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Japan An diesen Orten kommen Sie der japanischen Kultur ganz nah

Tono
In der weiten Tono-Ebene in Nordjapan können Reisende einige Tage bei lokalen Bauern verbringen und deren Lebensalltag kennenlernen
© yspbqh14 / Shutterstock
Ob bei einem Besuch auf einer traditionellen Farm, einem kulturellen Fest oder in der hochmodernen Zentrale des Gepäckverteilers Kuroneko – es bieten sich in Japan viele Möglichkeiten in die Kultur einzutauchen. Wir stellen Ihnen fünf konkret vor

Urlaub auf dem Bauernhof in Nordjapan

Bei einem Farm Stay in der ländlichen Präfektur Iwate in Nordjapan können Besucher nicht nur auf einem Bauernhof übernachten, sondern auch in den Alltag der Farmer eintauchen, der so völlig anders ist als in den Großstädten. „In Tokio sind so viele Leute. Dort haben es alle immer so eilig“, schütteln die Gastgeber den Kopf. In dem Dörfchen Tono, vier Zugstunden entfernt von der japanischen Hauptstadt, geht es jedenfalls viel gemütlicher zu. Dort leben die Menschen von und im Rhythmus mit der Natur. Ihre Gäste nehmen die Bauern zum Beispiel mit zur Obst- und Gemüseernte, oder bringen sie zu einem Bach. Dort drücken sie ihnen eine Angel mit einer Gurke als Köder in die Hand – denn angeblich ist das die Leibspeise der listigen Flussgeister („Kappa“).

Abends steht häufig gemeinsames Kochen samt Reisweinprobe auf dem Programm. Geschlafen wird auf Futon-Matratzen auf dem Tatami-Reisstrohboden, von anderen Räumen getrennt durch papierbespannte Shoji-Schiebetüren – traditionelle Ästhetik pur.

Online direkt buchbar über: authentic-visit.jp

Kumihimo flechten in Tokio

kumihimo
Etwas Geschick gehört dazu: Die traditionelle Kumihimo-Technik lässt sich in Tokio erlernen
© Robby Fontanesi / Shutterstock

Selbst ist der Samurai: Japanische Krieger flochten die Kordeln, mit denen sie ihre Schwerter befestigten, selbst. Später wurde es Mode, auf dem breiten Obi-Gürtel, den man bei Kimonos um die Taille bindet, eine schmalere Obijime-Kordel zu tragen. Das in Tokio ansässige Familienunternehmen Domyo lehrt, wie man mit der 1300 Jahre alten Flechtkunst („Kumihimo“) selbst ein Armband oder einen Anhänger herstellt. Dazu werden auf Spulen aufgewickelte Garnstränge, die in einem Kreis oder in einer Reihe angeordnet sind, in einer bestimmten Abfolge übereinandergelegt. Je nach Zugkraft wird die Kordel flexibler oder steifer, je nach Fadeneinfärbung ändert sich das Muster. Der angenehme Nebeneffekt: Die Tätigkeit ist unglaublich meditativ.

Japans Hightech in Tokio verstehen

Yamato (Kuroneko)
Koffer, Skier oder unhandliche Souvenirs werden in Japan günstig und schnell per Kurier verschickt. Einen Blick hinter die Kulissen können Besucher in dem großen Verteilerzentrum Haneda-Chronogate werfen
© Ned Snowman / Shutterstock

Überall in Japan sieht man Personen in grün-beigen Uniformen herumrennen, Wägen voller Pakete vor sich herschiebend. Sie sind im Einsatz für die schwarze Katze („Kuroneko“) auf gelbem Grund. Dank ihr – beziehungsweise der marktführenden Yamato-Gruppe – können Japaner leicht reisen. Schweres wie Koffer, Ski- oder Golfausrüstung schicken sie voraus, Zustellung meist am nächsten Tag, und das für unter 15 Euro pro Stück! Frischwaren oder zerbrechliche Souvenirs? Kein Problem für Kuroneko. Möglich macht das neben dem flinken Personal die ausgefeilte Technik in den Verteilzentren, wie im Haneda-Chronogate in Tokio. Dort werden die Pakete mit über neun Stundenkilometern Geschwindigkeit über ein ausgefeiltes Zusammenspiel von Codes, Scannern und Förderbändern automatisch nach Regionen sortiert – ein faszinierendes Spektakel, dem man stundenlang zuschauen möchte. Leider geht die kostenlose Führung (Voranmeldung nötig) nur 90 Minuten.

Japanische Lebensmittel selbst herstellen

Soba
Soba-Nudeln, Soja-Sauce oder Tofu gehören zur japanischen Küche und können bei mehrstündigen Workshops von Reisenden selbst hergestellt und natürlich verzehrt werden
© Anna_Pustynnikova / Shutterstock

Japan gilt zu Recht als Himmel der Gourmets, denn die Küche ist vielseitig und detailverliebt. Eines der Geheimnisse ist die hohe Qualität der Grundzutaten. In Okuizumo, einer ländlich-idyllischen Region in der westjapanischen Präfektur Shimane abseits der Touristenrouten, können sich Reisende selbst an der Herstellung versuchen. Schnell merken sie: Es ist gar nicht so einfach, den Teig für Soba-Buchweizennudeln in gleichmäßig dünne Streifen zu schneiden! Unbedingt probieren sollten Reisende Tofu – der Geschmack wird sie positiv überraschen. Beim Hersteller Ishida werden nur selbst angebaute Sojabohnen verwendet, die Zubereitung erfolgt per Hand. Ebenfalls in Okuizumo können Sie bei der ältesten ortsansässigen Sojasaucen-Hersteller Morita Shoyu Ihre eigene Bio-Sojasauce ansetzen und mitnehmen. Wer stattdessen nach Nordjapan reist, kann sich in Yamada (Iwate) das vielleicht ungewöhnlichste Mitbringsel selbst zurechtbiegen: eine aus getrocknetem Tintenfisch geformte, essbare Reiswein-Karaffe („Ika-Tokkuri“). Sake daraus getrunken, gilt in Japan als althergebrachtes Schnupfenmittel.

Alle beschriebenen Angebote in Okuizumo lassen sich direkt online buchen: okuizumo.org

Das Angebot in Iwate findet lediglich auf Japanisch statt, was die Erfahrung nur intensiviert und lässt sich ebenfalls online buchen: sanriku-travel.jp

Traditionelle Feste im ganzen Land erleben

Sanja Matsuri
Herzlich willkommen sind Reisende auch bei den traditionellen Festen in ganz Japan
© mauritius images / Didier ZYLBERYNG / Alamy

Traditionelle Feste („Matsuri“) zeigen eine ganz andere Seite Japans: Dort geht es richtig lebhaft und wild zu, wenn etwa beim Sanja Matsuri in Tokio Teams mit 400 Kilogramm schweren Schreinen („Mikoshi“) auf den Schultern durch die Straßen ziehen oder sich in Fukuoka mit Festwägen beim Hakata-Gion-Yamakasa-Matsuri ein Wettrennen liefern. Eines der beeindruckendsten Feste ist das Nebuta-Matsuri in Aomori Anfang August. Dann werden nachts meterhohe Wägen mit beleuchteten Figuren aus Draht und Papier durch die Stadt gezogen, begleitet von Tänzern, die „Rassera, Rassera“ rufen. Reisende werden ermuntert, mitzutanzen. Alles, was es dazu braucht, ist ein farbenfrohes Kostüm namens Haneto, dass man sich vor Ort ausleihen oder kaufen kann. Und ein bisschen Mut. Alternativ ist ein Sommer-Kimono („Yukata“) immer ein passendes Kleidungsstück, zum Beispiel für die landesweit im Juli und August stattfindenden Sommerfeuerwerke. Kein Matsuri ist komplett ohne Essenstände, wo man sich durch typische Snacks wie gebratene Nudeln oder Grillspieße probieren kann. Eine Übersicht aller Feste und Events gibt es online.

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