Anzeige

De-Extinction Auferstehung im Labor: Wie die Rückkehr verlorener Arten gelingt

Fötus eines Südlichen Breitmaulnashorns
Fötus eines Südlichen Breitmaulnashorns. Fachleute des IZW zeugten den Embryo im Labor und setzten ihn einer Leihmutter ein. Die Schwangerschaft endete, als die Mutter an einer Infektion starb. Bald sollen die Nashornkühe Junge des verwandten Nördlichen Breitmaulnashorns austragen, um die Unterart vor dem Aussterben zu bewahren
 
© ASSOCIATED PRESS / picture alliance
Wandertaube, Beutelwolf, Nördliches Breitmaulnashorn: Forschende wollen ausgestorbene Spezies zu neuem Leben erwecken. Fortschritte in Genetik und Fortpflanzungsmedizin versprechen auch endlich den ersehnten Erfolg. Uneinigkeit herrscht jedoch darüber, was da im Labor entsteht: eine Neuauflage des Originals oder nie dagewesene Mischwesen?

Manche Leute grinsen auf ihrem Profilfoto gemeinsam mit ihrem Hund um die Wette. Auch Andrew Pask lacht auf seinem Zoom-Kontaktbild neben einer Fellschnauze mit Knopfaugen in die Kamera. Nur ist sein vierbeiniger Partner weder ein Hund noch lebendig. Es ist ein präparierter Beutelwolf, auch Tasmanischer Tiger genannt. Noch vor gut Hundert Jahren stromerte er durch Australien. Dann löschte der Mensch seine Existenz aus. 

Andrew Pask ist Epigenetik-Professor an der australischen Melbourne University. Zudem leitet er das "Thylacine Integrated Genomic Restoration Research Lab", kurz TIGGR. Seit 15 Jahren arbeitet Pask daran, das Schicksal des Beutelwolfs rückgängig zu machen. Er will das Tier zurück ins Leben holen. 

Ausgestorbene Tiere, auferstanden von den Toten: Diese Idee erhielt im Jahr 1993 reichlich Zündstoff. Im Film "Jurassic Park" streiften Brachiosaurus, Triceratops, Velociraptor und T-Rex erneut über die Erde. Und das Prinzip dahinter war so einfach. Als Grundlage reichte ein Tropfen Dinoblut aus dem Magen einer Mücke, gesaugt vor Millionen von Jahren und seitdem in Bernstein konserviert. Die Dinosaurier-DNA wurde extrahiert, die Bruchstellen, die sich im Laufe der Jahrmillionen darin gebildet hatten, mit Frosch-DNA aufgefüllt. Ab ins Labor damit, und voilà: Nur wenig später schlüpfte das Dinoküken. 

Die Realität ist ungleich komplizierter. 

Mehr zum Thema