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Wandern in den Alpen Sechs Bergwanderführer verraten ihre liebsten Touren

Kaisergebirge
© mauritius images / imageBROKER / Stefan Kiefer
Ihr Job ist ein einziges Auf und Ab. Wo aber gehen Bergführer wandern, wenn sie mit Freunden ein Wochenende lang unterwegs sind? Sechs von ihnen haben uns ihre beste Strecke verraten. Hier sind sie zum Nachwandern

Für Ausdauernde: Über den Forstweg auf die Kramerspitz

7-8 Stunden, 15 km, ▲1.400m

Leichte Wandertour. Gute Grundkondition erforderlich. Stellenweise gute Trittsicherheit notwendig.

Startpunkt für die Tagestour ist die Bayernhalle in Garmisch-Partenkirchen. Über Waldwiesen wandern wir durchs Tal Richtung Grasberg. Immer bergauf führt der Forstweg, bis wir nach einer lockeren Stunde die Sankt Martinshütte erreichen. Ein steiler, schmaler Pfad führt durch Wald und Latschenfelder zum Gratverlauf. Dort gibt’s ein paar wildere Stellen, die für trittsichere Wanderer aber kein Problem sind. Über die Felsen kraxeln wir bis zur Kramerspitz hinauf und gönnen uns das satte 360-Grad-Panorama am Gipfelkreuz. Weiter auf dem Bergkamm erreichen wir gegen Mittag das beweidete Hochtal der Stepbergalm. Also Essen und Wasser tanken, bevor wir den Abstieg antreten, denn der hat es noch einmal in sich. Erst steil durch den Wald hinab, dann beflügelt von der Fernsicht des Panoramawegs, der uns über die Südseite des Kramers zurück zum Ausgangspunkt bringt.

Hans Herbig
Hans Herbig aus München ist Bergwanderführer und Outdoor-Fotograf. Für WALDEN 1/2018 hat er seine Slitboardwanderung fotografiert. In seiner Heimatstadt organisiert der 44-Jährige das Dokumentarfotografieren "Fotodoks".
© Dirk Bruniecki

Die Route zum Kramerspitz für Navi und Co. als kml-Datei herunterladen

Adressen:

Start/Ziel: Bayernhalle, Brauhausstraße 19b, 82467 Garmisch-Partenkirchen (Bahnhof in 2 Kilometern Entfernung)

Sankt Martinshütte: 08821/4970. Fast ganzjährig bewirtschaftet, Mitte bis Ende November geschlossen, Dienstag Ruhetag

Stepbergalm: 0171/5460788. Nur im Sommer durchgehend bewirtschaftet (Juli bis Mitte Oktober), ab Mai bei guter Witterung von Di-So geöffnet

Nicht vergessen:

An warmen Sommertagen heizen sich die Südhänge des Kramers ordentlich auf. Also früh aufbrechen, Sonnencreme nicht vergessen und an den Hütten Wasservorräte auffüllen. Falls die Stepbergalm geschlossen ist: Rundweg umgekehrt gehen und am Ende in der Martinshütte einkehren.

Auch schön:

Auf abseitigen Wegen hoch zur Zugspitze: vier Wandertage durch die wilde Höllentalklamm, das Reintal und die Quellhöhlen der Partnach. Nach einem kühlen Gipfelbier nicht in die überfüllte Bergbahn quetschen, sondern Hochgefühl auf der Knorrhütte genießen und am Morgen gemütlich nach Ehrwald absteigen. Wandertag am Walchensee: über die Südflanke auf den Herzogstand, dann über den luftigen Grat hinüber zum Heimgarten. Irrer Blick auf den Kochel- und Walchensee und zurück am Ufer lohnt sich ein Besuch bei meinen Freunden im Strandcafé Bucherer.

Für Schnupperkletterer: Drei-Tages-Rundwanderung auf den Wilden Kaiser

Julian Bückers
Für den Münchner Outdoor-Fotografen Julian Bückers, 31 waren Bergwanderungen lange lediglich ein Hobby. Als aber sein Bruder das Bergführungszertifikat in der Tasche hatte, zog er nach.
© Dirk Bruniecki

Tag 1: 2 Stunden, 2,5 km, 600 m

Tag 2: 5-6 Stunden, 4,2 km, 700 m

Tag 3: 6-7 Stunden, 10,3 km, 1400 m

Ausgangspunkt für Tag 1 ist die Griesner Alm im Kaiserbachtal. Ein grüner Wanderweg führt hinauf zum Stripsenjochhaus, der Schutzhütte für die erste Übernachtung. Mit nur 2 Stunden Gehzeit ist die erste Tagesetappe so kurz, dass sie in den Anreisetag passt.

Tag 2 beginnt spektakulär. Wir wandern durch die Steinerne Rinne und kommen direkt an zwei berühmten Kletterbergen vorbei, deren Wände steil in den Himmel ragen: die Fleischbank auf der einen, der Predigtstuhl auf der anderen Seite. Damit erreichen wir das Herzstück des Wilden Kaisers, das Ellmauer Tor, nach dem es nur noch bergab Richtung Süden geht. Auf den letzten Metern passieren wir den Jubiläumssteig (leichter Klettersteig, A/B), der uns waagerecht an Felstürmen entlang und an einer Leiter herabführt. Ausstieg direkt am Tagesziel, der Gruttenhütte.

An Tag 3 erklimmen wir den mit 2.344 Metern höchsten Punkt des Wilden Kaisers, die Ellmauer Halt: Grandiose Rundumsicht bis zum Chiemsee! Der Weg führt über einen zweiten, leichten Klettersteig (nur eine kurze Leiterpassage des Gamsängersteigs ist mit mittlerem Schwierigkeitsgrad markiert). Wer sich die Kraxelei sparen möchte, steigt direkt über den Scharlingerboden zum Hans-Berger-Haus ab (weitere Übernachtungsmöglichkeit). Nach einer kurzen Einkehr wandern wir über das Stripsenjochhaus zurück ins grüne Kaiserbachtal. (6-7 Stunden, 10,3 km, 1400 m ▼ 2000 m)

Adressen:

Start/Ziel: Griesner Alm im Kaisertal, +43 5352 64443

Tag 1: Stripsenjochhaus, +43 664 3559094

Tag 2: Gruttenhütte, +43 5358 43389

Tag 3: Hans-Berger-Haus, +43 5372 62575

Nicht vergessen:

Klettergurt, Klettersteigset und Steinschlaghelm. Zwei gut versicherte Klettersteig-Passagen führen an Drahtseilen und Leitern entlang. Nur mit erster Klettersteigerfahrung begehbar.

Auch schön:

Mittenwalder Höhenweg im Karwendel: Toller Panoramapfad auch für Klettersteigneulinge. Santner Klettersteig in den Dolomiten: Sollte jeder fortgeschrittene Klettersteiggeher einmal gemacht haben. Von Schloss Elmau über den Königsweg zur Meilerhütte: Wanderung durch sämtliche alpinen Höhenstufen mit Übernachtung in der Meilerhütte (legendärer Kaiserschmarrn!)

Die Route zum Wilden Kaiser für Navi und Co. als kml-Datei herunterladen

Für Erfrischte: Tageswanderung über den Hohen Fricken im Estergebirge

Julia von der Linden
Das Felsklettern rund um Garmisch-Partenkirchen entdeckte Julia von der Linden (35) schon als Teenager für sich. Das Ziel ihrer nächsten Expedition liegt etwas weiter weg, in Nepal: die Ama Dablam.
© Dirk Bruniecki

7 Stunden, 13 km, 1.270m

Vom Weidegatter hinter dem Wanderparkplatz folgen wir den Wegweisern zu den Kuhfluchtfällen. Anfangs ein gut ausgebauter Wanderweg, wird der Pfad nahe den Wasserfällen rasch steiler. Über eine Brücke queren wir die Schlucht und folgen dem schmalen Steig hinauf durch den Wald, vorbei an einer kleinen Aussichtsplattform. Schweißtreibend wird’s trotz des schattigen Blätterdachs, aber zum Verschnaufen findet man immer einen Baumstumpf oder umgestürzte Stämme und vielerorts bilden die Wurzeln natürliche Treppenstufen. Nach etwa 4 Stunden lichtet sich der Wald und wir erreichen den Gipfel mit Megafernsicht: Rundumblick ins Karwendel und die Ammergauer Berge, in der Ebene glitzern der Starnberger See und der Ammersee. Jetzt liegen noch etwa 3 Stunden auf dem Rundweg bis zum Ausgangspunkt vor uns. Für Kaiserschmarrn-Liebhaber lohnt sich der kleine Umweg auf die Esterbergalm, stattdessen kann man aber auch eine Feuerstelle am Wildbach ansteuern, den wir auf der Zielgeraden erneut kreuzen. Die Würstchen brutzeln auf dem Grill und die Füße landen wie von selbst im eiskalten Wasser der Gumpen.

Adressen:

Start/Ziel: Kuhfluchtweg, 82490 Farchant, Garmisch-Partenkirchen. Parkplatz am Ende der Sackgasse, Bahnhof in 500 Metern Entfernung

Almgasthof Esterberg: 08821/3277, Geöffnet 26. Dezember bis Ende Oktober, Ruhetage Dienstag und Mittwoch

Nicht vergessen:

Keine Einkehrmöglichkeit vor der Esterbergalm, also ausreichend Wasser mitnehmen. Bei Nässe ist Vorsicht geboten, der steile Aufstieg kann sehr glitschig werden.

Auch schön:

Von Lenggries zurBenediktenwand: Tageswanderung durchs Steinbockrevier mit spannenden, seilversicherten Passagen. Hoher Ziegspitz: Versteckt in den Wäldern der Ammergauer Alpen mit Blick auf den Eibsee und das Zugspitzmassiv. Locals nehmen den unscheinbaren, südseitigen Aufstieg. Die Brüder des Hohen Fricken: Der Krottenkopf ist mit 2.086 Metern der höchste Berg der Bayerischen Voralpen, der Bischof herrlich ruhig mit schmalen, abwechslungsreichen Pfaden.

Die Route zu den Hohen Fricken für Navi und Co. als kml-Datei herunterladen

Für Gipfelstürmer: Gratüberschreitung der Allgäuer Nagelfluhkette

Florian Hellberg
Wenn er nicht als Bergführer unterwegs ist, arbeitet der Physikingenieur Florian Hellberg (36) beim Deutschen Alpenverein. Als Beauftragter der Sicherheitsforschung testet er unter anderem Kletterausrüstungen.
© Dirk Bruniecki

Tag 1: 6-7 Std., 1100 m, 15 km

Tag 2: 5 Std., 400m, 12 km

Tag 1: Die Mittagbahn bringt uns zur Spitze des Immenstädter Hausbergs hinauf und von hier aus ist auch der nächste kleinere Gipfel der Nagelfluhkette schnell erreicht. Erst nach dem Bärenköpfle wird der Weg schmaler und führt über Wurzeln und Holzstufen zum aussichtsreichen Steineberg. Die 17 Meter lange Eisenleiter am Fels ist kein Muss, aber wer würde sich das entgehen lassen? Den Rest des Tages folgen wir dem Gratverlauf, der uns – mal grasig, mal felsig, mal abschüssig im Geröll – auf immer höhere Bergspitzen führt. Nach dem Hochgrat (1.834 m), dem höchsten Punkt der ganzen Bergkette, kehren wir über Nacht im urigen Staufner Haus ein, einem Familienbetrieb mit netten Wirtsleuten. Unbedingt die Allgäuer Kässpatzn probieren!

Tag 2: Weiter auf Gipfelkurs wandern wir immer entlang der schmalen, aber gut befestigten Gratkante und besteigen nacheinander den Seelenkopf, den Hohenfluhalpkopf und den Falken. Das letzte Highlight wartet auf dem Abstieg Richtung Imberghaus: Über die Kräuteralpe Hörmoos erreichen wir den berühmten Weg der alten Bäume. Der Pfad ist gesäumt von Bergahorn und anderen Baum-Urgesteinen, die mit meterhohen Felsblöcken regelrecht verschmolzen sind.

Adressen:

Start/Ziel: Mittagbahn, Mittagstraße 30, 87509 Immenstadt im Allgäu (900m vom Bahnhof Immenstadt).

Übernachtung: Staufner Haus, +49 8386 8255, Mai bis Mitte Oktober durchgehend geöffnet, von Ende Dezember bis Mitte März nur Do-So.

Rückfahrt: Linienbus 95 aus dem Talort Steibis zum Bahnhof Oberstaufen. Dort Umstieg in den Zug nach Immenstadt, unseren Ausgangspunkt.

Nicht vergessen:

Auf der ersten Tageetappe gibt es keine Einkehrmöglichkeit, deshalb unbedingt genug Wasser und Proviant mitnehmen. Das Lager im Staufner Haus vorher reservieren. Im Winter eignet sich die Tour auch gut als Skitour (bitte nicht: „Skiwanderung“).

Auch schön:

Mehrtageswandwerung über das Gottesackerplateau im Kleinwalsertal: Bizarre Felslandschaft, durchzogen von unzähligen Rissen und metertiefen Spalten, die sich jäh neben dem Weg auftun. Übers Burgberger Hörnle auf den Grünten: Die Tageswanderung auf den Wächter des Allgäu lohnt sich vor allem wegen der kolossalen Aussicht aufs Illertal.

Die Route zur Nagelfluhkette für Navi und Co. als kml-Datei herunterladen

Für Südtirolfans: Dreitageswanderung rund ums Schneeberghaus

Ludwig Karrasch
Ludwig Karrasch (26) ist selbstständiger Bergführer in Garmisch-Partenkirchen. Die Grundlagen des Bergsteigens und der Bergrettung schaute er sich vor dem Abitur bei Profi-Alpinisten von der Bergwacht ab.
© Dirk Bruniecki

Tag 1: 3-3,5 Stunden, 6,5 km, 650 m

Tag 2: 5,5 Stunden, 12 km, 950 m )

Extratag: 5-9 Stunden, mind. 12 km und 1200 m

Tag 3: 4,5 Stunden, 11 km, 450 m 1050 m

Tag 1: Der Knappenweg zum Schneeberg zweigt auf rund 1.700 Höhenmetern von der Timmelsjochstraße ab. Landschaftlich ziemlich spektakulär und nicht besonders steil, kann man hier erst mal die Aussicht genießen und nach anderthalb Stunden auf der Oberen Gostalm einkehren. Von der Hütte sind es noch zwei weitere Wanderstunden bis zum Schneebergplateau, die locker in den Anreisetag passen. Wenn noch Zeit ist: Stollen und Dorf erkunden.

Tag 2 führt zum höchsten Punkt der Wanderung, der Schneebergscharte (2.780 m). Zuerst steuern wir das Sandjoch an, dann das entlegene Hinterland der Lazzacher Alm. Stärkung auf der Sonnenterrasse der Moarerbergalm, bevor wir den steilen Aufstieg anpacken. Die Schneebergscharte bietet den perfekten Überblick übers Bergwerkplateau, Steinböcke gibt’s auch.

Extra-Tag: Wer noch einen draufsetzen will, gönnt sich auch die lange, aber prächtige Sieben-Seen-Tour. Erneut auf der Schneebergscharte, biegen wir ab auf Weg 33b. Drei Seen passieren wir bereits, bevor wir die Terrassen der Oberen Senner Egeten erreichen. Je nach Kondition machen wir hier nur eine kleine Brotzeit vor dem Rückweg oder folgen dem Rundweg bis zum Trüben See oder der Grohmannhütte.

Tag 3: Für den Abstieg wählen wir einen neuen Weg Richtung Hochplateau. Um die Karlscharte wird es spektakulär-schrofig, erst nach dem großen Timmelsschwarzsee kommen wir allmählich wieder aus der Felswüste heraus. Hinter einer Klamm mit mehreren Wasserfällen tummelt sich wieder Almvieh auf grünen Weiden und über eine Holzbrücke erreichen wir die Timmelsalm. Eine Forststraße führt schließlich zurück zur kleinen Brücke am Wanderparkplatz.

Adressen:

Start/Ziel: Wanderparkplatz oder Haltestelle des Timmelbusses an der Timmelsbrücke

Übernachtung: Schneeberghaus, +39 0473 647045, geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober

Hütten: Obere Gostalm: +39 349 3122222, Juni bis Mitte Oktober
Moarerbergalm: +39 348 8166977, Anfang Juni bis Ende September
Timmelsalm: +39 0473 647100, Mitte Juni bis Mitte Oktober

Nicht vergessen:

Am Schneeberghaus unbedingt nach einer Stollenführung fragen und an den Almen traditionelle Spezialitäten kosten. Fast an jeder Südtiroler Hütte gibt es hausgemachten Bergkäse und andere Schmankerl vom Almvieh.

Auch schön:

Soiernseen und Soiernspitze: Angeblich hat sich Bayernkönig Ludwig hier bei Vollmond über die Seen rudern lassen. So oder so ein landschaftliches Highlight und eine unschwierige Bergtour im Karwendel. Über die Hochlandhütte und das Bäralpl zum Karwendelhaus: Auf dieser Zwei-Tages-Wanderung zeigt sich das Karwendel besonders wild und ursprünglich, Verlängerungsmöglichkeiten gibt’s zuhauf. Zwei-Seen-Tour in den Mieminger Bergen: Der Hohe Gang führt zum Seebensee und der Coburger Hütte mit dem eiskalten Drachensee. Toller Blick auf die Zugspitze.

Für Grenzgänger: Tagestour im österreichisch-schweizerischen Grenzgebiet

Tal Niv
Im tiefen Allgäu gründete Tal Niv (42) eine internationale Bergsteigerschule. Seine Wunschheimat hat das ehemalige Kibbuz-Mitglied im Dorf Hinterstein gefunden, das mehr Alpenidyll ausstrahlt als die meisten Postkartenmotive.
© Dirk Bruniecki

7,5 Stunden, 12 Kilometer, 1500 m

Vom Wanderparkplatz folgen wir der Fahrstraße durch Partnun, bis sie den Bach am Wegesrand quert. Gleich hinter der Brücke schlagen wir uns rechter Hand in die Bergwiesen und wandern oberhalb des Partnunsees weiter. Über uns türmen sich schon die Wände und Geröllkegel der Sulzfluh auf. Die Schlüsselstelle beim Aufstieg ist das Gemstobel, ein schluchtartiger Steilhang, der nicht ohne Grund nach der kletterfreudigen Bergziege benannt ist. Ein kurze, mit Ketten gesicherte Stufe ist der Einstieg, dann gibt es nur noch Farbmarkierungen auf nacktem Fels. Nach insgesamt 3-4 Stunden und 1.050 Höhenmetern erreichen wir das Gipfelkreuz. Mittagessen gibt’s in Österreich, denn genau hier auf dem Bergrücken verläuft die Staatsgrenze. Der Abstieg zur Tilisunahütte entlang des gigantischen Felskamms ist noch mal richtig beeindruckend. Ein letzter Schritt führt über die scharfe Steinkante zurück ins Grasland: Einkehr mit Blick auf den Tilisunasee (Baden erlaubt, aber saukalt). Wer in der Tilisunahütte übernachten möchte, kann von hier aus zahlreiche weitere Tagestouren unternehmen. Sonst steigen wir am Nachmittag entlang dunkler Höhleneingänge ab ins südlich gelegene Tal.

Adressen:

Start/Ziel: Partnun, 7246 St. Antönien (Schweiz). Busverbindung aus St. Antönien (Bus Alpin) oder Parkplatz P6 mit 30 Minuten Fußweg bis Partnunstafel. Tipp: Noch näher am Berg gibt es einen Parkplatz für Übernachtungsgäste des Berghauses Alpenrösli.

Einkehr: Tilisunahütte (Österreich), +43 664 1472 896

Nicht vergessen:

Vorher bei der Hütte oder einem der Partnunter Berggasthöfe anrufen und nachfragen, ob der Weg schneefrei ist. Das Gelände ist ziemlich exponiert, also Sonnen- und Windschutz nicht vergessen und nie bei Gewitter hochsteigen. Falls ihr ein komisches Pfeifen im Ohr habt: Hier oben tummeln sich Murmeltiere.

Auch schön:

Eintagestour über den Bschießer: Herrlich schroff, dann wieder waldig. Zweitagestour zum Schrecksee: Die große Allgäu-Runde zum abnormal schönen Hochgebirgssee. Zweitagestour auf die Dri Türm: Hier geht’s durch das Schweizertor, den gigantischen Durchlass zwischen Vorarlberg und Graubünden.

Walden Nr. 02/2018 - Über alle Berge

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