Casanova ist heute der Inbegriff des Frauenflüsterers und Verführers. Zu Lebzeiten war er europaweit als Schriftsteller bekannt. Einmal fuhr er zu Friedrich dem Großen. Der bot ihm eine Stelle – aber eine Sache war abschreckend.
Was lesen in diesem Sommer? Welches Buch passt für den Strand, die Berge, den Familienurlaub? Welches fürs Alleinreisen und Zuhausebleiben? Hier kommen 55 Lesetipps, von Goethe bis Caroline Wahl und von Stephen King bis Marc-Uwe Kling.
Kommt es am Wochenende in Frankreich zu einem politischen Beben? Wenn ja, hätte sich das die Regierung nach dem Historiker Marc Bloch wohl selbst zuzuschreiben. Seine Analysen der französischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts sind heute aktueller denn je.
Venedig? Hat leider kein Grün! Pisa? Der Turm ist kleiner als erwartet. Rom? Finde da mal ein Lokal! Wenn Schriftsteller nach Italien fahren, kann allerhand enttäuschen. Was Reisenotizen in der Weltliteratur über das Tourismusland enthüllen.
Sechzig Jahre schlummerte eine Schrift des französischen Denkers Michel Foucault im Nachlass. Sie enthält Spektakuläres zur Rolle der Philosophie in gottlosen Zeiten. Gegen die Einschätzung, er sei ein Philosoph, hat Foucault sich stets gesträubt. Jetzt weiß man, warum.
Die Pandemie hat gezeigt, dass Wissenschaftler nicht die Besten sind, um Irrtums- oder Folgekosten von staatlichen Maßnahmen abzuschätzen, sagt der Philosoph Tim Henning. Ab wann wird Wissenschaft politisch? Und wann schlägt die Moralismuskeule zu?
Zwei erstmals auf Deutsch veröffentlichte Palästina-Texte der Philosophin Hannah Arendt sorgen für Aufsehen. Sie zeigen, dass Arendt keine Nahost-Expertin, aber eine unorthodoxe Verteidigerin der USA gewesen ist. Warum der Kontext entscheidend ist.
Zivilisation ist etwas, das immer wieder neu errungen werden muss. Wie das in Westeuropa gelang, hat ein berühmter Soziologe beschrieben. Doch unzivilisiertes Verhalten ist zur neuen Alltäglichkeit in Deutschland geworden. Die Gründe kann man sich bei Norbert Elias erschließen.
Die Autorin der Romane „22 Bahnen“ und „Windstärke 17“ hält sich seit Monaten auf den Bestsellerlisten. Hat Caroline Wahl die Formel für das perfekte Buch entdeckt? Es gibt 10 Gründe für ihren plötzlichen Erfolg.
Es ist nicht das erste große Turnier der Slowenen, aber das erste Mal, dass aus den Träumen Wirklichkeit wird. Mit dem Erreichen des Achtelfinales ist das Land endlich in der europäischen Normalität angekommen, sagt der slowenische Schriftsteller-Star Goran Vojnović.
Der Schriftsteller Tijan Sila gewinnt den diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Preis. Doch Publikumsliebling ist eine Satire über den Sinn und Unsinn von Essiggurken. Humor hilft, sogar in Klagenfurt. So war das dreitägige Wettlesen am Wörthersee.
Italien ist im Herbst das Gastland der Frankfurter Buchmesse. Doch drei Monate davor tobt ein Streit darüber, wer zur offiziellen Delegation gehört – oder lieber nicht. Jetzt gab es eine Entschuldigung. Wird sie die Wogen glätten?
Der SWR muss sparen und stellt Denis Schecks Büchersendung „Lesenswert“ ein. Wenn der Sender jetzt schon seinen populärsten Literaturvermittler abserviert, kann man sich fragen: Welchen Bildungsauftrag nimmt er überhaupt noch wahr?
Seit zwei Tagen wird in Klagenfurt um die Wette gelesen. Zur Halbzeit gibt es eine Antwort auf die Frage, ob sich das Festival der Nabelschau von 2023 wiederholt. Was treibt die Literatur sonst um? Die Jury diskutiert munter. Und eine Autorin bricht eine ungeschriebene Regel.
Wie gehen wir mit der innerdeutschen Phantomgrenze um? Ab welchem Alter sollten Smartphones erlaubt sein? Und wieso sind Eltern jetzt schuld an allem? Antworten findet man in aktuellen Büchern. Hier sind zehn Empfehlungen.
Als Berater der Bundesregierung prägte Christian Drosten die deutsche Corona-Politik. Vier Jahre später stellt er seine Rolle völlig anders dar – und behauptet, er sei in der Pandemie „politisch neutral“ gewesen. Dabei berichtet er selbst von einem besonderen Auftrag der Kanzlerin.
Dass der diesjährige Friedenspreis an die Historikerin Anne Applebaum geht, ist eine gute Entscheidung. Gerade weil viele Weltkonflikte – etwa Nahost – weiterhin bestehen, ist und bleibt Applebaums Augenmerk auf autoritäre Propaganda und Desinformation aktueller denn je.
Eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen Deutschlands geht an die amerikanische Osteuropa-Expertin Anne Applebaum. Die studierte Historikerin hat unter anderem ein Standardwerk über den Gulag und Stalins Terror gegen die Ukraine geschrieben.
Auch die DDR hatte Migrationshintergrund. André Kubiczek setzt in „Nostalgia“ seiner aus Laos stammenden Mutter ein Denkmal und erzählt von seiner Kindheit in den 70ern. Beim Spaziergang durch den Mauerpark verrät er, warum er dieses Buch unbedingt schreiben musste und es erst heute kann.
Franz Kafka verbrachte viel Zeit in Sanatorien, nachdem ihm im Jahr 1917 Tuberkulose diagnostiziert wurde. Auch ein anderes Leiden setzte dem Schriftsteller sehr zu. Das beweist ein Brief, der jetzt versteigert wird.
Inzwischen vergeht kaum ein Monat ohne Meldungen über islamistische Anschläge auf europäische Bürger. Wie konnte es so weit kommen? Zwei Buchautoren prophezeien: „Mittelfristig wird unsere Heimat wohl vor allem eins sein: unsicher“. Ein Auszug.
Mehr denn je suchen Menschen nach moralischer Orientierung. Auf die Kirche hört aber kaum noch jemand. Der Theologe Daniel Bogner erklärt, was Bibel und Christentum uns noch zu sagen haben, etwa in der Debatte um Suizidbeihilfe. Und sagt, wie die katholische Kirche 2050 aussehen wird.
Die westdeutsche Parteiendemokratie hat im Osten keine Zukunft mehr. Das erklärt der Soziologe Steffen Mau. Vor allem den Ampelparteien drohe die „Verzwergung“. Für Mau ist jetzt die Zeit für politische Experimente.
Antisemitismus verfolgt den französischen Comiczeichner Joann Sfar schon sein Leben lang. Doch erst seit dem 7. Oktober macht er sich grundsätzliche Sorgen um jüdisches Leben in ganz Europa. Er weiß aber auch, was gegen Judenhass hilft. Lichterketten und Demonstrationen sind es nicht.
Junge Menschen sind die unglücklichste Bevölkerungsgruppe, Depressionen und Selbstverletzungen nehmen weltweit zu. Der amerikanische Psychologe Jonathan Haidt hat dafür nur eine Erklärung: Smartphones, die die Gehirne unserer Kinder radikal verändern.
Uwe Tellkamp veröffentlicht einen Auszug aus seinem neuen Roman. Es treten auf: Journalisten namens Lö, Bö und Nö. Medien und ihre Meinungsmache haben es Tellkamp weiterhin angetan. Und Dresden darf bei ihm stolz auf sich selbst sein.
Am Brandenburger in Berlin findet zur EM wieder das größte deutsche Public Viewing statt. Auf der Straße des 17. Juni neben sowjetischen T-34-Panzern. Ein historischer Ort.
Mitten im Siebenjährigen Krieg ritt Friedrich der Große nach Rosswald, um incognito den „Zauberwald“ des Grafen Hoditz zu inspizieren. Hier fand er ein Künstlerdorf und einen Mann ganz nach seinem Geschmack. Hoditz widmete er zwei Gedichte, die nun erstmals auf Deutsch zu lesen sind.
Die Arbeiterklasse galt mal als etwas, das man überwinden wollte. Darin waren sich Marxisten und kleinbürgerliche Aufsteiger einig. Doch neuerdings betonen Intellektuelle wieder ihre Arbeiter-Herkunft. Dahinter steckt ein identitätspolitischer Trick.
Die Nürnberger Rassengesetze hatten Hans Keilson verboten, Arzt zu werden. Diesen Wunsch erfüllte er sich erst später in Holland. Auch die Literatur blieb dabei nicht auf der Strecke. Eine neue Biografie über den verstorbenen WELT-Literaturpreisträger enthält ein vielsagendes Detail.
Sind krebskranke Kaninchen lustig? Und welche Partei würde ein Bärbeiß wählen? Josephine Mark schreibt und zeichnet Comics für einen Kinderverlag und bekommt Preise dafür. Aber wie altersgerecht sind solche Themen?