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Reizvolles Mittelgebirge Erkundungstour durch den Odenwald: Zu Burgen, Kleinstädten und Naturparks

Blick auf den Odenwald
Der Odenwald zählt zu den beliebtesten Naherholungsgebieten Deutschlands
© Michael - Adobe Stock
Grüne Hügellandschaften, dichte Wälder, Kleinstadtperlen und jede Menge Burgen – der Odenwald ist ein wahres Paradies für Entdeckerinnen und Entdecker. Wer Entschleunigung sucht, ist im deutschen Mittelgebirge genau richtig

Wenn eine einzige Region in Deutschland mehr als 130 Burgen und Schlösser hat, dann muss es dafür einen Grund geben. Im Odenwald liegt das auf der Hand. Das Mittelgebirge in Südwestdeutschland zeichnet sich durch mehr als 100 Berge und Erhebungen aus. Was liegt da näher, als auf fast jeder Kuppe eine Burg zu bauen? Der Odenwald ist eine sehenswerte Mischung aus Kultur und Natur.

Odenwald entstand durch Vulkanismus

Das ist allein schon durch die Lage bedingt. Mit beachtlichen 2500 Quadratkilometern Fläche liegt der Odenwald praktisch in einer Art "Dreiländereck". Das Mittelgebirge erstreckt sich sowohl in Hessen, als auch in Bayern und Baden-Württemberg. Dass sich ausgerechnet hier diese ungewöhnliche Landschaft aus Bergen, dichtem Wald und zahlreichen Gewässern gebildet hat, hat ebenfalls einen Grund: Kontinentalverschiebung und Vulkanismus.

Bundsandstein als Namensgeber

So ist der Odenwald heute vor allem für seinen Buntsandstein bekannt – der natürlich über die Jahrhunderte fleißig in den Burgen und Schlössern verbaut wurde, aber im Odenwald ebenfalls in Kirchen, Rathäusern, Brücken und Brunnen zu finden ist. Vor allem im östlichen Teil des Mittelgebirges kommt der Bundsandstein vor und hier findet sich auch die bekannte Region Bundsandstein-Odenwald als einer der Hauptnaturräume des Odenwalds.

Wie sehr der Odenwald mit der Natur verbunden ist, zeigen die vielen Namen mit Tierbezug. Das fängt mit dem "Katzenbuckel" als höchstem Gipfel und 626 Metern Höhe an, geht über die legendäre Eisenbahn Odenwaldexpress – im Volksmund "Ententöter" genannt – den Finkenbach oder den Schlager "Der Schluckspecht aus dem Odenwald", wobei der Vogelbezug hier wohl eher sinnbildlich zu sehen ist.

Eberbach als Wanderstart zum Katzenbuckel

Der Odenwald gibt sich mit dem Namen eher bescheiden, denn tatsächlich ist das Mittelgebirge ein wahres Naturerlebnis mit einer Vielfalt von Möglichkeiten. So fließt der 362 Kilometer lange Neckar durch die wundervolle Naturlandschaft und erreicht bei Eberbach den Odenwald.

Miltenberg
Das wunderschöne Städtchen Miltenberg liegt malerisch eingebettet zwischen den Hügeln von Spessart und Odenwald
© Boris Stroujko - Adobe Stock

Das malerische Städtchen Eberbach mit gerade mal 14.000 Einwohnern liegt direkt am Fuß des Katzenbuckels und ist die perfekte Basis als Einstieg in eine Wanderung auf den höchsten Berg des Odenwalds.

Neckartal mit Naturpark-Erlebnis

Gleichzeitig liegt Eberbach im Neckartal und damit mitten im wunderschönen Naturpark Neckartal-Odenwald, mit rund 1500 Quadratkilometern Fläche einer der größten Naturparks in Baden-Württemberg. Die Aktivitäten in der familienfreundlichen Region sind vielfältig:

  • Wandern
  • Radfahren
  • Mountainbiking
  • Wanderreiten
  • Themenwege
  • Klettern
  • Interaktive Schnitzeljagden

Region Bergstraße-Odenwald als Rückzugsort

Ohnehin bietet sich der Odenwald für eine entschleunigte Urlaubs- und Ausflugszeit an. Der UNESCO Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald beispielsweise bietet mit seinen zahlreichen Wanderwegen eine abwechslungsreiche Mischung aus betörender Natur, beeindruckender Kultur, Genuss und ruhigen Rückzugsgebieten zum Durchatmen. Dazu gehören Routen wie

Sensbach am Höhenwanderweg mit Aussicht

Besonders lohnenswert ist im UNESCO Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald der anspruchsvolle Panoramaweg Sensbachtal - benannt nach dem Sensbach. Die 17,6 Kilometer lange Strecke führt einmal herum um das Sensbachtal und bietet viele herrliche Aussichtspunkte auf das Tal und die umliegenden Berge. Der höchste Punkt liegt bei 546 Metern. Der Höhenwanderweg ist vor allem wegen des Streckenverlaufs und der damit verbundenen Ruhe beliebt. Für die Wanderung sollte man in etwa fünf Stunden Zeit einplanen.

In der Region Bergstraße ist es auch, wo der Odenwald als Mittelgebirge deutlich sichtbar aus der Ebene ragt. Der Grund dafür ist die so genannte Talung – eine Abbruchkante zur Oberrheinischen Tiefebene. Hier erheben sich auf einer Länge von rund 65 Kilometern zwischen Darmstadt und Wiesloch völlig unvermittelt die steilen Bergflanken des Odenwaldes mit Höhen von mehreren hundert Metern.

Breuberg beeindruckt mit gewaltiger Burg

Burg Breuberg
Die Burg Breuberg zählt zu den eindrucksvollsten Burganlagen in Südhessen
© Jan - Adobe Stock

Neben den beeindruckenden Naturerlebnissen sind es auch die vielen kleinen, charmanten und historisch gewachsenen Orte, die den Odenwald zu einem großen Kleinod unter den deutschen Mittelgebirgen machen.

So hat der 7500-Seelen-Ort Breuberg mit der Burg Breuberg eine der am besten erhaltenen Burgen in Deutschland. Auch die Neustädter Altstadt mit Häusern aus dem 16. Jahrhundert oder dem Steinbruch mit Klettersteig sind ein Erlebnis.

Michelstadt im Odenwaldkreis und Haselburg mit Geschichte

Michelstadt, mit 16.000 Einwohnern die größte Stadt im hessischen Odenwaldkreis als Kerngebiet des Odenwalds, blickt auf eine fast 1300-jährige Geschichte zurück. Der Marktplatz mit dem spätgotischen Rathaus, die Stadtmauer mit "Diebesturm" oder das Schloss Fürstenau sind ebenso sehenswert, wie das historische Römerbad – die Überreste eines römischen Kastells. Ohnehin haben die Römer im Odenwald viele Spuren hinterlassen. Davon zeugt auch die Haselburg, Ausgrabungen einer römischen Villa im hessischen Hummetroth.

Heidelberg, Neckarsteinach und Mosbach als lohnende Ziele

Neckarsteinach im Odenwald
Die Vierburgenstadt Neckarsteinach liegt im schönsten Teil des unteren Neckartales
© Achim Lammerts - Adobe Stock

So weitläufig wie das Gebiet des Odenwaldes in drei verschiedenen Bundesländern ist auch die Vielfalt der möglichen Ziele für Tagesausflüge, Städtereisen und kulturelles Eintauchen in den einzigartigen Charme der so unterschiedlichen Orte. Dazu gehören

  • Heidelberg – hier verlässt der Neckar den Odenwald. Sehenswert: die malerische Altstadt, die Schlossruine und die älteste Hochschule Deutschlands
  • Neckarsteinach – zurecht "Vierburgen-Stadt" genannt: Die vier eindrucksvollen Burgen der Stadt stammen aus den Jahren 1100 bis 1230
  • Mosbach – vor allem bekannt durch die wunderschönen Fachwerkhäuser. Das Palm'sche Haus am Markplatz zählt zu den schönsten Fachwerkäusern Süddeutschlands

Eberbach als Endstation der Odenwaldbahn

Wer sich einen entspannten Überblick über den Odenwald verschaffen will, kann das gut mit der Odenwaldbahn tun. Die eingleisige Strecke verläuft in zwei Fahrtstrecken von Pfungstadt, Darmstadt und Hanau nach Eberbach am Neckar. Auf der gut 90 Kilometer langen Strecke gibt es nicht nur beeindruckende Bauwerke wie das Haintalviadukt bei Kailbach.

Bahnstationen der Odenwaldbahn und Ortschaften wie Mossautal sind auch Teil des bekannten Wanderweges Nibelungensteig. Schließlich hat Siegfried hier im Odenwald laut Legende den legendären Drachen erlegt, aus der Quelle im heutigen Naturpark Felsenmeer getrunken und wurde am Ende durch den finsteren Hagen von Tronje erstochen.

Wenn auch die Odenwaldbahn mit Baubeginn 1868 heute immer noch fährt, hat der anfangs erwähnte Odenwaldexpress im Jahr 1973 mangels Fahrgastauslastung den Betrieb eingestellt. Trotzdem schließt sich zusammen mit dem Naturerlebnis Odenwald, dem "Entenmörder" genannten Zug und dem Nibelungensteig ein großer Kreis. Schließlich wartet bei der Wandertour das Städtchen Miltenberg mit dem "Schnatterlochtor" auf – das selbstverständlich aus Bundsandstein gebaut ist.

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