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Deutschland Greifswald: Die besten Tipps zwischen Backsteingotik und Ostsee

Greifswald
Der historische Museumshafen von Greifswald lädt zu Entdeckungstouren an Land und zu Wasser
© Thomas Grundner/Lookphotos
Frischen Wind bringen die Ostsee und die vielen Studenten in die Hansestadt zwischen Rügen und Usedom, die mit ihrer Backsteingotik und Bildern der Romantik glänzt

Inhaltsverzeichnis

Der Lange Nikolaus überragt sie alle: 100 Meter misst der Turm des DOMS, und wer ihn erklimmt, wird mit einem großartigen Blick auf die Hansestadt belohnt, die den Greif als Wappentier hat. Auch der Kleine Jakob (St. Jacobi) und die Dicke Marie (St. Marien) stechen aus den Dächern hervor: Die beiden Kirchen gehören wie der Dom zur »Europäischen Route der Backsteingotik«. Begrünte Wallanlagen und der Fluss Ryck rahmen die Altstadt. Durch deren Gassen spazieren auffällig viele junge Leute, was natürlich mit der Universität zu tun hat, die hier 1456 gegründet wurde. Mehr als 10 000 Studierende machen Greifswald zur Stadt mit der jüngsten Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern.

Greifswald: Was Sie sich ansehen sollten

Am berühmtesten Sohn der Stadt kommt kein Besucher vorbei. Der große Maler der Romantik, Caspar David Friedrich, hat seine Heimat in vielen Werken verewigt. Das Aquarell des Marktplatzes von 1818 sowie einige seiner Landschaftsbilder hängen im Pommerschen Landesmuseum (Rakower Str. 9, www.pommersches-landesmuseum.de), das in einem ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht ist. Die Ausstellung zur Geschichte und Kultur Pommerns wird 2019 um eine neue Galerie der Romantik ergänzt, die Werke des Greifswalder Malers und seiner Zeitgenossen in Szene setzen soll. Wie auf Friedrichs Bild reihen sich auch in natura Bürger- und Kaufmannshäuser rund um den Marktplatz. Neben dem rot gestrichenen RATHAUS, Sitz der Touristen-Information (www.greifswald. info), fallen besonders die Giebelhäuser Markt 11 und Markt 13 auf, bedeutende Repräsentanten der norddeutschen Backsteingotik. Im Caspar-David-Friedrich-Zentrum im Geburtshaus (Lange Str. 57, www.caspar-david-friedrich-gesellschaft.de) sind Teile der Seifensiederei seiner Familie erhalten. Im Museumsshop kann man folglich Seifen kaufen.

Greifswald: Entdeckungen am Wasser

Wer beim Besuch des Museumshafens – mit mehr als 50 Schiffen der größte Deutschlands – Lust auf eine Fahrt mit einem historischen Haikutter oder Zeesboot bekommt, kann für einen Tag mit an Bord gehen (www.greifswald.info). Landratten schauen in der Museumswerft Schiffsbauern über die Schulter (Salinenstr. 20, www.museumswerft-greifswald.de). Dreimal am Tag fährt Kapitän Jauernig den Ausflugsdampfer MS Stubnitz auf den Greifswalder Bodden bis nach Ludwigsburg (Ableger Museumshafen, www.der-greifswalder.de). Wem die ganze Tour zu lang ist, der geht im Fischerdorf Wieck an Land. Die »Stubnitz« legt kurz hinter der Holzzugbrücke an, die seit 1887 per Hand betätigt wird. Von dort lohnt sich ein Spaziergang zur Rekonstruktion der Bockwindmühle Eldena, einer der ältesten an der Ostseeküste, und zur Klosterruine Eldena, einem von Friedrichs Lieblingsmotiven. In Wieck liegt auch das 41 Meter lange Segelschulschiff Greif. Mit ihm können Reisende neben Schnupper- und Tagestörns auch Skandinavien-Touren unternehmen (www.sssgreif.de).

Greifswald
Der Marktplatz mit seinen Giebelhäusern lockt zu jeder Tages- und Nachtzeit
© Christian Bäck/Schapowalow

Greifswald: Gut Essen und Trinken

Käsekuchen, Himbeertorte oder Eisschokolade? Das Café Marell (Knopfstr. 14), das auch eine Filiale im Pommerschen Landesmuseum betreibt, kann alles. An der Ostsee isst man Fisch, was sonst. Ein Muss ist Fisch 13. 2017 wurde der Laden mit dem Fisch-Oscar »Seafood Star« als »bestes stationäres Fischgeschäft« ausgezeichnet. Anteil hat daran auch der »Pflaumenaugust«, ein Matjesbrötchen mit Pflaumenmus, Zwiebeln und Apfel, das sich schon Angela Merkel schmecken ließ (Schuhhagen 13). Das Restaurant Hornfischbar Pomeria liegt im Museumshafen vor Anker. Aufgetischt werden neben Räucherlachs auf Reibekuchen oder Zanderfilet auf Tomatenbrotsalat auch Fleisch- und vegetarische Gerichte (Greifswalder Museumshafen, www.hornfischbar.de). Im Restaurant Fischer-Hütte in Wieck gibt es, wie der Name ahnen lässt, eine große Auswahl an Fischgerichten, etwa Piccata vom Ostseedorsch oder Dorschfilet in Parmesan-Ei-Hülle mit Basilikumspaghetti (An der Mühle 12, Wieck, www.fischer-huette.de).

Greifswald: Hotels und Unterkünfte

Das 2016 eröffnete Boardinghouse Hanse City hat acht moderne, in warmen Erdtönen eingerichtete Apartments mit Küche und Gartenzugang, drei sind barrierefrei (Pestalozzistr. 26, www.hanse-city.de, Apartment ab 89 €). Kunstinteressierte liegen im zentral gelegenen Hôtel Galerie richtig. Werke zeitgenössischer Künstler schmücken die Zimmer und ein Apartment. Das Plus: Es gibt Stellplätze für Fahrräder (Mühlenstr. 10, www.hotelgalerie.de, DZ/F ab 95 €). In Wieck, wo der Ryck in den Greifswalder Bodden mündet, steht das Hotel Utkiek: helle Zimmer im maritimen Look, vor drei Jahren rundum renoviert und mit dem Namen gebenden Ausguck aufs Meer (Am Hafen 19, www.hotel-utkiek-greifswald.de, DZ/F ab 108 €).

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