Graz kulinarisch entdecken
Klassische Küche:
Frankowitsch, Stempfergasse 2–4
Wenn man nicht wüsste, dass sie das hier schon seit 70 Jahren so machen, würde man denken, das Konzept stammte aus irgendeiner hippen Weltmetropole. Bei "Frankowitsch" servieren sie edelste belegte Brötchen: mit Roastbeef oder Bierschinken mit Kren; mit Sauerfisch; mit Roten Rüben und Linsen; mit Bärlauch-Aufstrich oder Liptauer. Am besten, man kommt öfter. Die Pâtisserie will ja auch noch getestet werden.
Genießerei am Markt, Kaiser-Josef-Platz 27/29, Marktstand 23/25
In einer Welt der ständigen Verfügbarkeit hat sich Küchenchef Andreas Hamler eine besondere Herausforderung gesucht: Er geht jeden Morgen über den Bauernmarkt, an dem auch seine "Genießerei" liegt, und kauft, was gerade angeboten wird. Daraus stellt er spontan sein Mittagsmenü zusammen: saisonal, regional und nur solange der Vorrat reicht.
Coole Neuinterpretationen:
Freiblick, Sackstraße 7–13
Frühstück den ganzen Tag? Warum nicht, wenn es so üppig und edel ausfällt wie auf der Dachterrasse des "Freiblick": Option "Karl Lagerfeld" etwa kommt mit gebratenem Speck,
Rahmspinat, Stundenei und Hollandaise.
Landhauskeller, Schmiedgasse 9
Seit 400 Jahren kochen sie hier, heute dennoch absolut modern. So bekommt man auch einen gebackenen Jungkarpfen mit Erdäpfel-Krenpüree und Steirer-Remoulade. Und dazu einen
Cocktail, in den so viel Aufwand geflossen ist wie in den Hauptgang.
In Wien die Geschmacksknopspen erblühen lassen
Klassische Küche:
Zum Schwarzen Kameel, Bognergasse 5
Hereinspaziert, hier ist es: das Wiener Schnitzel. Feines Kalbsrückenfilet, umgeben von goldener Panier, die sich aufwölbt, als wäre sie ein Luftkissen. Im "Schwarzen Kameel" beherrscht man die Kunst der gehobenen Wiener Küche vortrefflich. Hier wird auch schon seit Jahrhunderten gekocht: 1618 wurde es als Gewürzkrämerei gegründet.
Zum Leupold – Das Wiener Restaurant, Schottengasse 7
Wie man höchst gehoben bodenständig sein kann, zeigen sie in diesem Restaurant. Ob Künstler oder Politiker, Arbeiter oder Urlauber, beim "Leupold" isst man gute Wiener Klassiker wie Schnitzel, Tafelspitz oder auch nur eine klare Rindsuppe und trinkt dazu ein frisch gezapftes Bier. Dann ist auch schon egal, wer und woher man ist.
Café Imperial, Kärntner Ring 16
Sigmund Freud und Stefan Zweig kehrten hier schon ein, vielleicht ja wegen Maria Theresia? Dieser sogenannte Kaffee mit Schlagobers und Likör ist nur eine der vielen Wiener
Spezialitäten, die im "Imperial" neben Kuchen und feudalem Frühstück serviert werden.
Coole Neuinterpretationen:
Labstelle, Lugeck 6
Hier ist man so stolz auf seine Lieferanten, dass man diese nur zu gern namentlich vorstellt: Das Gemüse etwa kommt von "blün", Österreichs erster kommerzieller Aquaponik-Anlage. Das mehrfach ausgezeichnete Köche-Team zaubert daraus moderne, mehrgängige Farm-to-Table-Menüs.
figls, Grinzinger Straße 55
Grinzing ist Wiens Heurigen-Dorf. Mitten in den Weinbergen liegt dort das "figls", ein Bierlokal mit großem Garten. Neben den Klassikern werden hier fleischige Besonderheiten aufgetischt, etwa Burger mit Wagyu-Fleisch – und vegane Alternativen. Dazu gibt es Craft-Bier, aber natürlich auch Wein.
Bio Feigenhof, Am Himmelreich 325
Wer hätte gedacht, dass in Wien Feigen wachsen? Auf dem "Bio-Feigenhof " mit der passenden Adresse
werden 50 Feigensorten geerntet. Es gibt sie im Glas, etwa als Chutney oder Senf, oder – ja, auch das –, als Baum für den Garten zu Hause.
Tiroler Küche in Innsbruck
Weisses Rössl, Kiebachgasse 8
Im "Weissen Rössl" reist man zu den Ursprüngen der Tiroler Küche zurück, zu Speckknödeln, Tiroler Gröstl und Käsespätzle mit Almkäse, und man versteht, warum sich ausgerechnet diese
Gerichte so durchgesetzt haben – weil sie schmecken! Vor allem, wenn sie so sorgsam zubereitet werden wie hier.
Goldener Adler, Herzog-Friedrich-Straße 6
Küchenchefin Madlen Hackl (Foto) kocht nicht nur mit Liebe, sondern auch mit Strenge: was die Auswahl der rein regionalen Produkte betrifft. Mit dem Gemüsebauern etwa ist man seit der Ewigkeit von 35 Jahren glücklich: ein Familienbetrieb aus Rum bei Innsbruck. Das Gewölbe der Weinbar, in der schon Goethe und Schiller gesessen haben sollen, ist gar 600 Jahre alt. Bis heute beherzigt man dort die Maxime der prominenten Gäste: "Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken."
Coole Neuinterpretationen:
Das Schindler, Maria-Theresien-Straße 31
Wenn das Beef-Tatar von Hand geschnitten wird, weiß man: Da behandelt jemand Lebensmittel mit großer Wertschätzung. Im "Schindler" wird obendrein durchaus modern gekocht:
Ein Sashimi vom Wagyu-Rind ist nicht unbedingt ein Tiroler Klassiker – könnte aber einer werden.
Pfiff-Bar, Kaiserjägerstraße 2
Ins 15. Jahrhundert reichen die Wurzeln des Hotels "Schwarzer Adler" zurück. Eine Geschichte, der in der hauseigenen "Pfiff-Bar" mit moderner Lässigkeit begegnet wird. 36 Seiten umfasst die Barkarte, von eigenen Signature-Cocktails über Klassiker wie einen Martini wird eine große Auswahl an Spirituosen
kredenzt: vom österreichischen Gin bis zum Waldhimbeergeist.
Café Central, Gilmstraße 5
Das "Café Central" bringt alt-wienerisches Kaffeehaus-Flair nach Tirol. Und es kann mithalten mit den Originalen: Bei der Auswahl der Zeitungen (67!), aber natürlich auch kulinarisch. Neben täglich frischen Mehlspeisen und Kuchen gibt es auch warme Kaffeehaus- Küche, etwa einen ofenfrischen Schweinsbraten mit Serviettenknödeln. Und dazu ein Glas Welschriesling.
In Salzburg Klassiker und Neuinterpretationen genießen
Gasthof Goldgasse, Goldgasse 10
In der geschäftigen Salzburger Altstadt ist die "Goldgasse" eine der weniger frequentierten, und der nach ihr benannte Gasthof dadurch vielen
nicht geläufig. Dabei werden hier Klassiker auf besonders hohem Niveau gereicht, etwa Backhendl im Kupferpfandl, eine viel gelobte Bratwurst oder hausgemachter Topfenstrudel.
Hotel Gmachl, Dorfstraße 35
Ein regelrechtes Genussdorf ist in Bergheim bei Salzburg entstanden: mit dem Wellnesshotel "Gmachl", dem Haubenrestaurant "Gmachl", in dem zum feinen Wiener Schnitzel schon mal Schaumwein kredenzt wird. Und mit "Franz – Der Wirt", der Burger mit Fleisch aus der Region und hausgebrautes Zwickel kombiniert.
Coole Neuinterpretationen:
Urbankeller, Schallmooser Hauptstraße 50
Der "Urbankeller" liegt etwas außerhalb der Altstadt, fällt dort durch seinen hellgelb gestrichenen Turm aber schnell ins Auge. Kürzlich wurde das 400 Jahre alte Gemäuer renoviert, was
seine Cocktailbar zu einer der coolsten Locations der Stadt gemacht hat. Im zugehörigen Wirtshaus gibt’s Bio- Philosophie und die nötige Grundlage.
Cookandwine, Kaigasse 43
Lernen beim Zuschauen ist hier die Grundidee. In der Kochschule, aber auch im Restaurant selbst, in dem der Chef Bäckchen vom Mangalitza- Schwein in seiner offenen Küche schmort. Auch, wer nur bei einem Glas Wein und feinen Antipasti an der Weinbar sitzen will, ist willkommen.
Stadtimkerei Greimel, Glangasse 9
Eine Million Bienen hält Imkerin Karoline Greimel mitten in Salzburg. Könnte also sein, dass man welchen begegnet, etwa im Mirabellgarten. Für Greimels Honig, der in den Feinkostgeschäften der Stadt zu bekommen ist, kann man nur schwärmen.