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Biarritz: Strandperle mit französischem Flair

Biarritz, Frankreich
Das kaiserliche Seebad Biarritz liegt malerisch an der Atlantikküste
© mauritius images / Antoine Barthelemy / Alamy
In Biarritz vereinen sich pure Strandfreude mit französischer Lebensart. Der beliebte Badeort an der sonnenverwöhnten Atlantikküste wickelt jeden Besucher im Handumdrehen um den Finger

Biarritz im Überblick:

Allgemeine Informationen
Biarritz ist eine französische Gemeinde im Départment Pyrénées-Atlantiques. Sie hat rund 25.000 Einwohner, liegt im baskischen Teil Südfrankreichs an der Grenze zu Spanien und am westlichen Rand der Pyrenäen. Das ehemalige Fischerdorf hat sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die regelmäßigen Sommerbesuche von Kaiser Napoleon III. zum Seebad entwickelt. Heute ist Biarritz wegen der Atlantikwellen ein Hotspot für Surfer.

Klima
Durch die Lage im äußersten Südwesten von Frankreich ist Biarritz sonnenverwöhnt. Zwischen Mai und Oktober liegt die perfekte Reisezeit und die Tagestemperaturen zwischen 19 Grad im Mai und 26 Grad im August. Die Nachttemperaturen sinken selten unter 14 Grad und liegen im atlantischen Sommer eher bei angenehmen 17 bis 19 Grad. Die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig mit Werten zwischen 70 und 80 Prozent recht hoch. Die Wassertemperatur im Atlantik liegt während der Sommermonate bei erfrischenden 21 Grad.

Verkehrsanbindung
Biarritz hat einen internationalen Flughafen, den es sich mit den Nachbargemeinden Anglet und Bayonne teilt. Der Airport wird unter anderem von Air France, Easyjet und Ryanair angeflogen. Der Flughafen ist nur rund zwei Kilometer vom Ortszentrum entfernt. Es gibt eine regelmäßige Busverbindung.

Biarritz - Die Antwort auf Stress

Woran liegt das bloß? Der Name Biarritz klang immer schon nach schicken Strandcafés, weißen Sonnenschirmen, blauem Himmel und süßem Nichtstun. Irgendwie wusste man selbst aber nie genau, ob dieser märchenhafte Ort nun in Frankreich oder eher in Italien liegt und hat gleichzeitig doch bei Biarritz in einem Atemzug an St. Tropez gedacht.

Die Antwort ist einfach: Biarritz ist praktisch die große Schwester von St. Tropez und liegt damit eindeutig in Frankreich. Auch Biarritz hat sich von einem kleinen Fischerdorf zum beliebten Badeort gemausert und das ist kein Wunder. Das funkelnde Wasser des Atlantiks hat dieselbe Farbe wie der strahlend blaue Himmel. Vom Meer her weht ein leichter Windhauch. Gerade so viel, dass die Haut angenehm aufseufzt. In den Gassen zwischen den Gebäuden zeichnet die Sonne in der Mittagsruhe langgezogene Schatten auf das Kopfsteinpflaster.

Kaiserurlaub im Baskenland

Biarritz ist trotz der rund 25.000 Einwohner irgendwie das Küstendorf von damals geblieben. Nur die Häuser sind seit dem 19. Jahrhundert etwas größer und besonders in Richtung Strand auch dichter geworden. Das liegt vor allem daran, dass Napoleon III. das Fleckchen im Baskenland zum Urlaubsort auserkoren hatte – genauer gesagt: seine Frau Eugénie.

Dass sie im Jahr 1854 ihr Herz für Biarritz entdeckt hat, ist für heutige Besucher ein Glück. Wer möchte, kann sogar in der ehemaligen Residenz der Kaiserin übernachten: dem Hotel du Palais mit seinen roten Backsteinmauern, den cremefarbenen Fenstersimsen und den nachtfarbenen Schieferschindeln auf dem Dach im typischen aristokratischen Pariser Baustil.

Perfekte Lage im Pyrénées Atlantiques

Nach dem kurzen Spaziergang auf die kleine Anhöhe zur ehemaligen Sommerresidenz der französischen Kaiserin wird offensichtlich, was den Zauber von Biarritz ausmacht. Die kleine Stadt liegt einfach perfekt an einer der schönsten Buchten der französischen Atlantikküste im Department Pyrénées Atlantiques.

Links und rechts umrahmt von zwei schmalen Felszungen, sieht der Strand mit den bunt gestreiften Zelten, den Sonnenschirmen und dem glitzernden Wasser aus wie aus dem Bilderbuch geschnitten. Am Horizont zeichnen sich die Gipfel der Pyrenäen ab. Würde man dieses Bild malen – man könnte die Wellen des Meeres auf der Leinwand rauschen hören.

Campen mit Meeresblick in Bidart

Dem Marmor-Badezimmer und dem elegant geschwungenen Swimmingpool des Hotel du Palais stehen heutzutage in Biarritz noch ganz andere Urlaubsmöglichkeiten gegenüber – im wahrsten Sinne des Wortes. In der benachbarten Innenstadt sind zahlreiche weitere Hotels und Pensionen. Nur ein paar Kilometer entfernt gibt es im Nachbarort Bidart mit „Le Pavillon Royal“ einen Campingplatz mit direktem Strandzugang.

Salzwasser, die würzige Luft und die Sonne auf der Haut gehören in Biarritz dazu. Kein Wunder, dass selbst die Geschichte der kleinen Stadt im Pays Basque – dem Baskenland – mit einem Fisch beginnt.

Biarritz, der Fisch und das Gold

Der Sage nach soll Gott dem armen Fischermädchen Miarritze im Traum versprochen haben, ihr die Seele seines Dieners Martin zu schicken. Er sollte als bunter Vogel kommen und einen Fisch mit goldenen Schuppen im Schnabel tragen – ein Zeichen für den Reichtum, der die armen Fischer in der Zukunft erwarten sollte. Tatsächlich ist der französische Name des Eisvogels „Martin-pecheur/Martinsfischer“ darin begründet.

Als ein Schiff mit Seefahrern strandete, die sich Biarrins nennen, nahm das Fischermädchen Miarritze sie auf. Sie wurde die Frau des Anführers und der heutige Name der schönen Stadt in Frankreich war geboren: Biarritz! Das Fischerdorf am Golf von Biskaya wurde ein zentraler Platz für den Walfang im Mittelalter und begründete damit seinen Reichtum.

Sehenswürdigkeiten wie Sand am Meer

So romantisch wie die Entstehungsgeschichte von Biarritz ist, sind auch die Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Es gibt gleich zwei gute Nachrichten: Alles ist zu Fuß erreichbar und es gibt mehrere Möglichkeiten, sich ein Fahrrad zu leihen. Das ist besonders für die Aktivitäten der nächsten Tage in der Umgebung eine sehr gute Idee. Noch dazu macht es einfach Spaß, an der Strandpromenade in Biarritz mit Ringel-T-Shirt, Sonnenbrille und Eis in der Hand entlang zu radeln.

Apropos: Wenn Sie schon am Grand Plage – dem großen Strand – entlangfahren, halten Sie unbedingt am Leuchtturm. Der leuchtend weiße Phare de Biarritz ist mehr als 70 Meter hoch und weist seit 1834 den Seefahrern den Weg. Im Juli und August ist der Turm gegen Eintritt für Besucher geöffnet.

Machen Sie sich ruhig die Mühe und gehen die 248 Stufen der Wendeltreppe nach oben bis in die Turmspitze. Man wird zwar etwas schwindelig dabei und kriegt den einen oder anderen Lachanfall zusammen mit der Familie. Aber die Aussicht über Biarritz ist atemberaubend.

Rocher de la Vierge
Der Jungfrauenfelsen am Rocher de la Vierge ist eine der Hauptattraktionen in Biarritz
© mauritius images / Antoine Barthelemy / Alamy

Rocher de la Vierge: Kleine Felseninsel mit großer Geschichte

Verpassen sollten Sie auch nicht Rocher de la Vierge. Das weltbekannte Felsenriff liegt am Fischereihafen von Biarritz. Er ist eindeutig an den vielen weißen Jachten zu erkennen, die heutzutage dort liegen. Noch eine gute Nachricht: Das Felsenriff ist gegenüber des Leuchtturms Phare de Biarritz auf der anderen Seite vom Grand Plage.

Wer sich also ein Rad gemietet hat, der freut sich auf die kurze Radtour. Wer zu Fuß geht, genießt den entspannten Spaziergang entlang der Strandpromenade. Ein Halt auf dem Weg an einer der vielen weißen Aussichtsbänke lohnt sich in jedem Fall. Einfach sitzen, die Augen schließen, auf den Wind und die Wellen lauschen, die Sonne im Gesicht spüren, atmen, versinken – Biarritz.

Meeresmuseum im Art Deco Stil

Rocher de la Vierge ist ein einzigartiges Erlebnis und eine Zeitreise zugleich. Wenn man von der felsigen Küstenlinie auf das winzige Eiland zukommt, spürt man sofort, dass es ein besonderer Ort ist. Auf dem Weg liegt übrigens auch das bekannte Aquarium von Biarritz, das Musée de la mer. Das Art Deco-Gebäude aus den 1930-Jahren mit seinen 7000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist allein schon wegen der Architektur einen Besuch wert.

Auf der Kuppe des Rocher de la Vierge strahlt unterdessen die schneeweiße Marien-Statue im Sonnenlicht. Sie steht dort schon seit 1864 für die sichere Heimkehr der Fischer in den Hafen von Biarritz. Napoleon III. hatte die Idee, dass man den sogenannten „Jungfrauenfelsen“ durch eine Brücke mit dem Festland verbinden sollte.

Der Erbauer des Pariser Eiffelturms, Gustav Eiffel, verwirklichte diesen Plan 1887 und baute die feste Landverbindung. In dem Moment, wo die Fahrradreifen über die Holzbohlen dieser Brücke rattern und Rocher de la Vierge näherkommen, geht man auf eine wahre Zeitreise mit Gänsehaut-Charakter.

Anglet und Bayonne als charmante Nachbarn

Das gilt auch für die umliegenden Orte. Das Schöne an Biarritz ist, dass es quasi mit seinen Nachbargemeinden verschmolzen ist. Die Orte Anglet und Bayonne sind definitiv einen Ausflug wert. Die Strecke nach Anglet wird immer wieder von kleinen Waldstücken unterbrochen. Die Krönung des Grüns ist dann der alte Wald von Chiberta direkt am Atlantischen Ozean. Die hohen Pinien spenden wohltuenden Schatten. Zwischendurch blitzt immer wieder die Sonne durch die Wipfel. Es duftet so wundervoll nach Harz und ätherischen Ölen, dass man gar nicht mehr aufhören möchte, tief einzuatmen.

Golf spielen mit Blick aufs Meer

Wer Golf spielen möchte, der kann das auf dem benachbarten Platz tun. Sogar einen Trimm-Dich-Pfad mit 2,5 Kilometern Länge gibt es im Wald. Mit dem natürlichen Bett aus weichen Tannennadeln ist das ein wahrer Laufgenuss – und endet direkt am malerischen atlantischen Sandstrand.

Nur ein paar Kilometer weiter liegt das Städtchen Bayonne. Mit gut 50.000 Einwohnern zählt Bayonne zu den größten Orten im französischen Baskenland und ist die zweitgrößte Stadt im Département Pyrénées-Atlantiques.

Hier lohnen sich vor allem

  • ein Besuch derKathedrale aus dem 14. Jahrhundert
  • die Kunstsammlung Musée Bonnat-Helleu
  • das baskische Museum für Geschichte und Kunst, Musée Basque

Hier warten gleich mehrere Überraschungen auf die Besucher. Denn aus Bayonne stammt nicht nur das bekannte Bajonett als Messeraufsatz am Gewehr und der berühmte Bayonne-Schinken. Auch der Siegeszug der Kakaobohne in Frankreich und später Europa hat hier begonnen.

Königin des Kakaos aus dem Baskenland

Die Hafenstadt war im 18. Jahrhundert eine Hochburg des Kakaohandels und 1780 wurde hier die erste Schokoladenfabrik eröffnet. Noch heute sind die Schaufenster vieler Feinkost-Geschäfte in der Innenstadt von Bayonne wahre Schatzkisten für Naschkatzen und Schokofans.

Bei so vielen Möglichkeiten könnte man glatt vergessen, ins Meer zu springen. Aber das passiert automatisch, wenn man nach der Tagestour mit dem Rad wieder in Biarritz ankommt. Ein Sprung in den wunderbar frischen Atlantik am Grand Plage ist die Erfrischung schlechthin und gibt Schwung für den Abend – den man am besten mit einem Glas edelsüßem Sémillon-Wein oder trockenem Sauvignon Blanc beginnt.

Leben wie Gott in Frankreich

Wer nach Biarritz fährt, um abzunehmen, der ist hier falsch. In den Sträßchen und Gassen der Stadt warten Restaurants wie das „Le Crabe Tambour“ mit seinem speziell zubereiteten Seeteufel und gebackenen Kartoffeln. Wenn dann plötzlich noch drei Musiker baskische Musik spielen und ein Tanz aufgeführt wird, macht das Erlebnis perfekt. Wer Meeresfrüchte liebt, der sollte ins „Le Bar Jean“ gehen. Die marinierten Muscheln sind einfach eine Gaumenfreude und in ganz Frankreich bekannt.

Und hier noch ein Geheimtipp, falls draußen vor dem Restaurant mal alle Plätze besetzt sind. Bestellen Sie einfach Chaudrée Saintongeaise. Hört sich kompliziert an, ist aber die unangefochtene Königin der Fischsuppen – und wird nicht nur draußen in einem gusseisernen Topf gekocht, sondern auch dort serviert. Willkommen auf der Terrasse!

So bleibt im Lauf des gelungenen Abends nur noch eine Entscheidung zu fällen: Geht es nach dem Essen in die Bar oder bleibt man lieber im Freien? Ganz ehrlich - in Biarritz hat man so viel Zeit, dass ganz einfach beides funktioniert. Abends zur Party in den Bars an der Strandpromenade oder am Boulevard General de Gaulle und am nächsten Morgen mit der Zahnradbahn auf den Berg La Rhune. Da Biarritz direkt neben den Pyrenäen liegt, ist die 900 Meter hohe Erhebung praktischerweise nur 35 Kilometer von Biarritz entfernt und gut mit dem Bus zu erreichen.

Zeit spielt keine Rolle im Pays Basque

Dass die Zeit in Biarritz einfach keine Rolle spielt, zeigt die Geschwindigkeit der Zahnradbahn. Die aus Holz gebauten Waggons fahren nicht schneller als neun Kilometer pro Stunde. Für die 4,2 Kilometer lange Strecke auf den Berg braucht die Bahn stolze 35 Minuten.

Die Alternative: Wandern. Auch dafür steht Biarritz durch seine Lage direkt am Fuß der Pyrenäen. Wer dann oben auf dem La Rhune ankommt, der freut sich nicht nur über den Blick bis zum Atlantik, sondern vor allem jetzt schon auf eines: den Strand, die Sonne und das leckere Abendessen mit einem kühlen Glas Weißwein in Biarritz.

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