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Atacamawüste – Leben ohne Wasser

CHILE: In der Atacama-Wüste florieren Minen- und Aluminiumindustrie – und pumpen den Ureinwohnern gnadenlos das rare Wasser ab. Doch die Bauern haben den Kampf gegen die Wasserarmut noch nicht aufgegeben. Die "360° - GEO Reportage" am Samstag, den 22. März um 19.30 Uhr.

Ein Film von Carolin Reiter

Chile, das Land des Bergbaus. Salpeter, Silber, Lithium und vor allem Kupfer werden hier abgebaut und in alle Welt exportiert. Und die Minen brauchen Wasser. Enorme Mengen Wasser, die sie direkt aus den Hochlagen der Anden abzapfen.

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Atacamawüste - Leben ohne Wasser

01:34 min

Die Atacamawüste im Norden Chiles birgt riesige Mengen Rohstoffe. Die Minenindustrie frisst sich durch die trockenste Wüste der Welt und hinterlässt Spuren der Zerstörung. Über Jahrtausende hinweg gelang es den Atacameños trotz der unwirtlichen Bedingungen zu überleben. Doch ohne das Wasser, das die Minen direkt aus den Quellen in riesigen Mengen gewinnen, ist ihre Kultur dem Untergang geweiht. 360° - GEO Reportage hat in den verwaisten Dörfern der Anden ganz erstaunliche Menschen getroffen, die den Kampf gegen die Wasserarmut noch nicht aufgegeben haben.

Die Atacamawüste im Norden Chiles ist die trockenste Wüste der Welt. Und sie ist auch begehrt wegen ihrer Rohstoffe: Lithium, Silber und vor allem Kupfer
Die Atacamawüste im Norden Chiles ist die trockenste Wüste der Welt. Und sie ist auch begehrt wegen ihrer Rohstoffe: Lithium, Silber und vor allem Kupfer
© MedienKontor/ Carolin Reiter
Der Priester Patricio Cortez beim Fest von Ayquina - und 70.000, größtenteils kostümierte Teilnehmer sind gekommen
Der Priester Patricio Cortez beim Fest von Ayquina - und 70.000, größtenteils kostümierte Teilnehmer sind gekommen
© MedienKontor/ Carolin Reiter

Es ist Sonntag. Eine Handvoll Menschen ist heute zu Padre Pato in die Pilgerkirche gekommen. Patricio Cortez, Padre Pato genannt, ist der Pfarrer von Ayquina. Seine berühmte Pilgerkirche ist der Jungfrau von Guadeloupe gewidmet – der Schutzheiligen der indigenen Andenbewohner. Die Atacameños, die eine Autostunde entfernt in der Stadt leben, erhoffen sich hier besonderen Schutz für ihre Familien. Sie sind aus ihren Heimatdörfern in den Hochlagen der Anden weggezogen, weil sie sprichwörtlich auf dem Trockenen sitzen. Das Wasser wird seit einigen Jahren von den mächtigen Minen über Pipelines aus den Anden gezapft – wo einst reißende Flüsse strömten, fließen jetzt nur noch Rinnsale. Viel Hoffnung kann Padre Pato seinen Schützligen nicht machen, aber er wird nicht müde, sie zum Kampf zu ermuntern: „Im Auftrag aller Bewohner dieser Erde müssen wir das Wasser schützen. Damit Pacha Mama uns gut gesonnen bleibt. Wir alle brauchen freien Zugang zum Wasser. Wir müssen es schützen und verteidigen und dürfen es nicht verkaufen an Leute mit viel Geld.“ Doch genau das ist geschehen, und so gehört ein Großteil des Wassers heute den mächtigen Konzernen. Was den Bauern bleibt, reicht weder für ihre kleinen Felder noch ihre Tiere. Wissenschaftler haben längst die Gefahr für Chile erkannt und erforschen die Nutzung des Ozeanwassers. Für die Atacameños wird dies wahrscheinlich zu spät sein.

Wiederholungen:

Sonntag, den 23. März gegen 13.00 Uhr.

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