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La Réunion – das versteckte Paradies

Cirque de Mafate, La Réunion
Der Cirque de Mafate ist der westliche der drei Kraterkessel am erloschenen Vulkan Piton des Neiges auf der Insel La Réunion
© Balate Dorin / Fotolia
Soviel Natur ist selten. Und so viel Abwechslung auch. Bizarre Berge, atemraubende Unterwasserwelt, verwunschene Wälder, Vulkanlandschaften und weite Strände – die Insel La Réunion im Indischen Ozean verspricht Urlaub für Entdecker. Und das auf einer Fläche, die so groß ist wie das Saarland

La Réunion im Überblick

Wo liegt La Réunion​?

La Réunion ist eine Insel der Maskarenen und liegt im Indischen Ozean auf der Landkarte östlich von Madagaskar.

Wann ist die beste Reisezeit?

Die Monate Oktober bis Dezember sind die beste Zeit - dann ist das Klima angenehm und das üppige Pflanzenwachstum beschert viele reife frische Früchte. Das wissen aber auch die Franzosen im Mutterland. Schnäppchenpreise darf man zu dieser Zeit nicht erwarten.

Wie kommt man am besten nach La Réunion?

Etwa 11 Stunden fliegt man von Paris zur abgeschiedenen Insel La Réunion. Aus Deutschland gibt es keine Direktflüge, weshalb ein Flug nach Paris ratsam ist. Von Deutschland aus gibt es beispielsweise ab Frankfurt einen Direktflug nach Mauritius, wo ein weiterer Umstieg nach La Réunion ansteht.

Es muss schon ausgesprochen öde gewesen sein für die ersten Bewohner von Saint-Denis. Knapp 80 Leute siedelten sich Ende des 17. Jahrhunderts an der Nordküste von La Réunion an und außer gelegentlicher Piratenüberfälle gab es keinerlei Abwechslung.

Auch als das Hauptquartier der Ostindienkompanie 1738 nach Saint-Denis zieht, änderte sich nicht viel – obwohl die Gouverneure ehrlich bemüht gewesen sein sollen. Sogar in den 1950ern war La Réunions Hauptstadt Saint-Denis noch ziemlich verschlafen. In den folgenden Jahrzehnten ist sie schlussendlich erwacht und hat sich zu einer modernen Stadt gemausert.

In Saint-Denis gibt es alles, was man auch in einer französischen Metropole erwarten würde, abgesehen vom tropischen Klima… Kein Wunder, schließlich ist La Réunion französisches Überseedépartement und gehört genaugenommen zu Europa. Besucher aus der EU reisen einfach mit Personalausweis ein und zahlen mit der Landeswährung - dem Euro.

Saint-Denis in Kürze

Wer auf der Insel La Réunion Urlaub macht, kommt aber in der Regel nicht wegen Saint-Denis, sondern wegen der spektakulären Berge, dem tiefblauen Ozean, der Strände, den Vulkanen sowie der leuchtend grünen Talkessel des Piton des Neiges. Aber bevor es heißt: Auf in die Natur, kann man kurz die Stadt erkunden. Ein Tag dürfte allerdings reichen. Für den Rest der Insel sollte man aber schon mindestens eine Woche einplanen.

Ein kurzer Rundgang durch Saint-Denis

  • startet an der Uferpromenade nahe La Barachois. Hier wurden früher die Schiffe entladen.
  • Stadteinwärts folgt unter anderem die Kathedrale von Staint-Denis mit sehenswerten Flachreliefs der Stadt.
  • In der Rue de Paris stehen einige der ältesten kreolischen Häuser von La Réunion. Hier hatten zu Kolonialzeiten die Zuckerbarone ihre Villen. Sehenswert: das Wohnmuseum Maison Carrère. Zwischen historischen Möbeln lässt sich das Leben auf der Insel vor hundert Jahren rekonstruieren. Und das Musée Léon Dierx zeigt in einem ehemaligen Bischofspalast moderne Werke von namhaften reunionesischen und französischen Künstlern.
  • Kali Kampal-Tempel, ein farbenfroher Hindu-Tempel im Zentrum von Saint-Denis.
  • Moschee Noor-e-Islam, die älteste Moschee Frankreichs (erbaut 1905) kann man auf La Réunion besichtigen.
  • Jardin de l'Ètat, schön schattig und mit Pflanzen aus aller Welt. Das Herzstück ist das Musée d'Historie Naturelle. Es zeigt wie die Natur vor Ankunft der Menschen aussah.

Wandern rund um die Vulkane

Piton de la Fournaise, La Réunion
Der Piton de la Fournaise auf La Réunion zählt zu den aktivsten Vulkanen der Erde und lässt sich an ruhigen Tagen erwandern
© Frog 974 / Fotolia

La Réunion ist die jüngste Insel der Maskarenen, zu denen auch Mauritius und Rodrigues gehören. Zur Orientierung: Die Inselgruppe der Maskarenen liegt im Indischen Ozean auf der Landkarte östlich von Madagaskar.
Vor drei Millionen Jahren beförderten Vulkanausbrüche in den Tiefen des Ozeans die Insel La Réunion an die Meeresoberfläche.

Erdgeschichtlich gesehen, war das erst gestern und die Insel noch ziemlich jung. Das bedeutet Wind, Wasser und Erosion hatten noch keine nennenswerte Gelegenheit, ihr Werk zu tun, wie auf den anderen Maskarenen-Inseln. Die kommen schon um einiges flacher daher.

Zwei Vulkane sind es, die La Réunion dominieren und den Charakter der Insel prägen, der gegensätzlicher nicht sein könnte. Einerseits tropisches Grün andererseits karge Mondlandschaft.

  • Verantwortlich für letztere ist der Vulkan Piton de la Fournaise. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Erde und lässt sich dennoch besteigen.
  • Vulkan Nummer zwei war der Piton des Neiges. Er ist erloschen und eingestürzt. Aus dem Vulkan Piton des Neiges wurden drei Talkessel, die sogenannten "Cirques", jeder von einem dünnen, pflanzenüberwuchertem Schutzwall umgeben. Zwei von ihnen sind mit dem Wagen erreichbar, der dritte nur zu Fuß oder aus der Luft per Helikopter. Wem das zu aufwändig ist: Einen herrlichen Ausblick auf diesen verschwiegenen Talkessel hat man auch vom Piton Maido. Anreise per Auto von der Westküste aus.

Die Westküste – Eldorado für Aktiv-Urlaub

Klar, gibt es auf La Réunion Strände, sogar schwarze und weiße. Besonders die Westküste ist mit Badeorten wie Saint-Gilles-le-Bains oder L'Hermitage-les-Baines prädestiniert für einen Strandurlaub. Doch den machen die wenigsten, denn die Kulisse lockt mit vielen Aktivitäten. In einer Lagune kann man schwimmen, im Unterwasserschutzgebiet von L'Ermitage den Reichtum des Ozeans entdecken und wer es noch sportlicher mag segelt, geht Kitesurfen oder Wellenreiten.

Nicht verpassen sollte man bei einem Urlaub auf La Réunion die eine oder andere Wanderung in die Berge: Die Insel bietet auf seinen nur 2500 Quadratkilometern mehr als 900 Kilometer Wanderwege, da ist für Anfänger bis zum Extremkletterer etwas dabei. Die vielfältige und ursprüngliche Landschaft mit üppigen Tropenwäldern, bizarren Bergketten und -reliefs, Wasserfällen und kargen Lavaflächen lässt sich am besten in einem Wort zusammenfassen: Wow! Nicht umsonst wurde fast die Hälfte der Insel 2010 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Neben einem Besuch der Talkessel des Piton des Neiges sollte man von der Westküste aus einen Abstecher in den Bergregenwald machen, etwa zum mystische Bébour-Bélouve und dem tosenden Wasserfall Trou de Fer. Zwischen PalmenundAkazien wachsen hier im permanenten Nebel tropfnasse Moose und Flechten. Eine wahrhaft entrückte Welt.

Trou de Fer, La Réunion
Die kesselartige Schlucht Trou de Fer liegt mitten im Ragenwald auf La Réunion. Wassermassen stürzen sich hier malerisch in die Tiefe
© Yggdrasill / Fotolia

Wie ist das Klima auf La Réunion?

Grundsätzlich herrscht auf La Réunion tropisches Klima mit zwei markanten Jahreszeiten: die warme und feuchte Saison von November bis April und die frischere, trockenere Saison von Mai bis Oktober. Aufgrund des zerklüfteten Bergreliefs gibt es aber viele verschiedene Mikroklimazonen, die sich erheblich unterscheiden können. Je nach Saison kann es in den Bergen unangenehm kalt werden, sogar geschneit hat es schon.

Schmelztiegel der Kulturen

Die ersten Siedler der Insel waren ins Exil geschickte Franzosen, es folgten weitere aus ganz Europa und Asien. Auch Piraten verlegten ihre Schlupfwinkel nach Bourbon, wie La Réunion einst hieß. Bis heute ist übrigens der berühmteste Export die Bourbon-Vanille.

Die Insel ist ein Paradebeispiel für friedliches Zusammenleben: Nachkommen europäischer Siedler und afrikanischer Sklaven, indischer Vertragsarbeiter, Chinesen und Madagassen – alle zusammen bilden Sie das Volk der Kreolen. Was nichts anderes bedeutet, als das sie auf der Inseln geboren sind. So viel Vielfalt hätten sich die Insel-Väter vermutlich nicht mal träumen lassen.

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