Für die Naturforschung eröffnet die Corona-Pandemie eine große Chance: Zum ersten Mal lässt sich auf der ganzen Welt beobachten, was mit Wildtieren geschieht, wenn der Mensch seine Aktivitäten radikal beschränkt
Wütete gerade keine Pandemie auf der Erde, dann säße Christian Rutz jetzt vielleicht auf Hawaii oder Neukaledonien. Der Biologe betreibt dort Langzeitstudien an zwei Krähen-Arten, die Werkzeuge zum Nahrungserwerb nutzen. Gelegentlich montieren er und seine Kollegen kleine Peilsender auf die Vögel: Wohin fliegen die Tiere, wenn sie außer Sichtweite geraten? Wie nahe kommen sie sich, wenn keine Menschenseele zusieht?