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Habsburger Monarchie Kaiser Franz Joseph führte sein Reich in die letzte Blüte – und in den Untergang

Sieben Jahrzehnte lang herrscht Franz Joseph I. (1848–1916) über die Donaumonarchie 
Sieben Jahrzehnte lang herrscht Franz Joseph I. (1848–1916) über die Donaumonarchie 
© IMAGO / Leemage
Kaiser Franz Joseph erbt 1848 ein Reich, das so zersplittert ist wie kein anderes in Europa: Rund ein Dutzend verschiedene Völker leben in der Donaumonarchie. Sieben Jahrzehnte kämpft er gegen den Verfall Österreichs, doch dann begeht er einen verhängnisvollen Fehler

Kein anderer Habsburger herrscht so lange wie Franz Joseph: 67 Jahre und 355 Tage regiert er ein Reich, dessen Zeit längst abgelaufen scheint. Ein Reich, in dem Bürger rebellieren, Völker aufbegehren und das von gerissenen Gegnern bedroht ist. Viermal versucht der Kaiser im Lauf seiner Regentschaft, den Verfall Österreichs aufzuhalten.

Einmal gelingt es ihm: Die innenpolitischen Probleme seines Staates löst er durch einen Kompromiss. Doch dreimal scheitert er: an italienischen Nationalisten, an einem preußischen Meisterdiplomaten und an den außenpolitischen Verwicklungen auf dem Balkan. Dennoch führt er die Donaumonarchie zu ihrer letzten Blüte.

Es ist die Leistung eines tragischen Monarchen, der Bruder, Frau und Sohn durch Gewalt verliert. Es ist das Verdienst eines pflichtbesessenen Bürokraten, der sein Erbe stoisch verteidigt – und der Erfolg eines Mannes, der schließlich alles aufs Spiel setzt. Dieses letzte Wagnis aber wird das Kaisertum nicht überleben.

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