Wer ein echtes Wintermärchen sucht, mit jeder Menge Schnee und traumhaften Landschaften, der findet dieses ganz sicher im Nationalpark Bayerischer Wald. Denn während sich in vielen Teilen Deutschlands die kalte Jahreszeit eher von ihrer grauen und tristen Seite zeigt, so entfaltet sich im Bayerischen Wald ein einzigartiger Winterzauber.
Verschneite Wälder, gefrorene Bergseen und eingepuderte Berggipfel machen die Winter-Wunderwelt perfekt. Ein weites Netz aus Winterwanderwegen führt zu den schönsten Ecken des Nationalparks und zu Aussichtspunkten, von denen sich wunderbare Aussichten über die ebenso klirrendkalte wie wunderschöne Natur bieten. Beliebte Wanderziele wie der Dreiessel und der Lusen lassen sich mit Schneeschuhen und auf Langlaufski erklimmen.
Der Bayerische Wald ist ein Wintersportparadies
Viele Lagen gelten im Bayerischen Wald als absolut schneesicher, weshalb er gerade in der kalten Jahreszeit ein beliebtes Reiseziel ist. Wintersport ist oft noch bis in den März hinein möglich. Präparierte Skipisten, Winterrodelbahnen und Langlaufloipen ergeben gemeinsam das größte Wintersportgebiet Bayerns außerhalb der Alpen.
Auch Natureisbahnen zum Schlittschuhlaufen und zahlreiche Natureisflächen zum Eisstockschießen bilden sich auf den gefrorenen Gewässern und sind vor allem für Familien ein wunderbares Ausflugsziel.
Wegegebot im Kerngebiet
Bei all der Freude über die weiße Pracht, sollte man dieser aber auch mit dem nötigen Respekt begegnen. Wer zu einer Schneeschuhwanderung aufbricht und durch den Schnee stapfend die winterliche Naturlandschaft erkunden möchte, muss das strikte Wegegebot im Kerngebiet des Nationalparks beachten.
Dieses Gebot besagt, dass von Mitte November bis Mitte Juli nur die markierten Wege begangen werden dürfen. So sollen vor allem sensible Tier- und Pflanzenarten – allen voran das bedrohte Auerhuhn – geschützt werden. Während der harten Wintermonate können viele Tiere ihren Energiehaushalt nur auf einem lebensnotwendigen Niveau halten. Jede Flucht vor querfeldeingehenden Wanderern, kann durch die hohe Anstrengung den Tod der Tiere bedeuten.
Was vielen Besucherinnen und Besuchern des Nationalparks nicht klar ist: Auch im Frühling erleben gerade Vögel noch eine störungssensible Phase. Im Frühjahr wird der Nachwuchs großgezogen, der sich anfangs selbst noch nicht wärmen kann. Muss beispielsweise eine aufgeschreckte Henne vor Wandernden flüchten, unterzeichnet das Tier oftmals unfreiwillig das Todesurteil ihrer Küken. Daher gilt die Einschränkung des Betretungsrechtes jedes Jahr noch bis einschließlich 14. Juli.