Nach dem weißen Pulver, das in einem unscheinbaren Bürogebäude im Karlsruher Osten lagert, giert die ganze Welt. Sie braucht es für Notebooks, Tablets und Smartphones, für Akkus in Elektroautos und für Stromspeicher in Wind- und Solarparks. Ohne Lithiumhydroxid-Monohydrat, wie das weiße Pulver heißt, ist unser technologischer Fortschritt, ist auch die Energiewende kaum denkbar.
Die Schattenseiten der Lithiumförderung werden jedoch weitestgehend ignoriert: Rund um die Atacama-Wüste in Chile versiegen Trinkwasserquellen der indigenen Bevölkerung. Die großen Minen im Nordosten Australiens emittieren gigantische Treibhausgasmengen. Und China, das Lithium aus aller Welt importiert, verarbeitet und Europa beliefert, gewinnt geopolitische Macht.
Das weiße Pulver in Karlsruhe ist anders. Es stammt aus dem gerade einmal 30 Autominuten entfernten Insheim. Dort, im Oberrheingraben nahe der französischen Grenze, wird es aus 3000 Meter tiefen Wasserschichten gewonnen, klimaneutral und umweltschonend. Schon bald ließe sich aus dem Südwesten Deutschlands der gesamte Lithiumbedarf der Bundesrepublik decken, so versprechen es zumindest einige Unternehmen.
Klingt das zu schön, um wahr zu sein?
Videoanruf bei dem Mann, der fest an den Traum des klimaneutralen Lithiumabbaus in Deutschland glaubt.