Es reicht. Gustav Klimt hat genug. Er will seine Energie nicht länger verschwenden an Streitereien mit Männern alten Schlags, die moderne Kunst nicht verstehen und das Leben auch nicht. "Ich greife zur Selbsthilfe", erklärt er 1905 in einem Gespräch. "Ich will loskommen. Ich will aus allen diesen unerquicklichen, meine Arbeit aufhaltenden Lächerlichkeiten zur Freiheit zurück."
Das wird teuer. 30000 Kronen kostet Klimt die künstlerische Freiheit, davon könnte man 28 Arbeiter ein Jahr lang beschäftigen. So viel Geld hat der Österreicher vom Staat für bestellte Gemälde erhalten, die die Universität schmücken sollen. Doch sein Stil und seine Motive stoßen auf Kritik der Auftraggeber. Daher will er nun das Honorar zurückzahlen und die Werke behalten: "Ich lehne jede staatliche Hilfe ab, ich verzichte auf alles."