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Beobachtungstipps Was Sie im Februar in der Natur entdecken können

Waldkauz
Waldkauz-Männchen lassen ihren "schaurigen" Balzruf schon im Februar hören
© Martin Prochazkacz / Shutterstock
Der Winter zeigt noch einmal seine Zähne - aber die Tage sind länger, heller, sonniger. Wir verraten, was es schon jetzt in der Luft und am Boden zu beobachten gibt

Auch wenn es jetzt mancherorts in Deutschland noch einmal richtig kalt wird: Die Tage sind spürbar länger und heller. Zeigt sich in den Mittagsstunden die Sonne, genießen nicht nur Spaziergänger die lang entbehrte Wärme. An windgeschützten Stellen kann man schon mal eine aufgeplusterte Amsel beobachten, die in der Sonne döst.

Manche Vogelarten denken sogar schon etwas weiter – und beginnen mit der Balz. So etwa die Waldkäuze (genauer: die Waldkauz-Männchen, die jetzt im Februar nachts ihren Balzruf hören lassen. Den dürfte übrigens fast jeder schon einmal gehört haben. Aber nicht unbedingt in der Natur, sondern im Film. In ungezählten Schauerfilmen und Krimis erklingt der (eigentlich völlig harmlose) Ruf „Schuu-hu-huuuu!“, wenn es gruselig wird. Waldkäuze suchen sich Reviere in alten Wäldern oder baumreichen Parks, in denen es möglichst viele Mäuse gibt. Hat sich ein Paar gefunden, bleibt es ein Leben lang zusammen.

 

Sobald Schnee und Eis schmelzen, kündigen sich auch bei den Kohl- und Blaumeisen Frühlingsgefühle an. Besonders die Kohlmeise verblüfft neben dem bekannten „Tsitsi-bää“ auch Kenner mit einer Vielzahl verschiedener Laute.

Vereinzelt kehren die Teilzieher unter den Vögeln, darunter auch der Stare und Kraniche, aus ihren Winterquartieren zurück. Generell stellen Ornithologen fest, dass immer mehr Zugvögel Vögel auch im Winter in Deutschland bleiben. Denn je milder die Winter im Verlauf des Klimawandels werden, desto weniger lohnt sich für sie der traditionelle, aber kräftezehrende Zug. Fehlten Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke und Bachstelze im Winter bei uns ganz, sind sie jetzt immer öfter auch im Winter bei uns zu beobachten.

Seidenschwanz
Der Seidenschwanz zeigt sich nur im Winter in Deutschland
© Martin Mecnarowski / Shutterstock

In Gärten, Feld und Flur sind jetzt noch einige unserer Wintergäste zu sehen, darunter Bergfinken und Erlenzeisige aus Skandinavien. Mancherorts, vor allem im Norden und Osten des Landes, sind auch noch die schmucken Seidenschwänze aus der nordasiatischen Taiga zu beobachten. Die Vögel zeigen sich allerdings nicht in jedem Jahr – und manchmal geradezu invasionsartig.

Mit etwas Glück und Geduld können Norddeutsche an klaren, schnell fließenden Gewässern die Wasseramsel beobachten. Der Vogel, der in Süddeutschland heimisch ist, zeigt sich im Norden nur im Winter, wenn seine skandinavischen Heimatgewässer zufrieren. Wasseramseln tauchen – für Singvögel vollkommen untypisch – nach ihrer Nahrung: kleinen Insektenlarven.

Sobald die Temperaturen auf Werte über null klettern, ist unter den Amphibien der Grasfrosch einer der Ersten, die sich zu seinen Laichgewässern aufmacht.

Fernglas Vergleich Teaser

Auch die Pflanzenwelt erwacht hier und da schon aus dem Winterschlaf. Durch den schmelzenden Schnee reckt der Winterling seine gelben Blütensterne. Vereinzelt zeigen sich schon Schneeglöckchen oder Krokusse.

An Wegrändern oder Brachen setzt mancherorts der Huflattich dottergelbe Farbtupfer. Seine Blüten erinnern ein wenig an Löwenzahn. Anders als der Löwenzahn zeigt der Huflattich sich allerdings zuerst mit seinen nach Honig duftenden Blüten: Die meist handtellergroßen Laubblätter schiebt die Pflanze aus der Pfahlwurzel erst im April hinterher. Huflattich ist ein echter Überlebenskünstler und Pionier, der auf allen offenen und unwirtlichen Flächen gedeiht, etwa an Böschungen, an Grabenrändern oder sogar auf Bauaushub.

Huflattich
Der Huflattich erscheint zuerst mit seinen Blüten
© Alis Photo / Shutterstock

Allergiker wissen es meist vor allen Spaziergängern: Die ersten Sträucher und Bäume blühen schon, darunter Erle und Haselnuss. In milden Wintern kann die Haselnuss sogar schon im Dezember ihr Pollen aussenden. Die werden dann vom Wind bis zu 400 Kilometer weit getragen – zum Leidwesen der Heuschnupfen-Geplagten, für die jetzt die „Saison“ beginnt.

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