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Marienburg, Polen Der größte Backsteinbau Europas

Marienburg an der Nogat, Polen
Den schönsten Blick auf die Marienburg genießt man vom Westufer der Nogat
© Roman Milert / Fotolia
Was macht die Marienburg so besonders? Und wann sollten Sie die alte Ordensburg in Malbork am besten besuchen? Antworten finden Sie in unserer Reihe "Traumort des Tages"

Wo liegt die Marienburg?

Die Marienburg gehört zur nordpolnischen Kreisstadt Malbork. Etwa 40.000 Einwohner leben in der kleinen Stadt, die circa 50 Kilometer südöstlich von Danzig entfernt liegt. Die mächtige Burg thront am Nordufer oberhalb der Nogat, am Mündungsarm der Weichsel.

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Was macht die Marienburg so besonders?

Die Marienburg ist eine mächtige Ordensburg mit langer Geschichte und auch der größte Backsteinbau Europas: Viele Millionen Mauerziegel wurden zwischen 1270 und 1393 in der 20 Hektar großen Burganlage im Auftrag des Deutschen Ritterordens verbaut.

Nach der Verlegung des Hochmeistersitzes von Venedig auf die Marienburg beherrschten ab dem 14. Jahrhundert die Ritter des Deutschen Ordens von hier aus ihren Staat. Die Ordensburg belegt bis heute über sieben Jahrhunderte deutscher und polnischer Geschichte. Für 147 Jahre blieb die Marienburg der Sitz des Hochmeisters und diente später weitere 315 Jahre lang den polnischen Königen als Residenz - bis zur ersten polnischen Teilung von 1772.

Während des Zweiten Weltkrieges diente die Burg dann als militärische Festung und wurde weitgehend zerstört. Fast 60 Prozent der Festung wurden stark beschädigt oder zerstört, erst ab 1960 wurde die Ordensburg wieder fachgerecht restauriert und im Jahre 1997 schließlich zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

Heute gehört die alte Ordensritterburg an der Nogat zu den wertvollsten Kulturdenkmälern der Region rund um Malbork. Gut eine halbe Million Besucher pro Jahr besichtigen die riesige Burganlage. Im Innern der imposanten Burg befinden sich ein Museum zur Geschichte des Deutschen Ritterordens, eine große Bernsteinsammlung und ein Hotel.

Die komplette Burganlage der Marienburg gliedert sich in drei verschiedene Teile, die alle von gemeinsamen Burgmauern und Wassergräben umgeben sind.

1. Das Vorschloss

Das Vorschloss, das auch als Vorburg bezeichnet wird, wurde 1309 erbaut und fungierte als erstes Verteidigungsbollwerk bei Angriffen. Der damalige Ordensführer und Hochmeister Heinrich von Plauen errichtete im 15. Jahrhundert zusätzlich das "Plauen-Bollwerk", um den vorhandenen Verteidigungsring zu verstärken.

In der Vorburg befanden sich Ställe und Scheunen, die Brauerei, Werkstätten und Bauhöfe, das Zeughaus sowie die St. Lorenz Kapelle, die ausschließlich für Gottesdienste des Deutschen Ritterordens genutzt wurde.

2. Das Hochschloss

Das Hochschloss ist der älteste Teil der Burg und diente als Stützpunkt der Ordensritter. Hier befanden sich der Kapitelsaal, der Speisesaal sowie die Schlafsäle der Ritter; außerdem sämtliche Wirtschaftsräume und die Sankt Marien-Kirche. Im damaligen Versammlungssaal des Ordens ist heute die Ausstellung über die Marienburg untergebracht.

3. Das Mittelschloss

Das Mittelschloss wurde um 1309 errichtet und ist über eine Brücke mit dem Hochschloss verbunden. Dieser Teil der Burganlage war für die Verwaltung des Ritterordens und des Landes zuständig. Im Ostteil des Mittelschlosses ist heute die Bernsteinausstellung untergebracht.

Zudem befand sich im Mittelschloss auch der prächtige Hochmeisterpalast, der um 1400 erbaut wurde und der die Wohn- und Arbeitsräume des Hochmeisters umfasste. Zugleich diente das architektonisch einzigartige Gebäude als Repräsentationsbau: Hier befand sich der "Große Remter", seinerzeit einer der größten Säle Europas, der bis zu 400 Gäste fassten konnte.

Wann ist die beste Reisezeit für Polen?

Die beste Zeit, um die Marienburg und Polen zu besuchen, liegt zwischen Mai und Oktober. Während im Juli und August traditionell die Hochsaison herrscht, geht es im Herbst schon ruhiger zu mit milden Temperaturen um die 15°C und einer stabilen Hochdrucklage.

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