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Raumfahrt "Die Ariane 6 ist Ausdruck eines Machtdenkens: Europa will selbst ins All fliegen können"

Raumfahrtmanager Thomas Zurbuchen und die voll montierte Rakete Ariane 6
Die Ariane 6 der ESA ist eine staatlich finanzierte Rakete. Die NASA, deren wissenschaftliches Programm Thomas Zurbuchen sechs Jahre lang leitete, setzt vor allem auf Kooperationen mit Privatfirmen
© ESA-Manuel Pedoussaut / picture alliance
Der Schweizer Thomas Zurbuchen leitete sechs Jahre lang das Wissenschaftsprogramm der NASA. Mit GEO spricht er über die Vorzüge und Risiken privater Raumfahrt, Europas neue Trägerrakete Ariane 6 und die Zukunft des Kontinents im All

GEO: Die europäische Weltraumagentur ESA muss regelmäßig Kritik einstecken. Vielen gilt sie als zu langsam, zu bürokratisch, zu ineffizient. Bevor wir über diese Schwierigkeiten sprechen: Was macht die ESA richtig gut?
 
Thomas Zurbuchen: Die ESA hat eine stolze Geschichte. Ihr wissenschaftliches Programm ist spektakulär erfolgreich. Missionen wie "Ulysses" und "Soho" haben die Sonnenbeobachtung revolutioniert. Die Kometenmission "Rosetta" besaß die besten Instrumente, die wir je auf einen kleinen Himmelskörper gebracht haben. In Sachen Erdbeobachtung und Klimaforschung ist Europa federführend: Missionen wie "Copernicus" sind kosteneffektiv und liefern Daten in höchster Qualität. Die europäische Trägerrakete Ariane 5, die von 1996 bis 2023 im Einsatz war, war eine der sichersten Raketen überhaupt. Sie hat die teuerste Weltraummission aller Zeiten, das James Webb Space Telescope der NASA, ins All gebracht. 

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