Forschende schlagen Alarm: Rund 30 Prozent der Raubvogel-Arten weltweit sind bedroht. Die Zeit wird knapp, warnen die Fachleute. Ein Beispiel aus Rheinland-Pfalz zeigt, wie etwa Wanderfalken wieder ideale Brutbedingungen finden – nicht zuletzt, weil engagierte Bürgerinnen und Bürger die Horste bewachen
Als der Altvogel schwingenschlagend auf dem kotbespritzten Sims im Fels landet, zerren die beiden halbwüchsigen Nestlinge sogleich grob an der mitgebrachten Beute. Die Hakenschnäbel halb geöffnet, stoßen die beiden jungen Wanderfalken immer wieder vor, geduckt und energisch, sodass die letzten weißen Kükenduhnen in ihrer gelb und braun gesprenkelten Brust flattern.
Wie ein nur halb sichtbarer Schatten, eine Unruhe in der umgeben-den Luft, so rasch ist das Falkenweibchen herangetaucht. Erhobenen Hauptes presst der Falke die Beute mit seinen großen gelben Fängen auf den Felsboden, eine Ringeltaube, deren graue Federn an manchen Stellen irisierend leuchten.