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Die Wald-Formel Warum der Regenwald unser wichtigster Klima-Retter ist

Der Regenwald entlang Panamas Pipeline Road wirkt wie unberührte Natur, ist aber erst 70 Jahre alt
Der Regenwald entlang Panamas Pipeline Road wirkt wie unberührte Natur, ist aber erst 70 Jahre alt
© Christian Ziegler
Um die Erderwärmung zu stoppen, müssen wir viel CO2 aus der Atmosphäre ziehen. Wälder helfen dabei: Sie könnten ein Viertel der nötigen Menge speichern, schätzt der Weltklimarat. Aber geht die Rechnung wirklich auf? In Panama haben wir Antworten gefunden
Text: Ines Possemeyer, Fotos: Christian Ziegler

Über mir im Blätterdach knackt es. Schlanke Gestalten springen von Baum zu Baum, hangeln sich an Lianen weiter. Auf ihren weißen Köpfen tragen sie braune Fellkappen: Kapuzineraffen. Einer hält inne, bricht einen Zweig ab und wirft damit nach mir. Aus seiner Sicht habe ich nichts verloren in diesem Regenwald auf einer kleinen Insel im Panamakanal. Aber ich suche hier nach einer Antwort auf das drängendste Problem unserer Zeit: Wie können wir die Erderwärmung auf gerade noch beherrschbare 1,5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit beschränken? Längst steht fest: Wenn unsere Klimabilanz im Jahr 2050 „neutral“ sein soll, reicht es nicht, unsere Emissionen zu reduzie­ren. Wir müssen der Atmosphäre zugleich mehr Treibhaus­gas entziehen: bis zum Ende dieses Jahrhunderts 730 Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2), schätzt der Weltklimarat. Das ist so viel, wie Großbritannien, Deutschland, die USA und China seit der ­Industriellen Revolution ausgestoßen haben. Wie soll das gehen?

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