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Die scharfen Klingen der Auvergne

Französische Messer: In der Auvergne kämpfen traditionelle Messerschmiede für das Überleben der weltberühmten Laguiole Messer. Gelingt es ihnen, sich mit neuen Produkten gegen die gefälschte Konkurrenz aus Asien durchzusetzen? Die "360° - GEO Reportage" am Samstag, den 9. August 2014 um 19.30 Uhr

Ein Film von Maja Dielhenn

Einst gehörte es in die Hosentasche jedes Mannes, in Frankreich wie anderswo, handgefertigt und unverwüstlich, ein markanter und eigenwilliger Alltagsgegenstand: Das Taschenmesser. Das legendäre und unverkennbare Laguiole-Messer hat hier in Zentralfrankreich seine Wurzeln – und seine Meister.

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Die scharfen Klingen der Auvergne

04:27 min

"Die Jungen im Alter meiner Kinder, die pfeifen auf Messer und Messermacher, die haben kein Messer in ihrer Tasche, die haben ihre I-phones, und solche Dinge – das ist ein anderes Leben. Ich erinnere mich noch: als wir früher im Stadion waren, um ein Spiel zu sehen, da hatten wir unser Laguiole und Proviant dabei und haben in der Halbzeit unsere Wurst gegessen. Das kann man heute nicht mehr machen..." sagt Charles Couttier, eine Berühmtheit unter den Messermachern der Auvergne. Das Traditionshandwerk von Thiers bewegt sich 'auf Messers Schneide' – verlassen sind die schiefen Gassen mit ihren einst üppigen Schaufensterauslagen, viele ehemals florierende Traditionsbetriebe stehen still. Und doch kämpft eine Handvoll großer Meister um die Zukunft des Taschenmessers – in der Stadt Thiers und auch in Laguiole. Der 43-jährige Cyrill Ganivet ist ein Quereinsteiger in der Branche – noch vor Jahren war er ein hochbezahlter Manager, bis er seinen Job an den Nagel hängte, einen maroden Messerbetrieb übernahm und zu neuer Blüte führte. Längst sind die hochwertigen Messer nicht nur als Alltagsgegenstand sondern auch unter extravaganten Sammlern und Fans wieder in Mode gekommen. Messer, die manchmal in wochenlanger Arbeit handgefertigt werden, mit Klingen aus Damaszenerstahl, kunstvollen Griffen und Gravuren. Jahrelang schwelte ein heimlicher Konflikt zwischen den Messermachern in Laguiole und Thiers um den Ursprung des berühmten Messers – doch inzwischen eint beide Städte ein neuer Feind: das Billigimitat aus Asien. Doch die Maîtres couteliers, wie die Messermeister in der Auvergne genannt werden, kämpfen weiter und überzeugen mit ihrer großen Handwerkskunst und dem unverwechselbaren französischen Charme: auf einen gedeckten Tisch gehören Brot, Käse, Wein und ein Taschenmesser.

360°- GEO Reportage schaut in die Werkstätten der berühmten Messermeister in einer der atemberaubendsten Regionen Frankreichs.

Das berühmte Laguiole-Messer stammt aus der Auvergne – in echter Handarbeit von großen Meistern geschmiedet und gefertigt
Das berühmte Laguiole-Messer stammt aus der Auvergne – in echter Handarbeit von großen Meistern geschmiedet und gefertigt
© MedienKontor

Wiederholungen:

Sonntag, den 10. August gegen 13.00 Uhr.

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