Anzeige

Nördliche Eifel Abenteuerspielpatz Natur: Die Eifel mit Kindern erleben

Mutter mit zwei Söhnen in der Natur
Jede Menge Wildnis und familienfreundliche Ausflugsziele finden sich in der nördlichen Eifel
© BalanceFormCreative - Adobe Stock
Dichte Wälder, bizarre Felsformationen, faszinierende Höhlen und lauter wilde Tiere – in der Eifel können Groß und Klein noch echte Natur erleben und es gibt unzählige Möglichkeiten, sie zu entdecken. Wir stellen spannende Ausflugsziele und Familientouren in der Eifel vor

Inhaltsverzeichnis

Für Familien mit Kindern ist die Eifel ein riesengroßes Abenteuerland. Das deutsche Mittelgebirge lockt mit ausgedehnten Wäldern und Wildtierparks, Freilichtmuseen, historischen Burggemäuern, Hochseilgärten und Walderkundungspfaden sowie im Sommer mit zahlreichen Badeseen und Naturfreibädern. Im Nationalpark Eifel lässt sich Deutschlands Wildnis hautnah erleben, in seinen Wäldern leben Wildkatzen, Rothirsche und andere Wildtiere.

Wer bei so viel Naturangeboten die schönsten Ziele in der Eifel im Blick behalten möchte, hat es nicht ganz leicht – so viele Möglichkeiten gibt es, die Naturlandschaften kennenzulernen. Wir liefern sechs Ausflugstipps und Tourenideen für Familien, um die Eifel mit Kindern zu entdecken.

Geschichte hautnah: Besuch im Freilichtmuseum Kommern

Blick in die Baugruppe Niederrhein, Freilichtmuseum Kommern
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben im Freilichtmuseum Kommern freien Eintritt
© LVR-Freilichtmuseum Kommern, Hans-Theo Gerhards

Wie haben die Menschen in der Eifel, im Westerwald, im Bergischen Land und am Niederrhein vor einigen Hundert Jahren gelebt? Wie wohnten und welche Traditionen pflegten sie, wovon haben sie sich ernährt und welche Rolle spielten Nutztiere in der damaligen Zeit? All diese Fragen beantwortet das LVR-Freilichtmuseum Kommern in Mechernich und versetzt große wie kleine Besucher 500 Jahre zurück in die Vergangenheit.

Kreuz und quer über das große Areal führt ein weites Wegenetz durch kleine Wäldchen und entlang von Wiesen und Äckern zu fast 80 historischen Gebäuden – darunter Fachwerkhäuser der nördlichen Eifel und stattliche Bauernhöfe mit Wohn-Stallhäusern und Scheunen, Werkstätten, Wind- und Wassermühlen sowie ein großer Marktplatz.

Beim Bummel durch die Dörfer und Weiler des Freilichtmuseums lässt sich hautnah erleben, wie die Menschen im Rheinland hier einst gelebt und gearbeitet haben. Immer wieder begegnen Besucherinnen und Besucher "echten Menschen" aus der damaligen Zeit, die das Museumsdorf zum Leben erwecken. Bäuerinnen berichten am offenen Feuer von der mühsamen Gartenarbeit, der Schmied zeigt sein Handwerk in der Museumsschmiede und wer mag, kann der Korbflechterin in ihrer Werkstatt beim Stuhlflechten über die Schulter schauen.

Für Kinder gibt es im Museumsladen außerdem einen speziellen Museumsführer. Darin finden sich neben allerlei geschichtlichen Informationen auch Spiele aus früherer Zeit, Rezepte zum Nachkochen und ein kleines Quiz. Workshops, Führungen und diverse Mitmachstationen runden das Angebot des Freilichtmuseums Kommern ab.

Wildschwein im Hochwildpark Kommern
Neben Rot- und Damwild, Elchen und Eulen, sind auch Wildschweine im Hochwildpark Kommern zuhause
© Sascha - Adobe Stock

Wer nach einem Besuch im Museumsdorf noch keine Müdigkeit verspürt und nach einem weiteren Programmpunkt für den Tag sucht, den lockt der nur etwa zehn Autominuten entfernte Hochwildpark Kommern mit einem großen Abenteuerspielplatz samt Grillplätzen im Wald und natürlich jeder Menge Wildtiere. Auf einer Wanderung durch das wunderschöne Wald- und Wiesengelände des Wildparks kommt man vielen Tieren ohne trennende Zäune ganz nah.

Mehr als 300 Tiere, darunter Hirsche und Rehe, Elche, Esel und weitere Haus- und Nutztiere sowie Wildschweine, Eulen und allerlei Wasservögel bevölkern das Parkgebiet. Im Streichelzoo freuen sich die Minischweine, Zwergziegen und andere Kleintiere darauf, gefüttert und gestreichelt zu werden. Wer nach all den Eindrücken Hunger bekommen hat, lässt den Tag im Wildparkrestaurant ausklingen.

Nationalpark Eifel: Unterwegs auf dem "Wilden Weg"

Naturkundepfad "Wilder Weg" in der Eifel
Der Wilde Weg ist 1,6 Kilometer lang, davon verlaufen 210 Meter über einen Holzsteg
© Apart Fotodesign – Alexander Pallmer

Im Nationalpark Eifel führt der "Wilde Weg"auf rund anderthalb Kilometern durch das ökologische Herz des Schutzgebietes. Zwar klingt der Name zunächst nach allerlei Stolperfallen, unebenen Wegen und viel Gestrüpp, doch tatsächlich ist der Naturerkundungspfad ganz und gar barrierefrei – auch mit dem Kinderwagen oder dem Rollstuhl lässt er sich problemlos meistern.

Zu Beginn weist ein Baustellen-Schild den Weg. Bauherr ist die Natur und mit der Fertigstellung des Bauprojekts "Wildnis" rechnen alle Beteiligten – darunter Klima und Wetter, Pflanzen, Tiere und Pilze – in ungefähr 250 Jahren. Seit Eröffnung dieser "Baustelle" im Jahr 2014 führt der Naturlehrpfad nun durch einen Mischwald aus Buchen, Ahornen, Birken und Fichten.

Rechts und links der Strecke geben Informationstafeln Einblicke in den Nationalpark Eifel, die Waldentwicklung, die Wildnis und ihre biologische Vielfalt. Sie beantworten Fragen wie: Was passiert mit Totholz und was macht einen Wald überhaupt zu einem Wald?

Auf dem Erlebnispfad können die Kleinsten zwischendurch klettern, schnuppern, tasten und durch einen hohlen Baum kriechen. Immer wieder laden insgesamt zehn interaktive Stationen große und kleine Leute zum Mitmachen ein. So werden sie zum Beispiel aufgefordert, einem Hörspiel zu lauschen, die natürliche Umgebung blind zu ertasten oder auf der "Sinnesliege" in Form eines Buchenblattes einen Moment zur Ruhe zu kommen und den Blick in die Baumkronen zu richten.

Die Anreise erfolgt am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Aus dem Kölner Raum geht es zum Beispiel vom Bahnhof Kall im Nationalpark-Shuttle bis nach Gemünd. Von da aus bringen einen der Kermeter-Shuttle (Linie 814) oder der Niederflurbus 231 bis zur Bushaltestelle Wilder Kermeter.

Durch die Baumkronen: Klettern im Hochseilgarten Hürtgenwald

Junge klettert im Hochseilgarten
Im familienfreundlichen Hochseilgarten Hürtgenwald geht es in luftige Höhen von bis zu 15 Meter
© Mediteraneo - ADobe Stock

Den Wald aus einer ganz anderen Perspektive, nämlich von oben, lernen Familien im Hochseilgarten Hürtgenwald kennen. Schwindelfreiheit ist hier von Vorteil, denn die verschiedenen Parcours im Kletterpark sind zwischen drei und 15 Metern hoch. Auf unterschiedlichen Wegen erklettern sich Groß und Klein, gut gesichert und mit Helm auf dem Kopf, einen sonst unzugänglichen Bereich des Waldes: die Baumkronen.

Ein Ausflug in die luftigen Höhen verspricht Nervenkitzel und Abenteuer. Rund zweieinhalb Stunden beträgt die Kletterzeit über Holzbretter und Trittsteige, Seile und kleine Plattformen. Je nach Schwierigkeitsgrad sind unterschiedliche Routen freigegeben. Am Ende jedes Parcours bringt einen die Seilbahn nach unten, bis man wieder festen Boden unter den Füßen spürt.

Das Mindestalter für den Hochseilgarten beträgt 6 Jahre und die Mindestgröße ist 1,20 Meter. Festes Schuhwerk wird unbedingt empfohlen, die nötige Sicherheitsausrüstung wird vor Ort gestellt.

Zu Gast bei Hirsch & Co: Wildfreigehege Hellenthal

Hirsch im Wildfreigehege Hellenthal
Das Wildfreigehege Hellenthal beherbergt gut ein Dutzend verschiedener Tierarten
© IMAGO / Mika Volkmann

Für große wie für kleine Tierfreunde ist das ganzjährig geöffnete Wildfreigehege Hellenthal nahe der Oleftalsperre genau das richtige Ausflugsziel in der Eifel. Hier lassen sich Wildtiere aus nächster Nähe beobachten und eine der bedeutendsten Greifvogelstationen Europas besichtigen. Rund 40 verschiedene Greifvogelarten, darunter Adler, Geier und Bussarde, sind in dem 65 Hektar großen Gebiet zuhause. Sie alle zeigen während der Flugschauen ihr Können und sorgen beim Publikum für laute "Ahs" und "Ohs", wenn sie beim Lockruf der Falkner zum Sturzflug ansetzen.

Gut begehbare Waldwege ziehen sich durch das restliche Wildfreigehege und führen zu weiteren Parkbewohnern, darunter Luchse, Marder und Waschbären sowie bekannte heimische Wildarten wie Rotwild, Damwild, Rehwild und Schwarzwild. Wer am Eingang einen Futterbeutel mitnimmt, kann sich von zutraulichen Lamas und Alpakas, Schafen und Ziegen aus der Hand fressen lassen.

Tipp: Ganz besonders faszinierend ist ein Besuch im späten Frühjahr. Dann erwacht die Kinderstube des Wildparks und das Jungwild und die Greifvogelküken werden zu den absoluten Publikumslieblingen.

Auf ins Mittelalter: Zeitreise in Blankenheim

Hirtentor, das Stadttor in Blankenheim, mit Blick zur Burg
In der mittelalterlichen Altstadt von Blankenheim fühlt man sich, als sei die Zeit stehen geblieben
© mitifoto - Adobe Stock

Ein Bummel durch die kleinen Straßen des historischen Ortskerns von Blankenheim gleicht einer Zeitreise. Windschiefe, aber fein herausgeputzte Fachwerkhäuser, lauschige Plätze und Kopfsteinpflastergassen, die historische Stadttoranlage und die Ahrquelle, die in einem Kellergewölbe mitten im Ort entspringt, verleihen dem hübschen Eifelörtchen ein besonderes Flair. Restaurants, Cafés und allerlei Geschäfte laden zum Bummeln und Stöbern ein.

Für Familien mit kleineren Kindern ist der Spielplatz im Weiherpark ein toller Programmpunkt. Klettergeräte, Rutschen, Schaukeln und ein kleiner Wasserspielplatz, wo es sich im Sommer herrlich matschen lässt, machen ihn zu einem prima Ort für Familien.

Oberhalb des Ortes thront seit über 900 Jahren die imposante Burg Blankenheim. Ab dem 15. Jahrhundert wurde der Burgkomplex mehrfach umgestaltet und verwandelte sich im Laufe der Zeit von einer Trutzburg in ein barockes Schloss. Heute findet sich in dem imposanten Bauwerk eine moderne Familien-Jugendherberge, in der die Übernachtung für Groß und Klein zum Erlebnis wird. Im Bastionshaus der historischen Grafenburg sind fünf einladende Ferienwohnungen untergebracht.

Für warme Sommertage: Planschen am Rursee

Familie badet am Eiserbachsee
Am Rursee gibt es zwei ausgewiesene Badestellen sowie das Rurseezentrum mit dem Eiserbachsee in Rurberg
© Eifel Tourismus GmbH, Tobias Vollmer

Im Herzen des Nationalparks Eifel und eingebettet in grüne bewaldete Berglandschaften liegt der idyllische Rursee. Der zweitgrößte Stausee Deutschlands entstand durch das Aufstauen der Rur, präsentiert sich jedoch – im Gegensatz zu vielen anderen Stauseen – nicht als runde oder ovale Wasserfläche, sondern ähnelt mit seinen Schleifen, Windungen und Halbinseln vielmehr einem sehr breiten Flusslauf.

Der Rursee und seine umliegende Landschaft sind ein beliebtes Naturerholungsgebiet. Ein 27 Kilometer langer Rundweg verläuft am Ufer einmal rundherum, den See stets in unmittelbarer Nähe. Bezieht man den südlich angrenzenden Ober- und Urftsee mit ein, lässt sich die Tour sogar auf 42 Kilometer erweitern. Fahrräder und E-Bikes können vor Ort gemietet werden.

Wer lieber weiter oben läuft, erklimmt die bewaldeten Höhen und wählt einen der dortigen Wanderwege, die zwischen den Bäumen verlaufen und dabei immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die Seenlandschaft ermöglichen. Für Familien mit Kindern sind die Fährschiffe eine schöne Möglichkeit, Rad- und Wandertouren abzukürzen. Ab Mitte April nehmen die Rursee-Schiffe ihren regulären Linienverkehr auf. Dann pendeln die Fahrgastschiffe "Stella Maris" und "Aachen" mehrmals täglich zwischen Rurberg und Schwammenauel mit Zwischenstopps an diversen Stationen.

Rursee in der Eifel
Aus der Vogelperspektive betrachtet erinnert der Rursee mehr an einen breiten Flusslauf als an einen Stausee
© engel.ac - Adobe Stock

In der warmen Jahreszeit ist das kühle Wasser des Rursees ein echter Segen für große und kleine Badefreunde. Da der Rursee allerdings neben der Wasserstandsregulierung auch zur Trinkwasseraufbereitung genutzt wird, ist das Baden nicht überall erlaubt. Drei Badestellen – das Naturfreibad in Rurberg am Eiserbachsee, der Sandbadestrand am Beach Club Eifel bei Nideggen samt Hundestrand und die Badebucht Woffelsbach – ermöglichen das Sonnenbaden und Schwimmen mitten in der Natur. Hinzu kommt das Naturerlebnisbad Einruhr am Obersee, das mit Liegewiese, Kiosk, Umkleiden, Rutsche und Kinderspielplatz besonders familienfreundlich ist.

Wer lieber auf statt im Wasser Abkühlung sucht, findet rund um den Rursee verschiedene Bootsverleihe. Mit Kanus und Kajaks, Ruder- und Segelbooten, Tretbooten und SUPs können Familien auf der Wasserfläche zur spannenden Entdeckungsreise aufbrechen.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel