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Schlafforschung Wandernde durch die Nacht: Die Wissenschaft erforscht das Schlafwandeln und was im Gehirn passiert

Zwei bis vier Prozent aller Erwachsenen schlafwandeln hin und wieder. Einige verlassen sogar jede Nacht ihr Bett 
Zwei bis vier Prozent aller Erwachsenen schlafwandeln hin und wieder. Einige verlassen sogar jede Nacht ihr Bett 
© picture-alliance / dpa | Dieter Assmann
Sie laufen umher, schwimmen, fahren Auto. Doch wenn sie aufwachen, erinnern sich Schlafwandler an nichts. Mittlerweile ist immer mehr darüber bekannt, was nachts in ihren Gehirnen geschieht

Als Brian und Christine Thomas im Juli 2008 zu einem Kurzurlaub aufbrachen, konnten sie nicht ahnen, dass es ihre letzten gemeinsamen Stunden sein würden. Voller Vorfreude steuerten die Briten mit ihrem Wohnmobil die walisische Küste an. Im Badeort Aberporth aßen sie in einem Pub zu Abend, bewunderten den Sonnenuntergang und zogen sich anschließend in ihren Camper zurück.  

Doch es wurde eine unruhige Nacht. Jugendliche jagten mit ihren Autos in der Nähe des Wohnwagens vorbei. Immer wieder heulten Motoren auf. Als die Eheleute endlich Ruhe fanden, verfolgte das verstörende Erlebnis Brian Thomas bis in den Schlaf. Er träumte von einem Einbrecher, der sich auf seine Gattin stürzte und den er mit aller Gewalt packte und wegzerrte.   Dieser Albtraum war allerdings nichts im Vergleich zu dem Schock, der den 58-Jährigen am nächsten Morgen durchfuhr: Beim Erwachen hielt er den kalten, reglosen Körper seiner Frau im Arm. Christine war tot.  

Brian Thomas geriet in Panik. Er dachte an seinen Traum, den Eindringling. Doch die Tür des Campers war heil und verschlossen. Niemand war eingebrochen. Erst nach und nach kam ihm eine dunkle Ahnung: der Verdacht, dass er in der Nacht wohl tatsächlich jemanden niedergerungen hatte. Aber es war kein Räuber gewesen – sondern Christine.  Ganz offensichtlich hatte er sie im Schlaf erwürgt. Mit zitternden Händen wählte Thomas den Notruf und sagte: "Oh mein Gott, was habe ich getan?"

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