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Schwarmintelligenz Das neue Bild vom Vogelflug: Die Forschung entschlüsselt den wilden Tanz der Stare

Ornithographie 172# Sturnus vulgaris , Gemeiner Star, Emporda, Katalonien , 2019
Was wie ein rasend schneller Formationstanz wirkt, sichert den einzelnen Staren schlicht das Überleben. Im Schwarm weichen sie etwa den Angriffen von Wanderfalken aus, die sich mit bis zu 320 Kilometern pro Stunde in den Vogelpulk stürzen
© Xavi Bou
Der Fotograf Xavi Bou macht die Spuren fliegender Vögel sichtbar. Die wildesten Muster hinterlassen Stare. Von deren Schwarmintelligenz gewinnt die Forschung gerade ein ganz neues Bild – sie versteht den Schwarm als neuronales Netz

Stare haben Köpfchen, und zwar nicht nur eines. Meist fliegen die kleinen Singvögel im Pulk. Tausende formieren sich dann zu einer schwarzen Wolke, die blitzschnell ihre Form und Richtung ändert, über den Himmel huscht, als sei sie eine einzige gewaltige Gestalt. Nur: Wie schafft der Schwarm das ohne Leittier? Mit einer Art Superhirn, sagt Iain Couzin und gibt damit der Forschung einen neuen Impuls.

Als der Verhaltensbiologe diesen Gedanken zum ersten Mal formulierte, dachte er noch, er bediene sich einer Metapher. Heute, Dutzende Experimente später, ist er sich sicher: Einzelne Hirne und ein ganzer Schwarm denken auf die gleiche Weise, treffen Entscheidungen nach den gleichen Mustern. 

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