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St. Helena – die Insel am Ende der Welt

St Helena
In den Nebel zur Morgendämmerung gehüllt, wirkt das Deadwood Plain auf St. Helena geradezu mystisch
© Darrin Henry / Fotolia
Sie ist das perfekte Reiseziel für Globetrotter, Entdecker und Naturliebhaber: Die kleine Vulkaninsel St. Helena. Eine atemraubende Natur und viel Geschichte machen das abgeschiedene Eiland im Südatlantik zu einem Geheimtipp

St. Helena im Überblick

Allgemeine Landesinformationen
St. Helena ist eine kleine Vulkaninsel im Südatlantik. Sie bildet dort zusammen mit der Insel Ascension und der Inselgruppe Tristan da Cunha das gleichnamige Britische Überseegebiet. Mit rund 123 Quadratkilometern gehört St. Helena eher zu den kleinen Inseln und ist von der Größe her vergleichbar mit Sylt.

Anreise mit dem Flugzeug
Die beste Verbindung nach St. Helena ist von allen deutschen Flughäfen aus über Johannesburg in Südafrika. SA Airlink fliegt von hier aus je nach Reisedatum ein- bis zweimal wöchentlich (samstags und dienstags) mit einem kurzen Tankstopp im namibischen Windhoek nach St. Helena und wieder zurück (Flugzeit: 4,5 bis 6,5 Stunden).

Beste Reisezeit
Auf St. Helena herrscht das ganze Jahr ein gemäßigtes, subtropisches Klima. Die beste Reisezeit für angenehm warme Temperaturen und wenig Niederschlag ist von Dezember bis März. Im April, Juni und Juli fällt der meiste Regen.

Berühmtheit durch Napoleon

Über 1000 Meilen vom afrikanischen Festland entfernt und fast 2000 Meilen weit weg von Südamerika - das kleine Eiland gehört wohl zu den abgelegensten Teilen der Welt. Ein historisches Ereignis hat aber für die weltweite Berühmtheit von St. Helena gesorgt: Napoleon Bonaparte wurde 1815 hierher verbannt und lebte bis zu seinem Tod fünf Jahre im Exil auf St. Helena.

Der wütende französische Ex-Kaiser hat die Insel einmal “einen schrecklichen Felsen“ genannt - war aber mit Sicherheit nicht ganz unvoreingenommen. Heute ist St. Helena ein wahrer Hotspot für Naturfreunde und gilt als Geheimtipp unter Tauchern. Neben der entspannten Lebensart hält die Insel auch so manches Urlaubs-Highlight bereit. Benannt wurde die Insel übrigens 1502 vom portugiesischen Inselentdecker João da Nova nach Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin.

Abenteuerliche Ankunft auf St. Helena

Schon das Eintreffen auf St. Helena ist ein echtes Abenteuer. Die schroffe, felsige Insel liegt schließlich mitten im weiten Atlantik und deshalb kündigt das Flugpersonal die etwas ruppige Landung in der Hauptstadt Jamestown lieber vorher an. Die starken Seitenwinde drücken die Flugzeuge hier regelmäßig etwas zur Seite. Das ungewohnte Ruckeln der Maschine beim Aufsetzen beeindruckt, aber erschreckt die Passagiere dank der Vorwarnung nicht mehr ganz so.

Warmer Empfang schon am Flughafen

Wer denkt, es wäre „eiskalt“ auf der kleinen felsigen Insel im Südatlantik, der liegt komplett falsch. Das Wetter ist tatsächlich subtropisch und das ganz Jahr hindurch angenehm mild. Wie schön, dass auch die Einheimischen gleich bei der ersten Begegnung für ein Gefühl von Wärme und Vertrautheit sorgen. Dicht gedrängt stehen die „Saints“ (Heilige), wie die Insulaner sich selbst stolz nennen, auf dem Aussichtsdeck des St. Helena Airports. Sie begrüßen die Neuankömmlinge mit freundlichem Winken. Willkommen auf St. Helena!

Reisepass, Bargeld und Krankenversicherung bereithalten

Die Einreiseformalitäten sind in der Tat etwas aufwendiger. Der Reisepass muss mindestens 6 Monate gültig sein, ein Visum ist allerdings nicht erforderlich. Es sollte Bargeld für eine Kurzzeitgenehmigung vorhanden sein. Für jede Person ab 12 Jahren gilt hier ein Betrag von 20 Britischen Pfund, also umgerechnet 23 Euro.

Ein Nachweis eines Tickets für die An- und Abreise, eine Buchungsbestätigung für eine Unterkunft auf der Insel sowie ein schriftlicher oder elektronischer Nachweis über eine gültige Krankenversicherung, die medizinische Kosten von mindestens 250.000 Britischen Pfund abdeckt (etwa 290.000 Euro), sind ebenfalls zwingend notwendig.

Man will zwar hier nicht einwandern, kommt sich aber ein bisschen so vor. Die ungezwungene Herzlichkeit des Flughafenpersonals gleicht das aus. Immerhin will man ja ins britische Überseegebiet und das geht eben nicht mal einfach so. Geduldig warten die Mitarbeiter am Einreise-Counter, bis auch der letzte aufgeregte Urlauber die notwendigen Papiere in seinen Unterlagen gefunden hat.

Mit dem Flugzeug statt mit dem Postschiff nach Saint Helena

St. Helena
Bevor Flugzeuge die Insel ansteuerten, brachte einen nur das Postschiff der Royal Mail „RMS St. Helena“ zur Insel. Panorama inklusive
© mauritius images / Lisa Strachan / Alamy

Dass Urlauber so unkompliziert und schnell mit dem Flieger zu der abgeschiedenen Vulkaninsel gelangen, wurde erst durch die Eröffnung des St. Helena Airports im Jahr 2017 möglich. Davor gab es nur die eine einzige Verbindung zum Festland: das Postschiff der Royal Mail „RMS St. Helena“. Es war nicht nur Frachtschiff, sondern gleichzeitig auch eine Art Mini-Kreuzliner mit Kabinen. Immerhin dauerte die Überfahrt für die 150 Passagiere vom südafrikanischen Kapstadt aus rund fünf Tage. Seit der Flughafen in Betrieb ist, fährt das Postschiff nicht mehr.

Charmante Unterkünfte mit Inselleben

Saint Helena ist zwar klein und weit draußen auf dem Meer – aber es bietet viele verschiedene und schöne Übernachtungsmöglichkeiten. Neben urigen Ferienwohnungen für Selbstversorger kann man gleich in mehreren Hotels und Pensionen unterkommen. Der Komfortgrad richtet sich - wie auf dem Festland auch - nach der Größe des Portemonnaies. Eine gute Möglichkeit, möglichst schnell in das Inselleben einzutauchen, sind die familiären Bed & Breakfast-Unterkünfte.

Offene Haustüren und gute Laune auf St. Helena

Hier kann man die Gastfreundschaft der Insulaner hautnah erleben. Die “Saints” gelten als besonders offen und freundlich. Eine sicht- und spürbare Folge ist, dass niemand auf der Insel seine Türen abschließt. Es gibt keine Kriminalität. Das ist auch kein Wunder, denn bei nur 5000 Einwohnern würde man schnell bemerken, wenn die eigene Uhr am Handgelenk von jemand anderem baumelt. Doch ganz egal, wo man sich auf St. Helena einmieten will – das Urlaubsquartier sollte unbedingt im Voraus gebucht werden. Möglich ist das über St. Helena Tourism oder die Wohnungseigentümer selbst.

Verbannungsort Napoleons

Jamestown St. Helena
In Jamestwon lohnt sich vor allem der Aufstieg auf die Jacob´s Ladder
© mauritius images / Zoonar GmbH / Alamy

Das Kulturangebot auf St. Helena hält sich in Grenzen. Das liegt bei der Größe der Insel nah. Trotzdem gibt es einige Orte, die man sich unbedingt ansehen sollte.

  • Dazu gehört an allererster Stelle das Haus, in dem Napoleon im Exil lebte: das Longwood House. Heute ist hier ein Museum untergebracht und auch der französische Konsul lebt hier, da es französisches Hoheitsgebiet ist.
  • In Jamestown lohnt sich ein Bummel entlang der viktorianischen Häuserzeilen mit ihrer kolonialen Atmosphäre. Die anglikanische Kirche ist einen Besuch wert und vor allem auch der Aufstieg auf die Jacob´s Ladder. Sage und schreibe 699 Stufen führt die Treppe den Ladder Hill hoch, wo man einen unglaublichen Blick auf das weite Meer hat. Die rekordverdächtige Treppe ist auch Teil des alljährlichen St. Helena Festivals of Running.

Faszinierende Unterwasserwelt rund um die Insel

Als Vulkaninsel und durch ihre besondere Lage bietet St. Helena geniale Hotspots für Taucher und Schnorchler. Auch, wenn hier keine üppigen Korallenriffe zu sehen sind, gibt es eine atemraubende Fülle an Fischen, Krustentieren, Schwämmen und Weichkorallen. Sogar verschiedene Meeresschildkröten, Teufelsrochen und Muränen sind an vielen Unterwasserplätzen zu entdecken.

Wem diese Meeresbewohner noch nicht groß genug sind, der besucht die Insel am besten zur Walhai-Saison. Von Mitte Januar bis April hat man auf St. Helena die Gelegenheit, diese gigantischen, aber friedlichen Meeresriesen zu beobachten. Walhaie werden bis zu zehn Meter lang, sind weiß gepunktet und schweben meist gemächlich im Wasser dahin. Sie sind Planktonfresser, kommen wegen des nahrungsreichen Wassers her und lassen sich von Schnorchlern oder Booten überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Entsprechende Touren werden im Hafen von Jamestown angeboten.

Das Galapagos im Südatlantik

Durch seine isolierte Lage – fernab vom nächsten Festland - verfügt St. Helena über eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Viele der über 400 Arten sind sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind. Deshalb lohnen sich auch die spannenden Touren quer über die Insel vorbei an Felshängen, Klippen aus bronzefarbenem Vulkanstein, grünen Weiden und Bäumen in den Tälern. Das kann man mit dem passenden Schuhwerk auf eigene Faust machen oder mit einem der lokalen Guides. Mehr zu sehen gibt es auf jeden Fall mit einem Einheimischen an der Seite.

Parties in Jamestown eher privat

Ein richtiges Nachtleben gibt es auf St. Helena nicht. Dafür ist die Insel zu beschaulich. Natürlich gibt es die eine oder andere Kneipe – aber die wahren Partys finden eher zu Hause statt. Deshalb: Eine Unterkunft im B&B-Hotel ist auf Saint Helena nicht das Schlechteste! Dass die Insel eher einen ruhigen Lebensrhythmus hat, zeigt auch die Anwesenheit des wohl ältesten Lebewesens der Welt: der Riesenschildkröte Jonathan. Die Schildkröte wurde 1882 von den Seychellen hierhergebracht, lebt seitdem auf St. Helena und ist mehr als 180 Jahre alt. Wenn das kein gutes Zeichen für einen Urlaub auf St. Helena ist.

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