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Flauschig, aber mörderisch Millionen tote Vögel: Gefährden Katzen die heimische Artenvielfalt?

Hauskatze auf der Jagd
© mauritius images / Erik Karits / Alamy
Hauskatzen lieben es, bei Streifzügen durch die Nachbarschaft Jagd auf Gartenvögel, Eidechsen oder Mäuse zu machen – Millionen Tiere verenden so jedes Jahr. Manch einer fordert deshalb, "Killerkatzen" den Freigang zu verbieten und sie im Dienste des Artenschutzes in der Wohnung einzusperren. Doch auch etwas anderes hilft: spielen

Wie in Zeitlupe schleicht sie sich an, den Körper dicht an den Boden gepresst. Pfote für Pfote, Zentimeter für Zentimeter pirscht sie geräuschlos vorwärts. Immer wieder hält sie inne, wartet geduldig ab, die Augen fest auf die Beute gerichtet. Dann stürzt sie in einem einzigen großen Satz vor. Sekundenbruchteile später hält die Katze den wild flatternden Vogel zwischen ihren Pfoten. 

Den Todesstoß gibt die Katze dem Vogel nicht, weil sie hungrig ist – sondern einzig, um ihren Spieltrieb zu befriedigen. Hauskatzen gehen in der Regel mit gut gefülltem Magen auf die Pirsch. Wenn zu Hause ein Fressnapf voller Gourmet-Gans, Rinderpastete oder Wild-Schlemmerhappen wartet, beißt sich kaum eine Katze die Zähne an einer knochigen Blaumeise oder Amsel aus. Und dennoch sorgen Hauskatzen dafür, dass das Vogelgezwitscher in manchen Gärten leiser wird – oder gar ganz verstummt. 

Wie viele Vögel im Jahr von Katzen getötet werden, lässt sich nur schätzen. In den USA kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass jährlich zwischen 1,4 und 4 Milliarden Vögel den Vierbeinern zum Opfer fallen, in Deutschland reichen die Schätzungen von 30 bis 200 Millionen Vögeln im Jahr. Klar ist: Es sind viele. Und sie sind nicht allein. Auch Mäuse, Fische, Frösche, Blindschleichen, Eidechsen, Fledermäuse, Maulwürfe, Libellen und Schmetterlinge sterben durch Katzenpfoten.

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