Viele Paare erleben, wie durch zu viel Nähe und Vertrautheit im Alltag die Leidenschaft verloren geht. Die Therapeutin Beatrice Wagner erläutert, welche Lustkiller Partnerschaften bedrohen, mit welchen Mitteln sich Begehren neu entfachen lässt und wodurch Menschen anziehend werden
GEOplus: Frau Wagner, Sie arbeiten als Paar- und Sexualtherapeutin, hat die vergangene Pandemiezeit, in der Partner viel Zeit gemeinsam verbrachten, dazu geführt, dass Paare mehr Sex miteinander hatten?
Beatrice Wagner: Man dachte anfangs, wenn Paare so viel Zeit miteinander verbringen, würden sie auch ganz viel Sex haben. Ich kenne Pärchen, bei denen lief es tatsächlich so, obwohl beide Partner im Homeoffice arbeiteten – allerdings in getrennten Bereichen. Und es gab andere, die nervten sich gegenseitig sehr. Wenn es bereits in einer Beziehung kriselte, wirkte die Pandemie als Katalysator für Konflikte. Die hatten dann natürlich weniger Sex.