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Audis Angreifer: Der Stromverbrauch lag knapp über Teslas Model S, aber er kommt nicht annähernd so weit
Audis Angreifer: Der Stromverbrauch lag knapp über Teslas Model S, aber er kommt nicht annähernd so weit

Ausfahrt mit dem neuen Audi E-Tron GT Der Rivale

Mit dem RS E-Tron GT tritt Audi gegen Tesla an. Strom lädt der GT schneller, beim Kofferraum dagegen knausert er.
Von Wilfried Eckl-Dorna aus manager magazin 4/2021
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Teslas neuer Widersacher: Der Audi E-tron GT im Test

Foto: Audi

Fast zehn Jahre brauchten Deutschlands Autohersteller, um einen glaubwürdigen Gegner für Teslas Elektrolimousine Model S auf vier Räder zu stellen. Das Ergebnis: Der Audi E-Tron GT – ein Viertürer mit vielen Kanten im Außenkleid, lang gezogenem Schrägheck, zackigen Rückleuchten und einem Akku, der auch mal weitere Touren möglich macht.

Zwei Elektromotoren, Allrad mit 598 PS
440 kW Systemleistung
433–472 Kilometer Reichweite (WLTP)

Von der optisch braveren US-Konkurrenz unterscheidet sich der GT nicht nur äußerlich, sondern auch in einem für Langstrecken entscheidenden Punkt: Dank der vom Porsche Taycan übernommenen Technik lädt der GT schneller als sein Gegenspieler aus den USA. Unser Testwagenakku ließ sich an einer schnellen Ionity-Ladesäule binnen 25 Minuten von knapp 30 Prozent Restkapazität auf über 80 Prozent füllen – das ist immerhin ein paar Minuten schneller als die Konkurrenz. Allerdings muss der Audi-Pilot oder die -Pilotin auch eine der wenigen Ionity-Ladesäulen finden, an denen es die volle Leistung gibt. Das sind, Stand Mitte März, etwas mehr als 60 hierzulande.

Gute Planung ist auch beim Reisegepäck vonnöten: Der Kofferraum des GT ist nur knapp halb so groß wie der des Model S. Die Fahrleistungen der von uns getesteten RS-Version mit 600 PS beeindrucken dafür auch hartgesottene Verbrennerfans: Beim Gasgeben beschleunigt der GT ansatzlos, Kurvenquerkräfte spürt man dank gut konturierter Sitze kaum.

Die Lenkung ist knackig, der Audi geht sehr gut um die Ecken, ähnlich wie sein älterer Bruder, der Taycan. Die Federung fand ich auf längeren Strecken deutlich kommoder als die straffe Dämpfung des GT-Verwandten.

Der Stromverbrauch des Audi-Reisegleiters lag bei moderatem Autobahntempo etwas über 20 Kilowattstunden je 100 Kilometer – und damit nur knapp über Teslas Model S. Insgesamt kommt er aber nicht annähernd so weit, bei zügiger Fahrt auf Landstraßen und Autobahnen wird der Bildschirm nach maximal 350 Kilometern schwarz; der Tesla schafft gut 70 Kilometer mehr. Das Infotainmentsystem bestückt Audi mit vielen Touch-Kacheln – während Tesla alles auf seinen Riesen-Touchscreen bannt. Die Entscheidung, was jetzt besser ist, gilt auch für den Gesamtvergleich: Geschmackssache.

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