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Wildtiere Tödliche Fallen für Tiere im Garten – und wie man sie vermeidet

Nachtigall im Garten
Regentonnen können für durstige Vögel zur Falle werden
© Sarema / Shutterstock
Am Haus und im Garten lauern oft tödliche Gefahren für Wildtiere. Wir zeigen die wichtigsten von ihnen – und wie Sie sie entschärfen

Inhaltsverzeichnis

1. Fensterscheiben

Das Problem: Für Vögel wie Insekten sind Fensterscheiben oft tödliche Fallen. Der NABU schätzt, dass rund 100 Millionen Vögel jedes Jahr durch den Aufprall auf Fensterglas den Tod finden. Die Tiere sehen das Glas einfach nicht – sondern nur den Raum dahinter, oder den gespiegelten Garten und den Himmel. Besonders auf der Flucht – etwa vor einem jagenden Sperber – wird Singvögeln das Glas zum Verhängnis. Dann muss es schnell gehen, und die Tiere achten noch weniger auf eventuelle Hindernisse. Besonders gefährlich sind Durchblicke durch Türen und gegenüberliegende Fenster. Solche Situationen verlocken zum schnellen „Durchflug“.

Abhilfe zu schaffen, ist nicht ganz einfach. Die bekannten schwarzen Klebe-Silhouetten von Greifvögeln wirken kaum. Nach aktuellen Forschungen helfen dagegen von außen angebrachte Klebemuster in Streifen– oder Punktform. Wichtig ist laut NABU ein nicht zu großer Abstand und ein möglichst großer Kontrast. Mehr Informationen dazu enthält auch ein Faltblatt der Schweizerischen Vogelwarte.

Zwar helfen auch zugezogene Jalousien oder Vorhänge, das Hindernis für Vögel sichtbar zu machen. Doch wer will schon permanent im Dunkeln hocken? Etwas realistischer ist da schon der simpelste Tipp: einfach nicht (so oft) putzen. Je mehr Ablagerungen auf der Außenseite der Scheibe, desto besser ist die Sichtbarkeit für Vögel.

2. (Licht-)Schächte

Problem: Nicht nur Lichtschächte – alle Vertiefungen mit steilen, glatten Wänden im Garten stellen für Tiere im Garten eine Gefahr dar. So etwa Baugruben, Treppenaufgänge oder Gullys. Vor allem Kröten, Frösche oder Molche landen zur Laichzeit in diesen Fallen, aus denen es kein Entrinnen gibt.

Die Lösung ist einfach: Decken Sie die Fallgruben rundum passgenau ab, zum Beispiel mit einem ausreichend feinen, möglichst trittfesten Gitter oder zur Not mit einer Plane. Eventuell vorhandene Ritzen sollten Sie sorgfältig abdichten. Sehen Sie in Lichtschächten hin und wieder nach, ob sich nicht doch irgendein kleines Tier hineinverirrt hat.

3. Wasserstellen

Das Problem: Wasser im Garten schafft zwar eine schöne Stimmung und bietet Insektenlarven einen willkommenen Lebensraum. Doch es kann auch zur tödlichen Gefahr werden. Nämlich dann, wenn einmal hineingeratene Tiere sich nicht aus eigener Kraft befreien können und ertrinken. Das ist zum Beispiel bei vielen halb gefüllten Wassertonnen der Fall. Aber auch Gartenteiche mit einer zu steilen Böschung sind für Vogel, Igel & Co. riskant. Ein Bad oder eine Trinkpause werden so leicht zur Lebensgefahr.

Die Lösung: Legen Sie Teiche im Garten so an, dass sie immer mindestens an einer Seite flach abfallen. So können versehentlich hineingeratene Tiere leicht aussteigen (oder ein gefahrloses Bad nehmen). Wasserbottiche, Regentonnen und andere Wasseransammlungen sollten Sie mit einem Deckel versehen, mit einer hölzernen Ausstiegsrampe – oder mindestens mit einem Brettchen, das Nichtschwimmer-Tieren als Rettungsfloß dienen kann.

4. Kamine und Fallrohre

Problem: Abgrundtiefe Rohre am Haus sind für alle Tiere, die in die Nähe der Öffnung gelangen können, tückisch. So verschwinden regelmäßig junge Dohlen in Kaminen. Denn Dohlen brüten gerne auf oder sogar in Kaminen.

Dabei ist Abhilfe denkbar einfach – zumindest beim Regenwasser-Fallrohr: ein Gitter über der Öffnung. Das verhindert gleichzeitig, dass zu viele Blätter in das Rohr gelangen. Bei Schornsteinen ist die Lösung etwas aufwändiger: Wenn das Problem bekannt ist (etwa, weil es jedes Jahr Brutversuche von Dohlen gibt), lohnt sich die Anschaffung eines Schornsteinaufsatzes oder eines Dohlengitters.

5. Licht

Problem: Jede Art von Beleuchtung am Haus und im Garten bringt den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus der Wildtiere durcheinander. Sie trägt zur städtischen Lichtverschmutzung bei und irritiert selbst hoch oben ziehende Vögel. Sie lockt aber auch Insekten wie Falter an, die an den attraktiven Lichtquellen nutzlos Energie vergeuden. Im Sommer können durch geöffnete Fenster auch unerwünschte Insekten ins Haus gelangen – von wo sie dann wieder umständlich hinauskomplimentiert werden müssen.

Lösung: Nach dem Motto: „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Am Haus und Garten solle nur so viel Licht installiert sein wie unbedingt nötig. Lampenabdeckungen nach oben und zu den Seiten verhindern, dass wir den Himmel beleuchten – und Bewegungsmelder sorgen dafür, dass das Licht nur brennt, wenn wir es wirklich brauchen.

Mehr Informationen über unbeabsichtigte Tierfallen am Haus und im Garten hat der NABU zusammengestellt.

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