In der kalten Jahreszeit kommt die Natur zur Ruhe und offenbart dabei Erstaunliches: Jetzt lässt sich entdecken, mit welch verblüffenden Tricks Pflanzen und Tiere den frostigen Temperaturen trotzen
Ich mag den Winter. Die Wälder meines Reviers in der Eifel strahlen dann eine besondere Ruhe aus. Es sind kaum noch Wanderer unterwegs, Laubbäume und Lärchen stehen kahl, und die Vögel sind ziemlich stumm: Es gibt kein Territorium zu verteidigen, keinen Partner zu umwerben.
Wenn ich durch die Hänge stapfe, fällt das Atmen in der klaren Winterluft besonders leicht. Das liegt aber wohl eher an der Kälte als an einem höheren Sauerstoffgehalt. Denn der sinkt sogar ein wenig: Die Bäume verbrauchen jetzt Sauerstoff, statt welchen zu produzieren. Bei Laubbäumen ist das schnell klar — ohne Blätter kann Fotosynthese nicht stattfinden —, aber auch die grünen Nadelbäume machen nun Pause.