GEOplus: Viele Long-Covid-Erkrankte klagen darüber, dass sich ihr Gehirn wie vernebelt anfühlt. Was ist das und kennt man die Ursachen?
Professor Martin Korte: Das ist eines der häufigsten Symptome von Long Covid, abgesehen von einer chronischen Erschöpfung, der Fatigue. Der Gehirnnebel betrifft etwa neun Prozent aller Long-Covid Patienten, zwei Drittel davon sind Frauen. Patienten beschreiben den Eindruck, als wäre ihr Gehirn in Watte gepackt. Sie berichten, sie würden die Welt wie durch einen Nebel wahrnehmen: Ihr Denken ist verlangsamt, genau wie auch die Wahrnehmung und das Vermögen, Handlungen zu planen. Wahrscheinlich geht dieser Effekt zurück auf Entzündungsreaktionen im Gehirn, Fachleute sprechen von Neuroinflammation.