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Hausmitteilung Titel, Geheimdienste, Leihmütter, Kinderbuch

aus DER SPIEGEL 51/2023

Titel

Wer ist Yahya Sinwar, das Gesicht hinter dem Massaker in Israel vom 7. Oktober? Was für ein Leben führte der Chefstratege der Hamas, bis er über 1200 Menschen hinmetzeln und über 240 Geiseln ver­schleppen ließ? Ein Reporterteam um Autor Christoph Reuter, mit Muriel Kalisch und Thore Schröder in Israel, Gaza-Expertin Monika Bolliger, Susanne Koelbl in Katar und Bernhard Zand in Frankreich, ging der Geschichte der Hamas mit ihrer perfiden Struktur als Sozial- und Terrororganisation nach. Kalisch fragte sich, wieso die Angreifer viele ihrer weiblichen Opfer brutal sexuell erniedrigten. Bolliger erzählt von der Wut der Gaza-Bewohner, die sich durch Sinwars Terroroperation jetzt »einem Vernichtungskrieg« durch Israel ausgesetzt fühlen. In Doha, wo Israel und die Hamas über Unterhändler verhandeln, ergründete Koelbl, wie der Krieg enden könnte: »Die militärischen Ziele der Israelis verändern sich ständig.«

Geheimdienste

Foto: Steffen Roth / DER SPIEGEL

Über ein Jahr lang recherchierte ein Team von SPIEGEL-Redakteuren zum Großangriff chinesischer Geheimdienste auf den Westen, bis ihnen handfeste Beweise für die Unterwanderungsstrategie Chinas in die Hände fielen: Hunderte Chatnachrichten zwischen einem rechtsextremen belgischen Politiker und seinem chine­sischen Führungsoffizier. Sie legen nahe, dass europäische Rechtsaußen mit der chinesischen Stasi zusammenarbeiten. Und sie zeigen unter anderem, dass Pekings Agenten die Öffentlichkeit rund um den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Peking im November 2022 manipulieren wollten. Ein SPIEGEL-Team um Fidelius Schmid, Marcel Rosenbach und Wolf Wiedmann-Schmidt beschreibt die tolldreiste Zersetzungsstrategie der Chinesen und die europäischen Helfer. »Aus­gerechnet Rechtsaußenpolitiker lassen sich von China einspannen und bezahlen��, sagt Rosenbach. Schmid sieht die Operation der selbst ernannten Rechtspatrioten »nahe am Landesverrat«.

Leihmütter

Foto: Olga Stefatou

Auf der Urlaubsinsel Kreta wird gegen Ex-Mitarbeiter des Mediterranean Fertility Institute ermittelt. Die Fruchtbarkeits­klinik lockte Paare an, die ungewollt kinderlos sind, und, so der Vorwurf, beutete Osteuropäerinnen als Leihmütter aus. Babys seien für bis zu 100.000 Euro vermakelt worden. SPIEGEL-­Redakteurin Dialika Neufeld fragte sich, was nach Schließung der Klinik aus den Schwangeren und ihren Babys wurde. In einer Taverne traf sie eine Moldauerin, die für einen älteren Griechen ein Kind austrägt. Zu Hause verschweigt sie ihre Leihmutterschaft. Sie hofft, dass sie trotz allem nach der Babyübergabe im Januar die vereinbarten 9000 Euro erhält. »Sie empfindet sich aber keineswegs als Opfer«, so Neufeld, »sie sieht die Leihmutterschaft als Ausweg aus der Armut.«

Kinderbuch

Foto: Illustration: Axel Scheffler

Er hat alte Briefe, die er mitbringen wollte, nicht gefunden. Sie meint, er habe vor 35 Jahren einen Elefanten für sie gezeichnet. Er bestreitet das. Sie frotzelt: »Herrje, streng dich doch mal an.« Er seufzt augenzwinkernd: »Das kann ja ein lustiges Interview werden.« Als SPIEGEL-Korrespondent Jörg Schindler Schauspielerin Emma Thompson und den Illustrator Axel Scheffler in London traf, um über ihr gemeinsames Kinderbuch »Jims brillante Weihnachten« zu plaudern, kam er sich anfangs etwas überflüssig vor. Die Britin und der Deutsche verstanden sich auch ohne Moderator bestens. Es sei dann doch ein amüsantes Gespräch geworden, sagt Schindler: »Fast ohne Lästerei über britische Politik – eine Seltenheit hier.« Am Ende versprach Scheffler, einen exklusiven Jim, den Hundehelden des Buchs, für den SPIEGEL zu zeichnen. Er hat es nicht vergessen.

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