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Die Austern von Arcachon

FRANKREICH: Im Becken von Arcachon am Atlantik züchten Fischer die Festtags-Austern der Franzosen. Drei Jahre gedeihen die Meeresfrüchte - doch ein Virus bedroht die gesamte Ernte. Die "360° - GEO Reportage" am Samstag, den 21. Dezember um 19.30 Uhr

Ein Film von Francois Reinhardt

Im Becken von Arcachon an der französischen Atlantikküste liegt die Wiege der französischen Austernzucht – und mittlerweile auch die größte Austernbrutstätte Europas. Seit einiger Zeit jedoch bedrohen Viren und Bakterien die jährliche Ernte, und die ersten Austern sterben ab, bevor sie ein Jahr alt sind. Für die traditionellen Austernfischer ist das eine Katastrophe.

GEO-Fallback-Bild

Die Austern von Arcachon

01:56 min

Den Austernzüchtern im Becken von Arcachon steht das Wasser bis zum Hals – und das, obwohl ihre Produkte zur Leibspeise der Franzosen gehören. Der Grund ist ein Virus, das einen Großteil ihrer jährlichen Ernte zunichtemacht, bevor sie für das französische Weihnachts- und Silvesterfest geerntet werden kann. Die Einnahmen der Austernfischer schwinden, die Konkurrenzkämpfe nehmen zu. Während Wissenschaftler und Züchter verzweifelt versuchen, ein Mittel gegen den Erreger zu finden, gehen Spezialeinheiten der Küstenpolizei auf Streife, um Austerndiebe zu fangen. 360° - GEO Reportage hat Züchter an der französischen Atlantikküste bei ihrem Überlebenskampf begleitet.

Trotz der großen Konkurrenz unter den Austernfarmern wagen immer wieder neue Züchter den Sprung ins Geschäftsleben, wie Hoki Olhagaray und Mathieu Perucho
Trotz der großen Konkurrenz unter den Austernfarmern wagen immer wieder neue Züchter den Sprung ins Geschäftsleben, wie Hoki Olhagaray und Mathieu Perucho
© Medienkontor / François Reinhardt
Die Weihnachtszeit ist in Frankreich untrennbar mit dem Austernschlürfen verbunden
Die Weihnachtszeit ist in Frankreich untrennbar mit dem Austernschlürfen verbunden
© Medienkontor / Gaspard Baudry

Die Weihnachtszeit ist in Frankreich untrennbar mit dem Austernschlürfen verbunden. Etwa 150.000 Tonnen der Schalentiere werden hier jedes Jahr verspeist. Die Züchter verdienen in dieser Zeit 70 Prozent ihres Jahreseinkommens. Einer von ihnen ist Olivier Laban, Chef einer mittelgroßen Austernfarm. Seine Auftragsbücher sind voll, doch wie lange er liefern kann, weiß er nicht. Seit einigen Jahren sind sämtliche Bestände des Beckens von einem Virus bedroht, das zwar für den Menschen ungefährlich ist, aber etwa 80 Prozent der jungen Austern dahinrafft, bevor sie verkauft werden können. Eine verheerende Entwicklung für die Züchter. Umweltschützer meinen, dass das Problem hausgemacht sei – durch die fortwährende Überzüchtung, die etwa dafür sorgen soll, dass die saisonal laichenden Tiere ganzjährig erhältlich sind, aber womöglich ihre natürlichen Abwehrkräfte schwächt. Für Männer wie Olivier Laban geht es um die nackte Existenz. Die einen reagieren mit Diebstahl bei Kollegen, andere ziehen einen Sortentausch in Erwägung, wie bereits in den 1970er Jahren geschehen. Auch damals raffte ein Virus die Austern im Becken von Arcachon dahin. Als Folge wurden kanadische Austern importiert, die einen genetischen Austausch ermöglichten und die Bestände erstarken ließen. Trotz aller Schwierigkeiten wächst indes die Anzahl der Austernzüchter weiter. In diesem Sommer versucht mit Hoki und Mathieu ein junges Paar sein Glück. Werden sie in ihrer ersten Saison ernten können?

Wiederholungen:

Sonntag, den 22. Dezember um 13.40 Uhr und Samstag, den 28. Dezember um 9.40 Uhr.

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