Über den Regenwald sausen
Die Karabiner sicher eingehakt, den Helm noch einmal zurechtgerückt, ein Schritt nach vorn in die grüne Leere, und der Flug beginnt: 30 Meter über dem Boden des Otway-Regenwalds rasen Besucher an einem Stahlseil, der Zipline, von einer Baumplattform zur nächsten. Mutige breiten dabei die Arme aus, um das Gefühl auszukosten, wie ein Flughund zwischen den Stämmen dahinzusausen. Adrenalin- Rausch! Gemächlicher führt der Treetop Walk ins Kronendach des Regenwalds: Dort wandeln Sie in 25 Meter Höhe auf einer Art Hängebrücke und schauen hinab auf das grüne Dickicht tief unter Ihnen.
Nacherleben:
Die Otway Ranges liegen zweieinhalb Stunden südwestlich von Melbourne entfernt, www.parkweb.vic.gov.au. Die Zip Line Tour, www.otwayfly.com, kostet 73 €, der Treetop Walk, 16 €.
Auf Brieftour im Outback
Hier geht die Post ab: Zweimal pro Woche drehen die Briefträger von Coober Pedy in Südaustralien ihre Runde, sehnlichst erwartet von fünf Einwohnern in William Creek und anderen Outback-Bewohnern. Rund zwölf Stunden dauert die Fahrt über ungeteerte Straßen, vorbei am Dingo-Zaun, an alten Telegrafenmasten und viel roter Landschaft. Wer mitfahren möchte, wartet montags- und donnerstags morgens im Untergrund-Buchladen von Coober Pedy, der Opal-Hauptstadt, auf den ungewöhnlichen Postdienst des Landes.
Nacherleben:
Desert Diversity and Mail Run Tours, Coober Pedy, www.mailruntour.com, 137 €.
Auf Traumzeitwanderung
Es gibt nur wenige Möglichkeiten, Australiens Ureinwohner auf einer ihrer traditionellen Wanderungen zu begleiten. Die Goolarabooloo auf der Broome-Halbinsel begeben sich jedes Jahr im Juni auf den "Lurujarri Heritage Dreaming Trail" und nehmen Besucher mit. In neun Tagen wandert man 80 Kilometer, zu mythischen Orten und zu wichtigen Schauplätzen der Goolarabooloo-Geschichte. Am Ende spürt man es auch: dass die Traumzeit, die Zeit der Schöpfung, längst nicht abgeschlossen ist.
Nacherleben:
Die neuntägige Wanderung auf dem "Lurujarri Heritage Dreaming Trail" kostet knapp 1000 €; Infos über den deutschen Veranstalter Australia Plus, www.australiaplus.de, oder über www.goolarabooloo.org.au.
Mangrovenkrabben fangen
Der Mann mit dem weißen Rauschebart zückt den gebogenen Metallhaken, kniet sich vor das Gewirr aus Mangroven und stochert konzentriert darin herum: Brian Lee zeigt Besuchern in den Kimberleys nicht nur die Schönheit der wilden, fast menschenleeren, nordwestaustralischen Landschaft, sondern auch, wie man bei Ebbe Mangrovenkrabben fängt und anschließend brät. Ein Abendessen, das man nie vergisst.
Nacherleben:
Nicht ganz billig, aber einzigartig: Das Kooljaman-Camp, www.kooljaman.com.au, liegt 220 Kilometer nördlich von Broome in der Wildnis am Cape Leveque und wird von Aborigines geführt. Übernachtung in Safari-Zelten, 193 € für zwei Personen.
Die australischen Galápagos erkunden
Kangaroo Island in Südaustralien wird auch "Zoo ohne Zäune" genannt. Ein Tierparadies, das zu fast einem Drittel unter Naturschutz steht – und in dem schon bei einer einfachen Autofahrt links und rechts der Straße Dutzende Kängurus, Wallabys und gar Echidnas zu sehen sind. Eine Unmenge Pelikane wird täglich um 17 Uhr in Kingscote gefüttert; zur Seelöwenkolonie im Seal-Bay-Conservation-Park führen Ranger. Im Flinders-Chase-Nationalpark sind Koalas, Emus oder Schnabeltiere zu entdecken und die wirklich bemerkenswerten Remarkable Rocks, hinter denen sich im Meer bisweilen Delfine tummeln.
Nacherleben:
Von Adelaide aus per Flugzeug (www.airsouth.com.au) oder Fähre (www.sealink.com.au). Auf der Insel gibt es keine Taxis und nur wenige Busse. Entweder einen Mietwagen nehmen oder sich Australian Wildlife Walkabouts (www.australianwildlifewalkabouts.com.au), oder KI Wilderness Tours, (www.wildernesstours.com.au), anvertrauen. Tipp: Im Visitor Centre von Penneshaw und in Kingscote gibt es den Kangaroo Island Tour Pass zum Preis von 48 €, in dem zahlreiche Eintritte und Führungen enthalten sind.