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Oligopol Die Neuerfindung der Containerschifffahrt

Containerreeder standen für Krise und Geldvernichtung. Was aussieht wie ein Corona-Effekt, ist tatsächlich viel mehr: die Neugeburt einer Weltbranche.
aus manager magazin 4/2021
Stillstand: Wie vor dem kalifornischen Long Beach warten viele Schiffe auf Einfahrt – der Transportboom flutet die Häfen

Stillstand: Wie vor dem kalifornischen Long Beach warten viele Schiffe auf Einfahrt – der Transportboom flutet die Häfen

Foto:

Mario Tama / Getty Images

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Er ist ein Held, jedenfalls aus Sicht seiner Kunden. Bodo Knop (44) hat das schier Unmögliche vollbracht: 2700 Container mit Baumarktware von China nach Deutschland zu verschiffen.

In normalen Zeiten wäre diese Aktion sicherlich keine Ruhmestat. Zwischen China und Europa fahren mehr Schiffe als auf jeder anderen globalen Route, und auf den meist riesigen Kähnen wären Knops Kisten nur Krümel in der Keksdose. Doch es sind keine normalen Zeiten, die Containerlinien boomen wie nie, die Schiffe sind ausgebucht. Wer spontan noch etwas auf den Seeweg bringen will, verzweifelt an den Absagen. "Wir haben bis zu 10.000 Dollar pro Container gezahlt, also ein Vielfaches der früheren Raten", erzählt Knop. "Aber das hat auch nichts mehr genutzt."

Bodo Knop, Chef des Düsseldorfer Logistikdienstleisters XStaff, nahm die Sache selbst in die Hand und mutierte zum Reeder. Über eine asiatische Partnerfirma trieb er die "Laila" auf, ein eher kleiner Frachter, der zuvor nur zwischen China und Indien gependelt war. Die Ankunft der "Laila" am 10. März in Hamburg war ein Triumph. Knop erhielt so viel Zuspruch und Anfragen, dass er schon Mitte März das nächste Charterschiff losschickte – die Linienreeder haben ja immer noch nichts frei.

Verkehrte Welt auf hoher See. Wenn es im Welthandel eine Sorge nicht gab, dann diese: Platz auf Containerschiffen zu finden. Irgendwo kamen die stählernen Allzweckboxen schon unter. Meist sogar zu günstigen Preisen.

Jetzt bleibt massenhaft Ware stehen. Und wer doch noch kurzfristig einen Slot ergattert, zahlt im Schnitt gut das Vierfache des Gewohnten (siehe Grafik "Durch die Decke"). Aber auch Kunden mit festen Verträgen werden geschröpft. Viele Linien verlangen Zuschläge – sonst ist an der Kaikante Schluss.

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