Es ist ein spektakulärer Wandel, der die Landschaft erfasst – eine wundersame Metamorphose, die eine sandige Ödnis mit frischem Grün überzieht. Und ein seltenes Schauspiel: Es findet in einem Jahrhundert nur drei oder vier Mal statt. Dann brauen sich über einer der trockensten Regionen der Erde mächtige Gewitterwolken zusammen. Blitze zucken, Donner dröhnt und: Es regnet in der Namib. In Massen. Mitunter prasselt binnen weniger Stunden mehr Wasser auf den dürren Wüstenboden als im gesamten Jahrzehnt zuvor.
Das Erdreich vermag die gewaltigen Mengen an Flüssigkeit nicht rasch genug aufzunehmen, das Nass sammelt sich in Senken, flache Seen bilden sich. Und manchmal beginnt gar im Landesinneren der Swakop – einer der großen Trockenflüsse Namibias – zu strömen. Über Hunderte Kilometer rauschen die Fluten dann Richtung Westen und schließlich ins Meer.
Dass sich nur derart selten ein solcher Segen über die Namib ergießt, liegt an der speziellen geografischen Lage der Region