hautschicht ein, besitzt jedoch die Energie, Sonnenbrand auszulösen und das Erbgut unserer Zellen zu schädigen. Gelingt es dem Organismus nicht, diese Schäden zu reparieren, können sich die Zellen unkontrolliert vermehren, und es kommt zu Hautkrebs.

Der UV-Index bietet eine Orientierungshilfe

Ein guter UV-Schutz ist deshalb unverzichtbar. Doch welchen und wie viel Schutz benötigen wir? Wann reicht die Sonnencreme und wann sollten auch der Sonnenhut und schützende Kleidung getragen werden? Orientierung dafür bietet der sogenannte UV-Index. Dieser wird in jeder gängigen Wetter-App angezeigt und gibt an, welcher Tageshöchstwert sonnenbrandwirksamer UV-Strahlung zu erwarten ist.

Screenshot der App von Wetter.de
Die Wetter-App zeigt den Wert 5 beim UV-Index an. Das BfS empfiehlt bei diesem Wert während der Mittagsstunden Schatten aufsuchen und auf unbedeckter Haut Sonnenschutzmittel zu verwenden
© Handyillustration: Hand Robot / stock.adobe.com // Screenshot: Wetter.de-App

Ähnlich wie die Richterskala bei Erdbeben ist der UV-Index als nach oben offene Skala zu verstehen, die Richtwerte für die UV-Bestrahlungsstärke angibt. Je höher der Wert ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rät ab einem Wert von 3 auf der nach oben offenen Skala zu Schutzmaßnahmen wie dem Auftragen von Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor, hautbedeckender Kleidung und Kopfbedeckung sowie möglichst viel Aufenthalt im Schatten, vor allem mittags.

Übrigens: Der UV-Index wurde von der WHO definiert und ist weltweit einheitlich. Daher bedeutet zum Beispiel ein UV-Index von 7 in Deutschland genau dasselbe wie in Italien, Thailand oder Kanada.

Der UV-Index: Werteskala mit Empfehlungen des BfS

UV-IndexBelastungSchutzmaßnahmen
1–2niedrigKeine Schutzmaßnahmen erforderlich.
3–5mittelWährend der Mittagsstunden Schatten aufsuchen.
Entsprechende Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen.
Für unbedeckte Haut Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor verwenden.
6–7hoch
8–10sehr hochIn der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten!
Unbedingt Schatten aufsuchen!
Entsprechende Kleidung, Hut, Sonnenbrille und Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor sind dringend nötig. 
11 und höherextrem

Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz

Als niedrige Belastung und damit als recht gefahrlos gelten UV-Werte von 1 bis 2. Werte zwischen 3 und 5 bedeuten eine mittlere Belastung, Werte von 6 bis 7 heißen "hohe Belastung". Ab diesen Werten sollten Schutzmaßnahmen wie Sonnencreme, Sonnenhut und lange Kleidung ergriffen werden. Ab 8 sollte man sich in der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten und unbedingt Schatten aufsuchen.

Wovon hängt die Intensität der UV-Strahlung ab?

In Deutschland werden im Sommer Werte von 8 bis 9, in den Hochlagen süddeutscher Gebirgsregionen sogar Werte bis 11 erreicht. Schnee, Wasser und Sand verstärken den Effekt zusätzlich, weil sie das Sonnenlicht reflektieren. Am Äquator können Werte von 12 und höher auftreten.

Die Intensität der UV-Strahlung hängt von Faktoren wie dem Sonnenstand, der Bewölkung und der Höhe ab, aber auch vom Ozon in der Atmosphäre. Die Schicht in 20 bis 30 Kilometer Höhe verhindert, dass die gesamte von der Sonne kommende, energiereiche UV-Strahlung die Erdoberfläche erreicht.

Daher kann der UV-Index im Laufe eines Tages stark schwanken, was die meisten Wetter-Apps auch stündlich genau anzeigen. Da der UV-Wert in erster Linie vom Sonnenstand bestimmt wird, kann dieser auch an vergleichsweise kühlen Tagen kritische Werte erreichen.

Hohe UV-Strahlung trotz Wolkendecke

So hält zum Beispiel eine dichte Wolkendecke zwar einen Großteil der UV-Strahlung ab, bei aufgelockerter Bewölkung kann sie jedoch ähnlich intensiv sein wie an wolkenlosen Tagen, da vereinzelte Wolken nur wenig Strahlung schlucken, sondern sie vor allem reflektieren und streuen. Ähnliches gilt für Schleierbewölkung, Dunst und Seenebel.

mit Material der dpa

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