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"Kriminelle" Tiere Schweine am Galgen, Würmer unter Teufelsverdacht: Die absurden Tierprozesse des Mittelalters

1457 wurde im französischen Lavigny eine Sau angeklagt, ein Kind ermordet zu haben – und schuldig gesprochen. Ob das Schwein aber wirklich in einen Gerichtssaal gebracht wurde, wie diese Illustration aus dem 19. Jahrhundert nahelegt, gilt als fragwürdig
1457 wurde im französischen Lavigny eine Sau angeklagt, ein Kind ermordet zu haben – und schuldig gesprochen. Ob das Schwein aber wirklich in einen Gerichtssaal gebracht wurde, wie diese Illustration aus dem 19. Jahrhundert nahelegt, gilt als fragwürdig
© Chambers Book of Days/ Wikipedia
Können Tiere Verbrechen begehen? Für die Zeitgenossen des Hochmittelalters und der frühen Neuzeit ist die Antwort klar: Sie bringen "kriminelle" Ratten, Kühe, Schweine und Heuschrecken vor Gericht – und machen ihnen wie Menschen den Prozess. Mit grausamen Folgen

Hängen soll die Mörderin! Sie hat den fünfjährigen Jehan Martin getötet – und Teile seines Körpers verspeist. Dabei wurde sie auf frischer Tat ertappt. Für solch ein Vergehen kennt die Stadt Savigny im Herzogtum Burgund im Januar 1457 nur eine Antwort: die Todesstrafe. Die Täterin wird zum Richtplatz geführt und vor den Augen der versammelten Menge gehängt. Dabei ist die Mörderin nicht etwa ein Mensch. Sie ist eine Sau.

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