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Welttag der Feuchtgebiete Das Verschwinden der Moore: Eine Katastrophe, die sich stoppen ließe

Sonnenaufgang in einen Moor
In einem niederländischen Moor geht die Sonne auf. Dunstschwaden hängen noch in der Luft und verleihen dem Lebensraum eine geradezu mystische Atmosphäre 
© sara_winter / Adobe Stock
Moore bergen jahrtausendealte Geheimnisse, in ihnen leben fleischfressende Pflanzen und säureliebende Tiere, sie speichern mehr Kohlenstoff als alle Wälder zusammen. Doch diese faszinierenden Ökosysteme sind rar geworden. Greifswalder Forschende entwickeln vielversprechende Konzepte, unsere Moore zu retten   

Ein Gurgeln und Schmatzen begleitet jeden Schritt. Nebelschwaden wabern über den morastigen Grund. Wie erstarrte Figuren ragen die Silhouetten knorriger Birken aus dem Riedgras. Hin und wieder unterbrechen seltsame Laute die gespenstische Stille: "Bu bu bu bu" — der Ruf einer Sumpfohreule.

Besonders in den Morgenstunden erscheinen Moore wie mystische Orte einer anderen, gefahrvollen Welt. Unter dicken Moosteppichen liegen Geheimnisse begraben; uralte Leichen wie die jenes Mannes, der in einem dänischen Moor entdeckt wurde, gestorben vor 2300 Jahren. Die Haut: von Huminstoffen gegerbt. 

Moore sind ebenso schaurig wie faszinierend, ebenso einzigartig wie schwer zu fassen. Sie sind weder Wasser noch Land, weder See noch Wald. Und ständig im Wandel. So verändern sich die Konturen mancher Moore fortwährend, mitunter über Nacht: Dann lösen sich Inseln aus Moos und Gras, treiben wie Flöße über dünne Wasserwege und docken an anderen Ufern an. 

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