Anzeige

wichtige Vorsorge Warum Sie Ihrem Hund die Zähne putzen sollten und wie es stressfrei gelingt

Das Zähneputzen lernen Hunde idealerweise bereits im Welpenalter. Aber auch ausgewachsene Vierbeiner gewöhnen sich mit den richtigen Tricks schnell an die Zahnpflege
Das Zähneputzen lernen Hunde idealerweise bereits im Welpenalter. Aber auch ausgewachsene Vierbeiner gewöhnen sich mit den richtigen Tricks schnell an die Zahnpflege
© New Africa / Adobe Stock
Zähneputzen beim Hund? Das mag im ersten Moment übertrieben klingen. Doch tatsächlich ist die Zahnhygiene wichtig für die Gesundheit unserer Vierbeiner

Inhaltsverzeichnis

Schlechte Zähne bei Hunden sind kein Luxusproblem. Dr. Ursula von Einem, Referatsleitung vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V., erklärt, dass mangelnde Maulhygiene bei Hunden zu Erkrankungen des Zahnhalteapparates und des Zahnfleisches führen kann. Darüber hinaus seien Folgeerkrankungen möglich. "Durch die schmerzhaften Prozesse im Zahnbereich können die Hunde nicht mehr richtig fressen. Es kommt zu Gewichtsabnahme, Durchfällen und Mangelversorgung. Bleiben die Entzündungen im Maulbereich über längere Zeit bestehen, können Bakterien in die Blutbahn übertreten und es kann zu Herzmuskel-, Herzklappen- und Nierenentzündungen und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen." Um derartige Folgen zu verhindern, fallen teure Zahnbehandlungen beim Tierarzt an – und zwar unter Narkose. Für die meisten Vierbeiner bedeutet das enormen Stress.

Die gute Nachricht: Herrchen und Frauchen können vorbeugen. Denn wer seinem Hund die Zähne putzt und auf das richtige Futter setzt, unterstützt die Zahngesundheit. "Die konsequente Pflege der Zähne kann dafür sorgen, dass Probleme deutlich später oder ggf. auch gar nicht auftreten", betont die Expertin.

Affiliate Link
Canosept Zahnpflege-Set
Canosept Zahnpflege-Set
Jetzt shoppen
Verkaufspreis16,99 €

Reinigt sich das Hundegebiss nicht auf natürliche Weise?

Viele Hundehalterinnen und Hundehalter glauben fälschlicherweise, dass sich das Gebiss ihrer Vierbeiner von selbst reinigt. Andere gehen davon aus, dass der gelegentliche Knochen ausreicht, um die Zähne zu säubern. Doch das Gebiss kann sich nicht selbst reinigen, erklärt Ursula von Einem. "Insbesondere zwischen den Zähnen bleiben Nahrungsreste hängen, die dort zur Vermehrung von Bakterien und Plaquebildung führen." Laut der Tierärztin leiden viele Hunde unter diesen Problemen. Eine gute Zahnhygiene sei daher ein sehr wichtiger Beitrag zur Gesundheit des Hundes.

Zähneputzen beim Hund: Womit und wie oft?

Um die Bildung von Plaque und Zahnstein zu verhindern, lohnt sich der Griff zur Hundezahnbürste. Die Zahnpflege findet idealerweise täglich statt. Ob Sie dabei mit oder ohne Hundezahnpasta arbeiten, hängt vor allem davon ab, was Ihr Hund sich besser gefallen lässt. Wichtig sei vor allem die physikalische Entfernung von hängengebliebenen Nahrungsbestandteilen und bereits entstandenem Plaque. Hundezahncreme mit Putzpartikeln und Enzymen unterstützen laut der Expertin den Abrieb und reduzieren zusätzlich die Keimzahl im Maul. Zahnpasten mit Lebergeschmack können einen Anreiz bieten. "Wie beim Menschen gilt, dass man möglichst gründlich putzen sollte – also auch an der Innenseite der Zähne. Wenn es also möglich ist, sollte man auch an der Innenseite putzen. Ist das nicht möglich, ist es besser nur außen und auf den Zähnen zu putzen als gar nicht."

Affiliate Link
Bambus-Zahnbürste für Hunde
Bambus-Zahnbürste für Hunde
Jetzt shoppen
Verkaufspreis9,90 €

Übrigens: Kokosöl gilt unter Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern häufig als gute Alternative zur Hundezahncreme. Das Hausmittel habe wohl tatsächlich eine antibakterielle Wirkung. Allerdings sei nicht nachgewiesen, dass es die Mundhygiene verbessert. Laut Dr. von Einem habe es keine Reinigungswirkung und aus medizinischer Sicht keinen positiven Effekt. Zudem sorge Kokosöl für eine Beeinträchtigung der Riechfähigkeit von Hunden.

Gibt es Alternativen zur Hundezahnbürste?

Wer sich mit der Hundezahnbürste schwer tut, kann geeignete Alternativen nutzen. "Am effektivsten putzt man mit einer Hundezahnbürste oder einem Fingerling mit Noppen." Zahnpflegesprays oder Zahnputzflocken für Hunde sind der Tierärztin zufolge gegebenenfalls sinnvoll, um die Neubildung von Zahnbelag zu verzögern. Sie entfernen allerdings keine bereits vorhandenen Beläge.

Unser Tipp: Sechs Zahnbürsten beziehungsweise sinnvolle Alternativen finden Sie in unserem Hundezahnbürsten-Vergleich.

Affiliate Link
Canosept 3x Zahnpflege Finger-Bürsten
Canosept 3x Zahnpflege Finger-Bürsten
Jetzt shoppen
Verkaufspreis14,99 €

Wie lässt sich die Zahngesundheit über das Futter steuern?

Auch das Futter kann die Zahngesundheit in einem gewissen Maße fördern oder ihr schaden. "Hohe Getreideanteile im Futter können das Bakterienwachstum im Maul fördern", warnt Dr. von Einem. "Ein Abrieb des vorhandenen Zahnbelags kann durch entsprechende Kausnacks und spezielles Zahnputz-Futter erreicht werden." Dafür muss es kein harter Knochen sein, auch weichere Snacks können den Zahnbelag durchaus reduzieren, indem sie am Zahn entlang reiben. Darauf basiere auch die Wirkung von Zahnputz-Futter. Die Gabe von Knochen hingegen habe weitere Nachteile: So komme er nicht in die Zahnzwischenräume und nutze die Zähne stark ab. "Zudem kann er nicht täglich verfüttert werden, weil dann das Risiko von Verstopfungen bis hin zur Unfähigkeit, Kot abzusetzen bestünde." Spezielle Kauknochen seien deshalb vorzuziehen. 

Dennoch: Das Zähneputzen lässt sich mit der Nahrung nicht ersetzen. "Die effektivste Reinigung erreicht man nun mal mit einer Zahnbürste. Das gilt für Mensch und Hund gleichermaßen", so die Tiermedizinerin.

Affiliate Link
 ROYAL CANIN Dental Care
ROYAL CANIN Dental Care
Jetzt shoppen
Verkaufspreis12,19 €

Zähneputzen beim Hund: So klappt das Training ohne Stress

Dem Hund die Zähne zu putzen, ist aus tiermedizinischer Sicht also durchaus sinnvoll und erspart dem Liebling im besten Fall sogar eine Behandlung unter Narkose. Viele Tierhalterinnen und Tierhalter fragen sich nun, ob das regelmäßige Zähneputzen nicht ebenso viel Stress für den Hund bedeutet. "Werden Hunde behutsam und am besten schon als Welpen an die Zahnpflege gewöhnt, ist das Zähneputzen für sie kein Stress und sie tolerieren die Behandlung gut. Es handelt sich mit der entsprechenden Belohnung hinterher eher um eine Trainingsaufgabe als um Stress, dient also sogar der Beschäftigung des Tieres", erklärt die Tierärztin.

Damit Hunde das Zähneputzen als Trainingsaufgabe verstehen und diese gern absolvieren, müssen Herrchen und Frauchen die Zahnpflegeroutine mit viel Geduld und schlüssigen Kommandos aufbauen. Bis die Routine sitzt, kann es mehrere Wochen dauern. Stellen Sie sich also zunächst auf eine Trainingsphase ein, in der Schritt für Schritt kleine Erfolge erzielt werden.

Affiliate Link
C.E.T. Zahnpasta + Zahnpflegeset für Hunde
C.E.T. Zahnpasta + Zahnpflegeset für Hunde
Jetzt shoppen
Verkaufspreis20,14 €

Jeder Hund reagiert anders auf das Zähneputzen. Bleiben Sie beim Training stets geduldig und sparen Sie nicht am Lob. Es ist ausschlaggebend, dass Ihr Vierbeiner die Zahnpflege positiv verknüpft und keine negativen Erlebnisse macht. Sie können beispielsweise wie folgt vorgehen:

Schritt 1: Je nach Trainingsstand Ihres Vierbeiners sollten Sie ihm zuerst beibringen, sich hinzusetzen oder hinzulegen. Beim Einführen einer neuen Routine hilft es, wenn Kommandos wie "Sitz", "Platz" und "Bleib" bereits funktionieren. Besonders praktisch ist es auch, wenn Ihr Hund sich auf Kommando auf die Seite legen kann. So kommen Sie entspannt mit der Zahnbürste an die Zähne auf der jeweiligen Seite. Wichtig: Wählen Sie eine Zahnputz-Position aus, die Sie für geeignet halten und üben Sie diese mit Ihrem Hund. Er soll sich auf Kommando in die Position begeben und stillhalten. Erst, wenn Sie ein Auflösungskommando geben, darf der Vierbeiner die Position verlassen. Arbeiten Sie dabei niemals mit Druck und loben Sie auch kleine Erfolge.

Schritt 2: Schafft es Ihr Hund, sich in die jeweilige Position zu bringen und dort zu verharren, üben Sie den nächsten Schritt. Der Vierbeiner muss lernen, sich in der Zahnputz-Position am Kopf berühren zu lassen und dabei stillzuhalten. Verknüpfen Sie die Berührung mit einem Kommando und loben Sie den Hund ausgiebig, wenn er sich nicht bewegt. 

Schritt 3: Wenn der Kontakt am Kopf reibungslos funktioniert, beginnen Sie damit, die Lefzen zu berühren. Diese lassen sich mit dem Finger leicht hochschieben oder anheben, sodass Sie die Zähne des Hundes sehen können. Wählen Sie auch für diesen Vorgang ein spezielles Kommando aus und belohnen Sie Ihren Hund für seine Geduld.

Unser Tipp: Zeigt Ihr Hund sich im Training überfordert, gehen Sie einen Schritt zurück! Hat er die Trainingsschritte bisher gut gemeistert und die Überforderung tritt erst danach ein, braucht er womöglich eine Pause. Alternativ kann es sich um Frustration handeln: Wenn etwas mehrfach nicht gelingt, geht das an Ihrem Hund nicht spurlos vorbei. Lockern Sie die Trainingseinheit auf und lassen Sie die Vierbeiner mit leichteren Kommandos (Sitz, Platz, Männchen) zeigen, was er drauf hat.

Affiliate Link
AniForte Denta Clean & Care Fingerpads für Hunde 50 Stück
AniForte Denta Clean & Care Fingerpads für Hunde 50 Stück
Jetzt shoppen
Verkaufspreis9,99 €

Schritt 4: Ihr Hund kann in der Zwischenzeit die Zahnbürste (oder den Fingerling) kennenlernen - und zwar ganz ohne Zwang. Lassen Sie ihn daran riechen und schlecken. Vielleicht möchte er Zahnpasta mit Geschmack vom Bürstenkopf abschlecken oder freut sich über ein anderes Leckerli. Die Begegnungen mit der Zahnbürste führen Sie am besten täglich durch und verbinden Sie ebenfalls mit einem Kommando, zum Beispiel "Zähneputzen". Der Zweck: Die Bürste und das Schlagwort "Zähneputzen" werden von Ihrem Hund positiv verknüpft (Leckerli und Lob). Später dient das Kommando dazu, die Zahnpflegeroutine einzuläuten - Ihr Hund weiß dann, dass die spaßige Trainingseinheit beginnt.

Schritt 5: Nun gilt es, die einzelnen Schritte zu verbinden. Zeigen Sie Ihrem Hund die Zahnbürste und locken Sie ihn mit dem Kommando "Zähneputzen" zu sich. Kommt er freudig auf Sie zu, belohnen Sie ihn. Führen Sie anschließend ein paar einfache Tricks durch (Sitz, Platz, Pfötchen), damit Ihr Vierbeiner versteht: Es ist Trainingszeit. In dieses Training involvieren Sie nun die Zahnputz-Position und das Anheben der Lefzen. Sofern alles ohne Stress funktioniert, setzen Sie nun erstmals die Zahnbürste an. Zu Beginn genügt es, wenn Ihr Hund die Position nicht verlässt und die Zahnbürste am Maul duldet. Später steigern Sie das Ganze, indem Sie für wenige Sekunden einen Zahn bürsten. So üben Sie geduldig weiter, bis Ihr Hund sich irgendwann mehrere Zähne nacheinander putzen lässt. Wichtig: Am Anfang unbedingt ohne Zahnpasta putzen, denn Ihr Hund soll immerhin stillhalten und nicht an der Zahnbürste schlecken.

Wichtig: Das Zähneputzen beim Hund sollten Sie niemals durchführen, wenn Sie gestresst sind oder schlechte Laune haben. Wenn Sie merken, dass Ihnen während der Übung die Geduld ausgeht, beenden Sie das Training mit einer positiven Schlussübung und viel Lob. So verhindern Sie, dass Ihr Hund die Zahnbürste mit Stress und negativen Emotionen verbindet.

Und wenn sich schon Zahnstein gebildet hat?

Hat sich einmal Zahnstein gebildet, muss dieser bei einer Zahnreinigung unter Narkose entfernt werden. "Durch Zähneputzen lässt sich Zahnstein nicht entfernen. Um den sauberen Zustand nach der Reinigung der Zähne durch den Tierarzt möglichst lange zu erhalten, ist dann das Zähneputzen wieder sinnvoll", so Dr. von Einem. Wichtig ist deshalb auch der jährliche Tierarztbesuch inklusive Zahnkontrolle. Die Tierärztin oder der Tierarzt können am besten einschätzen, wie es um die Maulhygiene bestellt ist.

Auch interessant:

Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel