Einen Scharlatan kann man Eben Alexander nicht nennen. Als die Sache mit dem Koma passierte, war er 54 Jahre alt und hatte gut 20 als Neurochirurg gearbeitet. Die meisten davon am Krankenhaus der hoch angesehenen Harvard-Universität. Sein Vater war Arzt, sein ältester Sohn plante, Arzt zu werden.
Eben Alexander lebte in einer Welt, die von wissenschaftlichen Erkenntnissen geprägt war: Er hatte mehr als 150 Buchkapitel und Aufsätze für medizinische Fachblätter verfasst, Hunderte von Konferenzen besucht, unzählige Male Menschen am Gehirn operiert.
Im November 2008 zog sich Alexander eine seltene Form der Hirnhautentzündung zu. Aggressive Bakterien drangen in sein Zentralnervensystem ein und attackierten die Großhirnrinde. Alexander fiel in ein Koma, und schon bald glaubte fast keiner seiner Ärzte mehr, dass er daraus je wieder erwachen würde. 90 Prozent der Patienten mit dieser Form der Hirnhautentzündung sterben.
Ein Ort, der schöner war als alles andere
Doch Alexander hatte Glück. Nach sieben Tagen erlangte er das Bewusstsein wieder und wurde gesund. Aber er erzählte eine seltsame Geschichte: In jenen Tagen, in denen er dem Tod nahe war, sei sein Geist nicht in seinem Körper gewesen. Vielmehr sei er in eine andere Welt gereist; an einen Ort, der schöner war als alles, was Alexander je gesehen hatte.