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Judenhass in Deutschland Israelkritik oder Antisemitismus? "Ein wichtiger Indikator ist die Verwendung von judenfeindlichen Stereotypen"

Eine Gruppe betrachtet im Dezember 1959 die mit antisemitischen Schmierereien geschändete Kölner Synagoge
Geschändet: Im Winter 1959/1960 erschütterte die antisemitische "Schmierwelle" die junge Bundesrepublik. Auch die neue Synagoge in Köln wurde mit judenfeindlichen Parolen bepinselt
© UPI/dpa/picture-alliance
Trotz des viel beschworenen "Nie wieder" werden im Ursprungsland des Holocausts Jüdinnen und Juden wieder bedrängt und gehasst. Dabei war der Antisemitismus nach dem Untergang des NS-Staates nie verschwunden. Der Historiker Philipp Lenhard über die Judenfeindlichkeit in Bundesrepublik und DDR - und die Frage, welche Rolle der muslimische Antisemitismus heute spielt

GEO: Herr Professor Lenhard, Die Vorstellung, dass es in Deutschland im Jahr 1945 eine "Stunde null" gegeben hat, also einen radikalen Bruch, hat die Geschichtswissenschaft weitgehend als Mythos enttarnt. Gilt das auch für den Antisemitismus? Waren die Deutschen auch nach der totalen Niederlage immer noch ein Volk von Antisemiten?

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