Zum Inhalt springen
Zur Ausgabe
Artikel 25 / 69

Altersvorsorge Durchschnittsverdiener müssen 37 Jahre arbeiten für 1200 Euro Rente

Wer mittelmäßig verdient, muss lange in die Rentenkasse einzahlen, um im Alter über das Existenzminimum zu kommen. Erst nach gut 27 Jahren liegt man laut Angaben des Arbeitsministeriums oberhalb des Sozialhilfeniveaus.
aus DER SPIEGEL 51/2023
Dachdecker bei der Arbeit: Wer eine auskömmliche Rente will, muss lange schuften

Dachdecker bei der Arbeit: Wer eine auskömmliche Rente will, muss lange schuften

Foto: Udo Herrmann / imago images / U. J. Alexander

Durchschnittsverdiener müssen rechnerisch mehr als 27 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben, um eine Altersversorgung zu bekommen, die höher liegt als das Sozialhilfeniveau. Sie müssen also insgesamt mindestens 83.600 Euro an Beiträgen bezahlt haben. Das geht aus einer neuen Modellrechnung des Arbeits- und Sozialministeriums hervor.

Dabei wird unterstellt, dass die Beschäftigten über ihr Erwerbsleben hinweg genauso viel Lohn erhalten haben wie der Durchschnitt der Versicherten. Die Grundsicherung im Alter fällt, da sie auch die Unterkunftskosten berücksichtigt, je nach Wohnort unterschiedlich aus. Im Schnitt lag der Bedarf Ende 2022 bei monatlich etwa 862 Euro. Wer 1200 Euro Rente pro Monat bekommen will, muss als Durchschnittsverdiener also 37 Jahre und sechs Monate lang gearbeitet und knapp 105.000 Euro an Rentenbeiträgen eingezahlt haben. Für 1500 Euro Rente hätte ein Durchschnittsverdiener knapp 47 Jahre arbeiten und knapp 118.000 Euro in die Rentenkasse einzahlen müssen. Tatsächlich schaffen das nur die wenigsten.

»Lohn und Rente stehen im Missverhältnis. Aus dem, was die Menschen einzahlen, kommt zu wenig raus«, so der Linken-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann. »Wir brauchen eine große Rentenreform.«

buc
Zur Ausgabe
Artikel 25 / 69

Mehr lesen über