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Watches Rolex „Yacht-Master 42“

Wie es sich anfühlt, eine äußerst seltene Rolex zu ergattern

Eine Uhr für alle Fälle: Die Rolex „Yacht-Master 42“ aus Titan passt sich jeder Situation an Eine Uhr für alle Fälle: Die Rolex „Yacht-Master 42“ aus Titan passt sich jeder Situation an
Eine Uhr für alle Fälle: Die Rolex „Yacht-Master 42“ aus Titan passt sich jeder Situation an
Quelle: Alexander Stilcken
Manche Modelle der Genfer Manufaktur sind neu so gut wie nicht zu haben. Aber unser Autor hatte sich in eine „Yacht Master 42“ aus Titan verguckt. Pünktlich, als er die Hoffnung aufgegeben hatte, erhielt er einen Anruf.
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Wer seiner Begeisterung für mechanische Uhren Ausdruck verleiht, trifft nicht immer auf Verständnis. Wenn die Passion im Alltag mal wieder mit leeren Blicken quittiert worden ist, braucht der Enthusiast Rückhalt – und den finde ich an meinem Uhren-Stammtisch. Das ist eine Art Selbsthilfegruppe für eine Handvoll Männer, die unter anderem der unverrückbaren Ansicht sind, dass die 2023 lancierte Rolex „Yacht-Master 42“ aus RLX-Titanium, Referenz 226627, perfekt zu mir passt.

Okay – das war jetzt einiger rhetorischer Aufwand für das Ding, und Sie ahnen es sicher: Dieses Modell ist eine jener Uhren, auf die der Begriff „Hype-Watch“ zutrifft. Gemeint sind damit all jene Zeitmesser, die weltweit so begehrt sind, dass die Preise auf dem Zweitmarkt den offiziellen Verkaufspreis deutlich übersteigen. Uhren also, die berühmt dafür sind, dass man sie nicht einfach mal eben so kaufen kann. Aber Sie dürfen mir gern glauben: Ich bin der „Yacht-Master“ aus anderen Gründen verfallen.

Terrier Fiete ist Aufmerksamkeit wichtig. Er findet: Die Rolex bekommt zu viel davon
Terrier Fiete ist Aufmerksamkeit wichtig. Er findet: Die Rolex bekommt zu viel davon
Quelle: Alexander Stilcken

Es passierte im vergangenen Sommer bei einem Besuch in der von Wempe geführten Hamburger Rolex-Boutique. Dort betrachtete ich die Neuheiten aus Genf. Und einige Details zogen immer und immer wieder meinen Blick an: Das makellose matt gebürstete Grau von Titan-Armband und -Gehäuse, die dazu passende schwarze Keramik-Lünette und das tiefschwarze, ebenfalls matte Zifferblatt – alles an der Uhr ist typisch Rolex und irgendwie dann doch ganz anders. Am Arm mit rund 110 Gramm ungewohnt leicht, in der Optik eher dezent.

Theoretisch ist sie als Begleiter für Segler konstruiert worden. Ich mag Wasser und Boote, aber als Segler habe ich es nur als Kind in die Klasse „Optimist“ geschafft. Es war also besonders die schwarz-graue taktile Anmutung der Referenz, die mich begeisterte. Mein Vater hatte einst eine IWC „Porsche Design“ aus Titan, das hat mich geprägt: Ich schätze das Material, diese starken Uhren mit geringem Gewicht. Ich sah die Rolex und dachte an minimalistisch-elegante Wally-Segelyachten im Mittelmeer. Je mehr mich etwas begeistert, desto stiller werde ich. Ziemlich leise äußerte ich also im Geschäft meinen Wunsch nach der Uhr. Wie so oft bei Rolex-Modellen blieb nun die Frage: Wird er erhört?

Nicht nur Accessoire, auch Investition

Über die exorbitante Nachfrage rund um die Marke ist bereits viel geschrieben worden. In Foren finden sich zig Theorien und Anekdoten über Lieferzeiten, Wartelisten und unerfüllte Träume. Geduldig lasse ich also die Wochen und Monate ins Land ziehen, doch das Teil bleibt Teil meiner Tag- und Nachtträume. Auf der Zweitmarkt-Plattform Chrono24 kann ich nebenbei verfolgen, wie der Geldwert meiner Traumuhr – aktueller Listenpreis 14.400 Euro – explodiert. Dort werden 40.000 Euro und mehr verlangt! Das ist sogar noch deutlich mehr als der für eine „Daytona“ in Stahl.

Im Februar 2024 entscheide ich mich, nicht länger zu hoffen, ich gehe erneut in die Boutique. Denn egal, was rund um die Vergabe-Praktiken begehrter Uhren spekuliert wird, ein vertrauensvoller Austausch mit dem Konzessionär ist unverzichtbar. Also frage ich Rieke Janssen, die Geschäftsführerin, ob meine Chancen auf die Uhr a) hervorragend sind, b) mit Geduld irgendwie darstellbar oder c) ein Fall von „schlag dir das Teil lieber aus dem Kopf“. Die Antwort schmerzt. Alle Anzeichen sprechen für Variante c – bislang habe man nur eine einzige Uhr vom Unternehmen zum Verkauf erhalten, das Modell sei damit wirklich extra-selten.

Die „Yacht-Master“ ist eigentlich eine Uhr für Segler, passt aber auch auf dem Pferdehof
Die „Yacht-Master“ ist eigentlich eine Uhr für Segler, macht aber auch auf dem Pferdehof gut
Quelle: Alexander Stilcken

Betrübt gehe ich nach Hause. Die „Yacht-Master“ und ich, verknallt bin ich immer noch, aber es soll wohl einfach nicht sein, denn auf den Graumarkt gehe ich nicht. Entsprechend riesig die Freude, als ich rund einen Monat später, im Zug sitzend, die Nachricht erhalte: Ein weiteres Modell ist in der Boutique angekommen – und wenn ich mag, ist es für mich! Ob die Konzessionäre wissen, was für Gefühls-Achterbahnfahrten sie bei ihrer Kundschaft auslösen? Aber was soll’s; Einen Tag später, am 16. März stehe ich im Geschäft, und zwar um Punkt 10 Uhr mit Geschäftsöffnung.

Seitdem trage ich die Uhr beim Sport, im Büro, beim Pferde-Besuch auf dem Land, zeige ihr Strand und Meer, sie ist einfach immer und überall dabei. Ich spüre sie kaum am Handgelenk. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass das Teil auch aus zweihundert Meter Entfernung als typisch Rolex erkennbar ist. Sie ist schließlich das Titan-Modell! Mehrfach wurde ich bereits angesprochen. Ist sie nicht zu leicht? Und warum ist sie so selten? Andere Marken stellen schließlich auch in größeren Mengen Titan-Modelle her, oder?

Nun ja, diese sind halt nicht von Rolex, wo man nicht nur höchste Ansprüche an die eigenen Produkte hat, sondern auch das Spiel mit Angebot und Nachfrage ausgezeichnet beherrscht. Warum die „Yacht-Master“ nun genau zu mir gefunden hat, kann ich bis heute nicht beantworten. Ich weiß lediglich: Die Uhr weckt nicht umsonst Sehnsüchte. Und ich freue mich auf die Zukunft, in der wir Dinge erleben werden, die uns noch viel enger verbinden.

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