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Den Boden unter den Füßen spüren, bedeutet auch, achtsamer durch die Welt zu gehen. Das merken wir beispielsweise beim barfuß über eine Wiese gehen oder durch ein Flussbett waten. Jeder Grashalm oder Kieselstein wird zum sensorischen Erlebnis und lässt uns vorsichtiger und bewusster treten.
Gerade bei einer Wandertour durch die Natur kann der Kontakt zum Erdboden besonders bereichernd sein. Barfuß-Wanderschuhe ermöglichen uns sogar beim Wandern "wie barfuß" zu gehen, während die Füße trotzdem vor spitzen Steinen, Matsch und anderen Umwelteinflüssen geschützt sind. Wer das Barfußgefühl auch beim Wandern erleben möchte, sollte jedoch unbedingt ein paar Dinge beachten.
Was sind Barfuß-Wanderschuhe?
Barfußschuhe sind weiche Minimalschuhe ohne Dämpfung oder Absatz, die eine dünne, flexible Sohle und entweder eine breite Zehenbox oder separate Zehenkammern haben. Sie engen die Füße nicht ein und sollen uns das möglichst natürliche, ursprüngliche Gehen ermöglichen – fast wie barfuß eben. Trotzdem schützt das Material die empfindlichen Füße vor Dreck und Verletzungen. Wer das Barfußgefühl gerne auch beim Wandern spüren möchte, findet beispielsweise bei bekannten Herstellern wie Merrell, Zaqq, Xero Shoes, Vivobarefoot oder Leguano geeignete Modelle.
Darauf sollten Sie beim Kauf von Barfuß-Wanderschuhen achten
- Größe: Barfußschuhe bieten Füßen und Zehen meist mehr Platz, als wir es von herkömmlichen Schuhen gewohnt sind. Deshalb können Barfuß-Wanderschuhe anfangs sogar etwas groß wirken, das ist völlig normal. Nur beim Gehen aus den Schuhen herausrutschen sollten Sie natürlich nicht.
- Passform: Vermessen Sie die Länge und Breite Ihrer Füße und achten Sie auf Herstellerangaben, um zu entscheiden, welche Größe Sie wählen. Manche Hersteller fallen relativ größengerecht aus, doch es kann durchaus sein, dass Ihre Barfußschuhgröße von der normalen Schuhgröße abweicht.
- Material und Sohle: Barfußschuhe zum Wandern sollten aus einem robusten, möglichst wasserdichten Obermaterial bestehen und die Sohle muss möglichst griffig und rutschfest sein. Zudem müssen die Schuhe atmungsaktiv sein, damit die Füße während des Wanderns nicht im eigenen Schweiß stehen. Auch Modelle, die zum Trailrunning oder für andere Outdoor-Sportarten konzipiert sind, erfüllen diese Kriterien in der Regel und eignen sich als Barfuß-Wanderschuhe.
Das macht das Laufen in Barfußschuhen so gesund
Man denkt kaum darüber nach und schlüpft gewohnheitsmäßig in Sneaker, Wanderschuh oder Stiefelette, aber: "Normale" Schuhe nehmen unseren Füßen viel gesunde Anstrengung ab. So wird die Fußmuskulatur schwächer und es können Fehlstellungen entstehen. Das Laufen in Barfußschuhen hingegen kräftigt Muskeln, Sehnen und Bänder und kann Fehlstellungen vorbeugen.
Ebenso wie beim Barfußgehen fördert der Gang im Barfußschuh unser natürliches Abrollverhalten – nämlich mit dem Vorder- oder Mittelfuß zuerst, wodurch die Gelenke geschont werden. Auch das wirkt sich positiv auf den gesamten Körper aus. Denn durch das Tragen gedämpfter, fester Schuhe haben sich die meisten Menschen beim Gehen angewöhnt, zuerst mit der Ferse auf dem Boden aufzukommen. Wer das einmal barfuß versucht, spürt sofort, dass es eher unangenehm ist.
Sind Barfußschuhe gut zum Wandern geeignet?
Barfuß-Wanderschuhe sind eine gute Möglichkeit für alle, die ihre Füße bereits etwas trainiert haben. Keinesfalls sollten Sie unvorbereitet auf so eine Wandertour aufbrechen. Beginnen Sie also bestenfalls schon einige Zeit vor der geplanten Wandertour Barfußschuhe im Alltag zu tragen. Idealerweise starten Sie mit kleinen Zeitfenstern, in denen Sie das noch ungewohnte Schuhwerk tragen, beispielsweise mit einem kurzen Spaziergang pro Tag.
Konzentrieren Sie sich dabei bewusst auf das Gefühl beim Gehen. Steigern Sie das Pensum langsam, um Ihre Füße nicht zu überlasten. Tatsächlich kann es sogar sein, dass Sie Muskelkater oder Verspannungen in der Fuß- und Wadenmuskulatur spüren, weil diese sich erst einmal an die ungewohnte Belastung anpassen müssen.
Für wen sind Barfuß-Wanderschuhe nicht empfehlenswert?
Menschen mit Gelenkschmerzen oder Fußfehlstellungen sollten sich orthopädisch beraten lassen, bevor sie auf Barfußschuhe wechseln. Zwar bedeutet eine Fußfehlstellung nicht zwingend, dass Barfuß-Wanderschuhe nicht für Sie geeignet sind – im Gegenteil, bei manchen Fehlstellungen könnte es sogar vorteilhaft sein –, dennoch ist die Rücksprache ratsam. Auch wer während der Eingewöhnungsphase über Muskelkater hinaus Beschwerden wie beispielsweise Knieschmerzen entwickelt, sollte besser ärztlichen Rat einholen.
Besondere Vorsicht ist bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Erkrankungen des Nervensystems wie der Polyneuropathie geboten. Die Betroffenen spüren im Ernstfall nicht, wenn sie sich beim Laufen in den Barfuß-Wanderschuhen verletzen oder Ihre Füße zu stark beanspruchen.
So testen Sie, ob Barfuß-Wanderschuhe das Richtige sind
Im Gegensatz zu Wanderschuhen sind Barfuß-Wanderschuhe ultraleicht und flexibel. Sie kommen ganz ohne Sprengung und Dämpfung aus und die Zehen können sich frei entfalten und "greifen". Somit sind die Füße beweglicher als in festem Schuhwerk, was beim Wandern auf verschiedenen Untergründen von Vorteil sein kann.
Dafür bieten Barfuß-Wanderschuhe dem Fuß jedoch auch weniger Stabilität als es herkömmliche Wanderschuhe tun. Auf schwierigem Terrain sind Barfuß-Wanderschuhe deshalb wirklich nur für geübte Barfußläuferinnen und -läufer zu empfehlen. Wer sich nicht sicher ist, greift für sehr anspruchsvolle Touren besser doch zu herkömmlichen Wanderschuhen mit fester, profilierter Sohle, die die Fußgelenke stabilisieren und die Knöchel vorm Umknicken schützen.
Training ist das A und O
Geht es jedoch nicht um Wandern unter extremen Bedingungen, sind auch Outdoor-taugliche Minimalschuhe für die nächste Tour geeignet. Um zu testen, ob Barfuß-Wanderschuhe zu Ihnen passen, wählen Sie am besten ein gut sitzendes Paar und probieren es auf verschiedenen Untergründen aus.
Wandern Sie mit Gepäck, sollten Sie das beim Training ebenfalls bedenken. Denn schweres Gepäck kann das Wandern in Barfußschuhen vor allem auf hartem Boden anspruchsvoller machen.
Auch raueres Terrain wie Asphalt, Geröll oder Schotter sollten Sie damit begehen, um zu testen, wie Ihre Füße auf eine Wanderung in Minimalschuhen reagieren. Mit dem Wandern auf weichen Waldwegen, Feldwegen oder über Wiesen haben die meisten Menschen dagegen keine Probleme. Wer vor der nächsten großen Wandertour oder dem Wanderurlaub schon ein paar abwechslungsreiche Spaziergänge oder kleinere Wanderungen in den Schuhen zurückgelegt hat, ist bestens vorbereitet.
Gibt es einen Test zu Barfuß-Wanderschuhen von Stiftung Warentest?
Bislang hat Stiftung Warentest keinen Test zu Barfuß-Wanderschuhen oder Barfußschuhen überhaupt veröffentlicht. Wer sich mehr mit dem Thema Fußgesundheit und den positiven Auswirkungen des Barfußlaufens beschäftigen möchte, findet dort jedoch einen Artikel darüber, was genau am Barfußlaufen so gesund ist.
Mehr zum Thema Barfußschuhe erfahren Sie auch im großen GEO Barfußschuh-Test.
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