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Wildtiere in der Stadt Gelber Sack: So entschärfen Sie die tödliche Falle für Igel

Igel fressen in unseren Gärten Regenwürmer, Insekten und deren Larven. Aber sie werden auch von Speiseresten und Müll angezogen
Igel fressen in unseren Gärten Regenwürmer, Insekten und deren Larven. Aber sie werden auch von Speiseresten und Müll angezogen
© schulzie / Adobe Stock
In unseren Gärten und vor unseren Häusern lauern auf Igel zahlreiche Gefahren. Auch der Gelbe Sack zählt dazu. Doch die Falle lässt sich ganz einfach vermeiden

Um den Winter gut zu überstehen, müssen Igel sich bis etwa Ende Oktober eine Fettschicht anfuttern. Besonders wählerisch sind sie dabei nicht – und folgen bei der Futtersuche ihrer feinen Nase. Dabei kann manchem von ihnen unser Mülltrennungssystem zum Verhängnis werden.

So enthalten Gelbe Säcke oft ungereinigte Joghurtbecher, Dosen und andere Verpackungen und lecker duftende Speisereste. Stehen die Säcke nachts auf dem Grundstück oder auf dem Gehweg, können Igel sich ihren Weg in den Müll bahnen. Bei der Suche nach Essbarem können sie sich allerdings an scharfen Kanten verletzen, in Verpackungen verfangen – und werden im schlimmsten Fall mit der Müllabfuhr am nächsten Morgen weggefahren. Darauf weist jetzt der BUND Hessen hin.

Gelben Sack aufhängen oder frühmorgens rausstellen

Um die unabsichtliche Falle zu entschärfen, empfehlen die Naturschützenden, den Beutel mit den Wertstoffen fest zuzubinden und hoch genug an einen Zaun oder andere Gegenstände zu hängen. So können Igel, die keine guten Kletterer sind, nicht hineingelangen. Alternativ kann der Sack auch frühmorgens rausgestellt werden, wenn die nachtaktiven Säuger schon in ihren Verstecken sind.

Junge und zu leichte Igel, auch darauf weist der BUND hin, können bei kühleren Nachttemperaturen Schwierigkeiten bekommen, ausreichend Nahrung zu finden. Ein Schälchen mit Katzenfutter werden die Gartenbewohner zu schätzen wissen. Es sollte allerdings so aufgestellt sein, dass Katzen nicht an das Futter gelangen können. Gut geeignet dafür sind Igelhäuser mit einem Eingang, der für Katzen zu klein ist. Wichtig auch: Die Futterstelle muss täglich gereinigt werden. Der beste Zeitpunkt für die Fütterung ist am Abend.

Weitere Gefahrenquellen, die sich leicht entschärfen lassen

Neben gefüllten Müllsäcken lauern auf Igel in unseren Gärten weitere Gefahren. Dazu gehören Gartengeräte wie Kantenschneider und Mähroboter. Auch mit Mistgabeln sollte man vorsichtig hantieren, zumal beim Umsetzen von Komposthaufen und Reisig. Es können nämlich Igel dort einen Unterschlupf gefunden haben. Den Einsatz von Laubsaugern und -pustern sollten Sie generell vermeiden, weil Kleinlebewesen, also Igel-Nahrung, entfernt oder getötet wird. Und auch kleinen Igeln können Laubsauger zum Verhängnis werden.

Lichtschächte, Schwimmbecken und andere mögliche Fallen für Igel und andere Gartenbewohner sollten so gestaltet sein, dass die Tiere wieder hinausgelangen können. Fallen für Ratten und Mäuse sollten mindestens einen halben Meter hoch aufgestellt sein, damit Igel sie nicht erreichen können. Rattengift sollte nie offen ausgelegt werden.

Perfekt für Igel ist ein strukturreicher, naturnaher Garten mit "wilden Ecken", Benjeshecken und Reisig- und Laubhaufen, die Igeln und ihren Futtertieren Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten bieten.

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